Kaldorf
Weit unten auf der Prioritätenliste

Bürgermeister macht Kaldorfern wenig Hoffnung auf schnelle Realisierung ihrer Ortsumfahrung

03.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:15 Uhr

Raser in ihrem Ort sind den Bürgern in Kaldorf seit Langem ein Dorn im Auge. Sie wünschen sich eine Ortsumfahrung. Die wird es so schnell aber nicht geben. - Foto: Fabian Rieger

Kaldorf (rgf) Bekommen die Kaldorfer Bürger ihre seit Langem gewünschte Ortsumfahrung? Auf absehbare Zeit wohl nicht, wie Gemeindeoberhaupt Alexander Anetsberger am Dienstagabend bei der Bürgerversammlung für den Ortsteil erläutert hat.

Seit Jahren klagen die Einwohner darüber, dass die Autos zu schnell durch ihren Ort rollen. Die Straße durch das kleine Dorf ist Teil der Hauptverbindung zwischen Beilngries und Greding und somit viel befahren. Da es sich zudem um eine kerzengerade Fahrbahn handelt, werde dort oft gerast, so die Klage der Kaldorfer. Als mögliche Abhilfe steht seit Jahren folgende Idee im Raum: Die Straße, die durch den Wald entlang des Steinbruchs führt, soll zur offiziellen Ortsumfahrung ausgebaut und aufgewertet werden.

Anetsberger machte den Kaldorfern am Dienstag allerdings wenig Hoffnung, dass dies auf absehbare Zeit passieren könne. Er habe mal ein Sondierungsgespräch mit dem Betreiber des Steinbruchs geführt und dabei grundlegende Zustimmung vernommen. Allerdings stehe das Projekt auf der Prioritätenliste - sowohl bei der Stadt als auch beim Landkreis - aktuell wahrlich nicht ganz oben. "So ehrlich muss ich mit Ihnen sein", sagte Anetsberger. Man sei aktuell, vor allem aufgrund der Unterbringung und Betreuung der Flüchtlinge, ein Stück weit im "Krisenmodus" unterwegs (siehe eigener Bericht). Darüber hinaus gebe es noch zahlreiche weitere große, drängende Aufgaben. Die Kaldorfer zeigten dafür durchaus Verständnis. "Es soll halt nur nicht ganz vergessen werden", sagte eine Bürgerin. Das werde nicht geschehen, versicherte der Rathauschef. Ein anderer Bürger merkte allerdings kritisch an: "Unser Problem ist, dass wir nur 40 Einwohner sind." Bei einem größeren Ort sei auch die Handlungsbereitschaft von Stadt und Landkreis größer, so seine Vermutung. Dies sei natürlich nicht gänzlich zu verneinen, sagte Anetsberger. Es gebe aber auch größere Orte, die über Raser klagen und für die es aktuell keine Lösung gibt.

Ein anderer Kritikpunkt der Kaldorfer war, dass im angrenzenden Steinbruch die Betriebszeiten nicht immer eingehalten würden und durch die Lastwagen auch die Straße verschmutzt werde. Bürgermeister Anetsberger sagte, dass er dieses Thema bei Gelegenheit mit den zuständigen Personen besprechen werde.