Kratzmühle
Historische Geräte und zeitloses Handwerk

Grundschüler erleben zwei spannende Tage im Technikmuseum an der Kratzmühle

28.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:59 Uhr

Die Historie des Feuermachens war nur eines der Themen, mit denen sich die Beilngrieser Grundschüler bei ihrem Besuch im Technikmuseum beschäftigt haben. Am Ende hatten sie jede Menge interessante Erfahrungen im Gepäck - Foto: Behringer

Kratzmühle (ehm) Zwei Vormittage lang haben die Kinder der Grundschule Beilngries das Technikmuseum am Kratzmühlsee besucht. Die Mitglieder des Kulturhistorischen Vereines Beilngries-Kinding freuten sich, den jungen Gästen alte Techniken nahezubringen und Wissen über Handwerkstechniken vergangener Tage zu vermitteln.

Die Schüler erlebten spannende Museumstage mit Lerneffekt.

Sämtliche Jahrgangsstufen nahmen an der interessanten Bildungsexkursion zu den Technikfreunden teil. Die Lehrkräfte waren bereits im Vorfeld ins Museum gekommen, um einen Eindruck davon zu gewinnen, welche thematischen Stationen sie für die eigene Klasse in Anspruch nehmen. Die Museumsverantwortlichen hatten fundierte Vorarbeit geleistet, dementsprechend Stationsbeschreibungen aufgelegt, die als Entscheidungshilfe dienten. So war für alle zwölf Grundschulklassen eine freie Auswahl geboten.

An einem Morgen beschäftigte sich zum Beispiel die Klasse 1c von Lehrkraft Angelika Nagler mit dem Thema der Kleidung – oder vielmehr, wie diese hergestellt wird. Die Palette der Informationen reichte vom Leinsamenkorn bis zu den endproduzierten Klamotten. Anschaulich wies Hans Fanderl von den Kulturhistorikern seine Gruppe zunächst in das Themenfeld „von der Pflanze zum fertigen Tuch“ ein. „Früher wurde die Bekleidung nicht in der Fabrik gefertigt, sondern direkt vom Schneider“, erklärte Fanderl. „Schafe habt ihr alle schon gesehen, da kam die Wolle her“, führte er weiter aus, und einer der Schüler konnte stolz verkünden, dass sie selber zu Hause bereits Schafe hatten. Dass Kleidung aus Stoffen gemacht wird, war den Mädchen und Buben wohlbekannt. Ebenso wusste ein Bub der ersten Klasse, dass Jeanshosen aus Baumwolle gemacht werden. Einen Baumwollzweig mit Blüten zeigte Fanderl daraufhin vor. Andere Rohprodukte im Urzustand, wie Flachspflanzen und Leinsamen, gab es weiterhin zum Anschauen und Anfassen. Schließlich durfte, nach einer Erklärung zum Endprodukt, ein Stück Stoff mit den eigenen Initialen versehen werden.

An einer anderen Stelle im Museum hantierte gleichzeitig eine andere Klasse mit Küchengeräten aus Uromas besten Tagen. Es wurde in der entsprechenden Abteilung – angeleitet vom Museumsvertreter Josef Riedl – Kaffee gemahlen, Sahne gequirlt und Semmelbrösel gerieben. Ein Kartoffelschäler rotierte geradezu ununterbrochen zwischen den Kinderhänden.

In der Druckerei, bei Marianne und Peter Nitsche, herrschte an beiden Tagen reges Treiben – sei es beim Ausstellen von Urkunden beim gestalten einer persönlichen Postkarte, oder beim Setzen von Lettern als Grundlage für den folgenden Druckvorgang.

Besonders beliebt war die Waffelbäckerei im Freien. Aber da war nicht nur Naschen angesagt. Vom Steine reiben über das Streichholz bis zum Feuerzeug erfuhren die Grundschüler von Andreas Veith einiges von der Historie des Feuermachens. Schreiben und Rechnen, die Schule anno dazumal, und mechanische Musikapparate waren andere Stationen, in welche die Vereinsmitglieder den Kindern einen Einblick vermittelten.