Ingolstadt
Männertherapie mit Scream-Gesang

Die Ingolstädter Metalcore-Band Portraits plant Auftritte ab September lange probte sie in Beilngries

11.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:39 Uhr

Kein typisches Porträtfoto wollten die fünf Musiker der Metalband Portraits aus Ingolstadt. Verständlich - immerhin sind auch ihre Lieder besonders aufgebaut. - Foto: Skrobanek

Ingolstadt/Beilngries (DK) Schon draußen vor dem Probehaus hört man die harten Klänge von Portraits, einer Metalcore-Band aus Ingolstadt. Sie haben lange Zeit in Beilngries geprobt und wären gerne weiterhin hier, doch die Anfahrtszeit aus Ingolstadt war ihnen auf Dauer zu lang. "Unsere Musik ist wie ein gutes Steak - medium rare", verrät ein Bandmitglied. Brausende Gitarrenriffs und treibende Rhythmen zeichnen die Lieder der fünf jungen Männer aus. Klarer Gesang mischt sich mit überwiegend Scream-Gesang, dem für Metal typischen Schreien. Langsame, melodische Abschnitte werden von krachenden Elementen durchschlagen. Zweistimmige, melodische Gitarrenläufe runden den Klang von Portraits ab.

Die Musiker können sich in den Genres Metal, Hardcore und Metalcore verorten. "Wir orientieren uns eher an älteren Metalgenerationen, so die 2000er und älter. Aber wir wollen uns nicht so sehr von einer einzigen Quelle beeinflussen lassen. Unsere Lieder bauen wir auch nicht nach dem klassischen Strophe-Refrain-Strophe-Muster auf", so der Sänger Uli Lang. Inspiriert werden die Musiker vom Leben, von Gefühlen und der Musik selbst. Einfach das spielen, was man gern hört, daran haben sie Spaß. Aber auch ganz alltägliche Erlebnisse spielen eine Rolle. Damit lässt sich der Bandname Portraits erklären. Die Texte stellen bestimmte Personen im Porträt dar, analysieren ihren Charakter und ihre Werte. Genauso verarbeiten die Musiker gesellschaftskritische Themen. Wer ihrer Meinung nach Schuld trägt an der Wirtschaftskrise und der generellen Misere in der Welt, wird in den Liedern angeklagt. Dennoch ist die Stimmung beim Interview keineswegs angespannt. Scherze werden gerissen, und man merkt schnell, dass Uli Lang (Gesang), Lucas Clerkin (Schlagzeug), Simon Krapez (Bass), Christoph Eitl und Simon Plantsch (beide Gitarre) nicht nur musikalisch auf einer Wellenlänge sind. Auch außerhalb der Band sind sie gute Freunde. Auftritte planen die Mittzwanziger erst ab September, da sich die Männer momentan noch in der Schreibphase der Lieder befinden. Gegründet wurde Portraits 2015, als Neuanfang für drei verbleibende Musiker einer aufgelösten Band. "Wir sehen die Bandproben als Männertherapie", erklären die Jungs lachend. Auf Soundcloud und in Facebook kann man mehr über Portraits erfahren.