Kirchbuch
Lebensrecht für Henne und Hahn

Kirchbucher Biohof beteiligt sich an deutschlandweiter Tierschutzinitiative

12.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:22 Uhr

Die Hühner der Rasse Sandy genießen das Freigelände auf dem Kirchbucher Bio-Hühnerhof. - Foto: Patzelt

Kirchbuch (pa) Der Verbraucher wundert sich: Im Bio-Hühnerhof von Michael Seitz gibt es jetzt auch cremefarbene Eier. Mit der Hühnerrasse Sandy, die diese Eier legt, nimmt der Kirchbucher mit 3000 Tieren an der Initiative "Bruderhahn" teil.

Dies ist ein Projekt, bei dem alle für die Eierproduktion benötigten Tiere aufgezogen werden - neben den Legehennen also auch die Bruderküken, die männlichen Geschwister der Legehennen.

Die allgemeine Praxis der Eierproduktion steht vor allem aus ethischen Gründen in der Kritik. Millionen Hähne werden als Küken getötet, da diese Brudertiere der auf Hochleistung gezüchteten Legehennen keine Verwendung finden. "Die Zahl dieser jährlichen Eintagsküken entspricht in etwa der Anzahl an Legehennen - über 40 Millionen", heißt es in einer Mitteilung der Bruderhahn Initiative Deutschland.

"Wir haben uns entschlossen, mit unseren Zweinutzungshühnern zu arbeiten. Die Hühnerrasse Sandy kann beides - Eier und Fleisch. Alle Küken, egal ob männlich oder weiblich, werden aufgezogen", erläutert Seitz. Bei den Zweinutzungshühnern werden nach dem Schlupf zwar nach wie vor die männlichen von den weiblichen Tieren getrennt, aber die jungen Hähne kommen in einen Mastbetrieb, während die weiblichen als Legehennen dienen.

"Die Hähne setzen allerdings nicht so viel Fleisch an wie traditionelle Masthähnchen und die Eier der weißen Legehennen sind auch ein wenig kleiner", so der Kirchbucher Geflügelzüchter. So falle auch weniger Gewinn ab. Die Hähne der Legelinie Sandy bräuchten im Vergleich zu konventionellen Masthähnchen fast dreimal so lange, bis sie aufgezogen sind. Dafür seien diese Hähnchen aber extrem fit - vor allem, weil sie auf die grüne Wiese dürfen. "Das Ganze wirkt sich keineswegs auf unseren Eierpreis aus", gibt Seitz bekannt. Aber was hat es nun mit der Farbe der neuen Eier auf sich? Ist es nicht so, dass braune Hühner auch braune Eier und weiße Hühner weiße Eier legen? Oder bestimmt das Futter die Farbe der Eier? Seitz erklärt: "Es ist eigentlich ganz einfach. Bei Rassen, die braune Eier legen, geht die Färbung auf Pigmente aus dem roten Blutfarbstoff und dem Gallenfarbstoff zurück, die der Organismus des Huhns ausscheidet und die sich außen auf der Kalkschale des Eis ablagern. Da die Sandy eine Kreuzung einer Rasse ist, die braune Eier legt, und einer, die weiße Eier legt, sind ihre Eier eben cremefarben."