Mallerstetten
Schauplatz einer blutigen Schlacht

29.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:15 Uhr

Mallerstetten (grb) Laut Kerschensteiner hat der Standort eine besondere Bedeutung. Vor 313 Jahren fand hier im Rahmen des Spanischen Erbfolgekrieges eine harte Auseinandersetzung statt, bei der 103 bayerische Soldaten im Gefecht ihr Leben verloren.

Sie wurden in der Nähe in einem Massengrab beerdigt. Selbst wenn Motiv und Text nicht unbedingt auf die Schlacht zwischen Bayerischen und Österreichischen Truppen am 3. März 1703 hinweisen, so ging der Heimatpfleger davon aus, dass das Marterl schon bald nach dem Krieg zum Gedenken an die Gefallenen errichtet wurde. Dafür spreche, dass bereits 1730 das "Steinerne Marter" im Saalbuch der Stadt Dietfurt erwähnt wird.

Aus Aufzeichnungen geht hervor, dass es sich damals um einen brutalen Kampf gehandelt haben muss. Stadtpfarrer Wolfgang Nikolaus Böckl hat im Totenbuch der Pfarrei Dietfurt niedergeschrieben: "Auf bayerischer Seite fielen, ganz vorne auf dem Dietfurt zunächst gelegenen Weinberg, 103 Mann, die man vollständig ausgeplündert und auf dem Rücken liegend vorfand; sie wurden an demselben Ort in einem Massengrab beerdigt."

Laut Kerschensteiner soll es am Tag der Schlacht so kalt gewesen sein, dass die Leichen am Boden festgefroren waren und mit Misthacken losgemacht werden mussten. Im Hainsberger Heimatbuch findet man den Hinweis, dass die Bevölkerung über die letzte Ruhestätte der Soldaten blühende Wildrosen streute. "Es wäre eine schöne Sache, wenn der Verein hier einmal Wildrosen pflanzen würde", regte Kerschensteiner an.