Mallerstetten
DSL, Handyempfang und Raser im Ort

In Mallerstetten haben die Bürger einige Anliegen Hausnummernchaos soll bald Geschichte sein

24.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:10 Uhr

Foto: Anton Patzelt

Mallerstetten (pa) Die Einwohner von Mallerstetten, Hebersdorf und Stetterhof hatten am Donnerstag so einiges mit ihrer Bürgermeisterin zu besprechen. Das Gastzimmer der örtlichen Dorfgaststätte war voll gefüllt, als der Mallerstettener Ortssprecher Andreas Keckl die Bürgerversammlung eröffnete.

Keckl begrüßte dazu auch Wendelin Sippl, den Ortssprecher aus Hebersdorf, und einige Stadträte. Das erste Thema, das den Bewohnern unter den Nägeln brannte, war die DSL-Versorgung. "Die Firma Inexio hatte uns mitgeteilt, dass ab Oktober alles laufen würde, aber irgendwie geht es nicht weiter", äußerte sich eine Frau. Laut Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD) sollte sich der Betreiber bei jedem Einzelnen melden, sobald der Vertrag umgestellt werden kann. Die Rathauschefin will "auf alle Fälle nachhaken". Ein weiterer Einwohner monierte, dass ihm auf Nachfrage mitgeteilt wurde, dass Inexio nicht auf die Leitungen der Telekom komme. Braun antwortete, dass eine Firma das andere Unternehmen auf die Leitungen lassen müsse. Dies sei über das Förderprogramm so geregelt. Anderseits gehe die Telekom nicht auf die Leitungen des anderen Betreibers. "Der Vertrag mit Inexio läuft sieben Jahre. Dann können wir eventuell wieder neu vergeben", so die Bürgermeisterin.

Das nächste Thema betraf die Flüchtlinge in Dietfurt. Wie Braun mitteilte, befinde man sich gerade im Umbruch. Alle Asylbewerber seien momentan ausgesiedelt, da die private in eine zentrale Unterkunft des Freistaates Bayern umgewandelt werde. "Dietfurt bleibt jedoch ein fester Standort und wird wieder aufgefüllt." Der Betreiber habe sich sehr um die Integration der Flüchtlinge gekümmert. "Ich hoffe das bleibt auch so", äußerte Braun.

In Mallerstetten sollen am Ortsende, links neben der Straße nach Stetterhof, fünf neue Bauplätze entstehen. Um eine Sichtachse von 110 Metern zu erhalten, muss die Böschung abgetragen werden. "Im Zuge dieser Arbeiten ist geplant, die Bushaltestelle um einige Meter nach vorne zu verlegen", gab Keckl bekannt. Laut Braun muss dies allerdings noch mit dem Busunternehmen abgesprochen werden.

Zum Flächennutzungsplan der Stadt Dietfurt gab es ebenfalls Nachfragen. "Ist die Deponie bei Unterbürg noch drin und wie schaut es mit dem Gewerbegebiet Hebersdorf-Oberbürg aus", wurde gefragt.

Laut Bürgermeisterin wurde die Deponie aufgenommen und das Gewerbegebiet Richtung Westen etwas vergrößert. Die Einwendungen zum Flächennutzungsplan habe man abgearbeitet. Jetzt werde der Plan noch einmal ausgelegt.

"Das Freibad ist zwar recht schön geworden, aber das Kinderplanschbecken ist nicht beschattet", monierte ein weiterer Bürger. Braun antwortete, dass das Sonnensegel mit einer Spannweite von 14 Metern nicht über das Becken gespannt werden könne. "Und einen Pfosten dürfen wir ins Planschbecken nicht setzen." Bei größeren Schirmen bereite auch der Wind Probleme. Da die Spritzdüse bei den Kindern sehr beliebt ist, müsse man rund ums Becken eine neue Drainage verlegen. "Sonst haben wir nur noch Matsch", so Braun. Eine Nacharbeitung soll auch an der Rutsche erfolgen.

"Seit Jahren wird uns eine Verkehrsschau für Stetterhof versprochen. Ich habe nichts davon bemerkt. Die Motorräder rasen immer noch, teilweise mit 150 Sachen. Herausfahrende Traktoren haben keine Chance", ärgerte sich eine Frau. Laut Braun sei die Verkehrsschau erfolgt. Es seien im Verlauf der Straße einige Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 70 Kilometer in der Stunde hinzugekommen. Bei weiteren Beschränkungen wäre für die Kreisstraße "der Verkehrsfluss nicht mehr gegeben".

Die Stadt Dietfurt habe sechs neue Geschwindigkeitsmessgeräte bestellt, von denen eines in diesem Bereich aufgestellt werden könne. Natürlich kam das bereits viel und ausführlich diskutiere Thema Windräder wieder zur Sprache. "Die Firma Bögl schreibt, es gibt keine Probleme. Dem ist nicht so. Wir haben sehr wohl mit einer Lärmbelästigung zu kämpfen. Die Mallerstettener haben 500 Euro erhalten und wir nichts", äußerte ein verärgerter Hebersdorfer. Braun antwortete, dass die Stadt mit dem Erbauer der Windkraftanlagen lediglich die Gebühren für die Wegenutzung ausgehandelt habe. "Alles andere war eine Good-Will-Aktion der Firma Bögl", so die Rathauschefin. "Es war eure Entscheidung, weiter zu klagen und euch nicht kaufen zu lassen. Dazu müsst ihr jetzt auch stehen", so Braun.

Auch die offenbar unzureichende Parkmoral der Eltern wurde angesprochen, die ihre Kinder vom Waldkindergarten abholen. "Die stehen links und rechts und kreuz und quer, so dass wir mit unseren landwirtschaftlichen Fahrzeugen nicht mehr durchkommen", wurde moniert. Die Bürgermeisterin richtete daraufhin an die Eltern den Appell, zumindest nur auf einer Seite der Straße zu parken. Eventuell könne man ja auch einen Teil aufschottern.

"Wie schaut es mit dem geplanten Funkmast zum besseren Handyempfang aus", lautete eine weitere Nachfrage. Braun antwortete, dass vor zwei Wochen der entsprechende Vertrag abgeschlossen worden sei. Auch die Kameraden der Mallerstettener Feuerwehr meldeten sich zu Wort. "Unser Feuerwehrhaus muss definitiv erweitert werden. Wir haben kaum Platz zum Umkleiden und jetzt ist auch noch ein Schrank für die Funkgeräte vorgesehen. Ich weiß wirklich nicht, wo der hin soll. Aufgrund der feuchten Mauern wäre natürlich eine grundlegende Sanierung zu überlegen", so ein Feuerwehrler. Eventuell könne man dort auch die kaum noch benutzte Viehwaage entfernen und einen Durchbruch schaffen. Laut Braun müssen vorher die Grundstücksbesitzverhältnisse geklärt werden. Um an Zuschüsse des Freistaates zu gelangen, seien bestimmte Voraussetzung zu erfüllen.

Auch das "Hausnummernchaos" soll in Mallerstetten bald ein Ende haben. Zustelldienste hätten große Probleme mit dem Auffinden der einzelnen, durcheinander gewürfelten Hausnummer. Gemäß dem Arnsdorfer Muster schlug Braun vor, Schilderbäume zu errichten. Die Dorfbewohner standen diesem Vorschlag durchaus positiv gegenüber.

"Uns wurde beim Bau der Wasserleitung an der Straße von Mallerstetten nach Hebersdorf versprochen, eine Entschädigung für das Ablagern des Aushubmaterials auf unseren Feldern zu erhalten. Bisher haben wir nichts bekommen", stellte ein Versammlungsteilnehmer fest. Braun sagte zu, bei der entsprechenden Stelle des Landkreises nachzufragen. "Wird bei uns eigentlich der Kanal auch gespült", fragte ein Mallerstettener nach. Laut Braun ist die Stadt Dietfurt alle zehn Jahre zu einer Kanalspülung verpflichtet.