Hirschberg
"Ich wurde sehr freundlich aufgenommen"

Pater Noach Heckel wirkt künftig als Seelsorger im Bistumshaus Schloss Hirschberg

16.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:51 Uhr

Mit großer Vorfreude hat Pater Noach Heckel Anfang Dezember die Aufgabe als neuer Seelsorger am Bistumshaus Schloss Hirschberg angetreten - Foto: Hieke

Hirschberg (DK) Auf der Gottesdienstordnung der Pfarrei St. Walburga steht wieder „Hirschberg“. Bischof Gregor Maria Hanke hat Pater Noach Heckel, Missionsbenediktiner aus der Abtei Münsterschwarzach, mit der Seelsorge im Bistumshaus Schloss Hirschberg beauftragt.

Pater Noach, wie hat Ihr beruflicher Werdegang ausgesehen?

Pater Noach Heckel: In Franken geboren und dort in verschiedenen Orten bei meinen Eltern aufgewachsen, habe ich Jura studiert und mich bei der Justiz beworben. Um die Zeit des Staatsexamens drängte sich mir die Frage auf: Was will ich wirklich? Ich hatte den Eindruck, dass noch etwas Wesentliches fehlt. Damals hatte ich Kontakt zur Abtei Münsterschwarzach, wollte einfach mal schauen. Nach einem längeren Findungsprozess – darunter ein Jahr auf dem Jakobsweg – trat ich 2002 mit 31 Jahren in den Orden ein.

 

Um Priester zu werden, fehlte dann noch ein Theologiestudium?

Pater Noach: Ja, ich habe in Würzburg, Münster und Nairobi studiert. Dort lebte ich ein Jahr in einem Studienhaus zusammen mit vielen afrikanischen Mitbrüdern, mit denen ich im College studierte, was mich sehr geprägt hat. Zum Priester wurde ich 2010 in der Abtei Münsterschwarzach geweiht.

 

Sie sind Missionsbenediktiner. Was ist darunter zu verstehen?

Pater Noach: Als im 19. Jahrhundert der Missionsgedanke sehr stark aufkam, gründete Pater Andreas Amrhein, ein Beuroner Mönch, diesen Zweig nach der Regel des heiligen Benedikt. In den 1960er Jahren gab es allein in Münsterschwarzach über 400 Benediktinermönche meines Ordens, die in aller Welt arbeiteten. Wir leben in der Spannung Kontemplation/Mission, wobei ich in unserer Zeit auch hauptsächlich Deutschland als Missionsland sehe.

 

Wie antwortet Ihre Abtei auf die derzeitigen spirituellen Bedürfnisse?

Pater Noach: Wir haben neben unserem gemeinsamen Chorgebet, zu dem wir die Menschen einladen, sehr viele Exerzitien- und Kursangebote, ein Gästehaus mit 140 Betten, dafür arbeitete ich als Seelsorger.

 

Und jetzt hat es Sie nach Hirschberg verschlagen?

Pater Noach: 2012 bat ich meinen Abt, Kirchenrecht in München studieren zu dürfen. Auf Dauer war der Spagat zwischen Münsterschwarzach und München so nicht praktikabel. So habe ich gerne das Angebot des Eichstätter Bischofs angenommen, am Entstehen eines geistlichen Zentrums im hiesigen Tagungshaus mitzuarbeiten. Ein großes Anliegen ist mir dabei das kontemplative Gebet, zu dem ich im nächsten Jahr Einführungen anbieten möchte. Neben der halben Stelle hier beende ich mein Studium und eine dreijährige Ausbildung in „Themen zentrierter Interaktion“. Das erworbene Wissen kann ich in der Seelsorge und der pädagogischen Arbeit gut einsetzen.

 

Wie ist Ihr erster Eindruck hier?

Pater Noach: Ich wurde sehr freundlich auf dem Schloss Hirschberg aufgenommen. Dankbar bin ich für die Zusammenarbeit und die Gebetsgemeinschaft mit Bettina Karwarth, der Theologischen Referentin auf dem Schloss. Ich freue mich auf gemeinsame Projekte mit ihr, wie den Glaubenskurs „Unglaublich wie unser Leben von Gott spricht“, den sie zusammen mit Ruth Seubert vom Institut Simone Weil konzipiert hat und der im kommenden Jahr bereits in die dritte Runde geht. Auch mit Dekan Josef Funk habe ich schon gesprochen und will gerne, wenn Not am Mann ist und meine Zeit es erlaubt, in der Beilngrieser Seelsorge aushelfen. Ein Beispiel ist die diesjährige Christmette in Kottingwörth.

 

Das Gespräch führte

Daniela Hieke.