Kevenhüll
Von alten Urkunden und intensiven Beziehungen

Auch in dem Buch "Seinerzeit - Die Erinnerungen des Bauern Georg Semmler" geht es um das Adelsgeschlecht

19.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:48 Uhr
Das Buch "Seinerzeit - Die Erinnerungen des Bauern Georg Semmler" gewährt tiefe Einblicke in die Geschichte des Ortes Kevenhüll. Unter anderem geht es um die Annahme, dass das Geschlecht der Khevenhüller aus diesem Ort stammt. −Foto: Fabian Rieger

Kevenhüll (rgf) Einen ungemein interessanten Einblick in die Geschichte der Region bietet das Buch "Seinerzeit - Die Erinnerungen des Bauern Georg Semmler", das in vielen Haushalten zu finden, heute aber nicht mehr erhältlich ist. Auch in diesem Buch wird auf die Beziehung, die zwischen dem Ort und dem Geschlecht der Khevenhüller bestehen soll, eingegangen.

"Nachdem der Ortsname einzigartig ist, ist es als sicher anzusehen, dass die Khevenhüller tatsächlich aus Kevenhüll stammen", heißt es in dem Buch. Und weiter: "In alten Urkunden gibt es mehrere Hinweise, dass Kevenhüll einstmals einen Adelssitz besessen hat. Immerhin wird im Jahre 1208 eine Frau aus Kevenhüll genannt, eine ,Freie', die an das Domkapitel nach Eichstätt ihren Zins zahlt." Im 14. und 15. Jahrhundert soll der Name Kevenhüller nochmals in Urkunden auftauchen, während es heute diesen Familiennamen überhaupt nicht mehr gebe. Die Schlussfolgerung, dass die Beziehung tatsächlich in der Form besteht, wie heute angenommen, liege also nahe, so auch die Schlussfolgerung in dem Buch.

Darin wird auch beschrieben, wie die freundschaftliche Beziehung zu Hella entstanden sein dürfte. Sie selbst habe den Kontakt gesucht und der damalige Pfarrer Karl Strobel habe dann die "Korrespondenz" aufgenommen. "Ehe sich's die Bewohner versahen, kam Prinzessin Hella nach Kevenhüll und hängte dem Bürgermeister eine wertvolle Bürgermeisterkette aus Familienbesitz um den Hals." Die sollte niemals verloren gehen, und so wurde bei der Eingemeindung von Kevenhüll nach Beilngries festgehalten, "dass die Bürgermeisterkette in Kevenhüll bleiben soll".

Auch von der Ernennung Hellas zur Ehrenbürgerin berichtet das Buch "Seinerzeit". In Anwesenheit von Ehemann Konstantin von Bayern und der Tochter wurde "eine kunstvoll gestaltete Urkunde" an den gern gesehen Gast überreicht. "An der Kirchentüre wurden die Zahlen 1072 und 1967 eingelassen. Die Zahl 1072 für die erste urkundliche Nennung Kevenhülls, die zweite für die Ernennung einer Khevenhüller zur Ehrenbürgerin."

In der Folge wird in dem Buch beschrieben, wie der Kontakt über die Jahrzehnte hinweg gepflegt wurde. Im Juli 1968 sei man beispielsweise mit 45 Personen in einem Bus nach Kärnten zur Burg Hochosterwitz gefahren. Ehrenbürgerin Hella sei derweil in der Adventszeit zur Kevenhüller Schule gekommen, um dort die Kinder zu beschenken. Dies deckt sich mit den Aussagen ihrer Nichte, die am Sonntag in Kevenhüll diese Tradition mit einer Popcorn-Maschine für den Kindergarten fortsetzte (siehe eigenen Bericht) .

"Der Kontakt zwischen Kevenhüll und den Khevenhüllern ist seitdem nicht mehr abgerissen. Immer wieder kam es zu Besuchen und Gegenbesuchen.", heißt es abschließend zu dieser Thematik in dem beliebten Buch über die Kevenhüller Ortsgeschichte.