Kevenhüll
Digitalisierung hält Einzug bei den Schützen

Kevenhüller Verein hat die eigene Sportanlage modernisiert

12.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:22 Uhr

Über eine moderne Anzeigeform dürfen sich Sportler und Zuschauer jetzt beim Kevenhüller Schützenverein freuen. - Foto: Harrer

Kevenhüll (jah) Mit der Zeit zu gehen, ist in den meisten Fällen unausweichlich - auch, wenn das bedeutet, dass man viele Stunden Arbeit und jede Menge Geld investieren muss. Mit dieser Herausforderung sah sich nun auch der Kevenhüller Schützenverein konfrontiert. Die Digitalisierung hält im Schießsport Einzug, weshalb sich der Schützenverein Jurahöhe Kevenhüll dazu entschloss, die Schießanlage im Keller des Gemeinde- und Schützenhauses umzubauen, so die Vereinsführung. Die alte Seilzuganlage, bei der man noch auf Karten schoss, wurde beim Bau des Schützenhauses vor etwa 20 Jahren installiert und nun im Zeitraum von Juni bis August durch zwölf elektronische Stände ersetzt.

Dies war die größte Investition des Vereins seit dem Bau des Schützenhauses. Den entsprechenden Beschluss hatten die Vereinsmitglieder bei der Jahresversammlung einstimmig gefällt - zum einen wegen der Digitalisierung und zum anderen, weil sie sich eine höhere Attraktivität des Schießsports versprechen. Die Ergebnisse können jetzt für Sportler und Zuschauer schöner dargestellt werden. Diese Faktoren würden vor allem auch die Jugendlichen besser ansprechen, so die Verantwortlichen des Vereins. An zwei der zwölf Schießstände könne man sogar Lichtgewehre einsetzen, für die es keine Altersbegrenzung gibt. Dies sei vor allem ein Vorteil im Bereich der Nachwuchsförderung, denn bislang durften Jugendliche erst ab zwölf Jahren und mit Sondergenehmigung ab zehn Jahren schießen. Diese Regelung fällt durch die Lichtgewehre nun weg. Des Weiteren bietet die neue Schießanlage nun optimale Möglichkeiten, um in Zukunft weitere große Preisschießen zu veranstalten. Das letzte größere Schießen fand in Kevenhüll 2016 noch auf der alten Anlage statt: das Gauschießen mit rund 900 Schützen.           

Die Finanzierung der neuen Anlage setzte sich aus mehreren Teilen zusammen. Der Verein bekam unter anderem einen Zuschuss vom Bayerischen Sportschützenbund (BSSB) sowie Spenden von Firmen und von der Willibald-Schmidt-Stiftung für Jugendförderung. Auch Eigenkapital nahm der Verein in die Hand und man verrichtete viele Arbeiten in Eigenleistung. An dieser Stelle möchte man sich auch bei allen Spendern und bei den freiwilligen Helfern bedanken, so die Verantwortlichen.

 Doch nun zur Technik: Die zwölf Stände im Keller wurden alle umgebaut, die neun mobilen Stände im Erdgeschoss jedoch nicht. Diese könnten aber zu einem späteren Zeitpunkt an die Technik im Keller angeschlossen werden, dafür wurde alles vorbereitet, so die Schützen. Die Ergebnisse können publikumswirksam über einen Beamer in den Gastraum übertragen werden. Es gebe viele Möglichkeiten der Schießdatenverarbeitung, Abhaltung von Wettkämpfen und Trainingsgestaltung. Insbesondere auch das Preisschießen in verschiedenen Formen sei vorgesehen. Außerdem sei eine individuelle Anpassung des jeweiligen Standes an den Schützen möglich, zum Beispiel in Bezug auf die Lichtverhältnisse. Die gesamte Anlage wurde so geplant, dass sie bediener- und wartungsfreundlich ist. Sie entspreche dem neuesten Stand der Technik im Schießsport. Mit dem Umbau auf die neuen Stände passte der Verein zudem die Sicherheitseinrichtungen an, denn die Auflagen für Schießstände würden ständig schärfer, teilt der Vorstand mit.

Der Schießsachverständige, der die Abnahme vornahm, fand bei der neuen Anlage keine Mängel und so stand der Inbetriebnahme zum Start der Rückrunde vor einer Woche nichts mehr im Wege. "Wir sind froh, dass die anspruchsvolle Anlage durch hohen ehrenamtlichen Einsatz termingerecht vor dem Start der Rückrunde fertiggestellt werden konnte", so der Vereinsvorsitzende Robert Harrer. Sieben Kevenhüller Mannschaften schießen im Gau A-N-B. Das Jugendtraining findet jeden Samstag ab 16 Uhr statt und Jugendliche ab 16 Jahren können außerdem dienstags ab 19 Uhr trainieren. Die Heimwettkämpfe finden in der Regel am Freitag statt - mit bis zu drei Wettkämpfen pro Abend. Bei diesen hofft der Verein auf noch mehr Zuschauer, vor allem auch, weil man mit der neuen Anlage den Schießsport attraktiver darstellen kann.

 An diesem Sonntag möchte der Verein die neue Anlage nun der Öffentlichkeit vorstellen. Ab 14 Uhr können Interessierte bei Kaffee und Kuchen die Schießstände besichtigen und ausprobieren. Das Schnupperschießen ist von 14.30 bis 16 Uhr für alle Besucher möglich. Besonders weisen die Organisatoren auf den Showwettkampf hin, der am späten Nachmittag, 16 Uhr, stattfindet und vom Gastraum des Gemeinde- und Schützenhauses aus zu verfolgen ist. Für Kinder stehen wie gewohnt im Saal des Gebäudes Spielmöglichkeiten bereit. Alle Interessierten, vor allem die Dorfbevölkerung, sind bei dieser Eröffnungsveranstaltung willkommen, so die Vereinsführung.