Hirschberg
Ein Gästemagnet im Altmühltal

Die Beilngrieser freuen sich über einen deutlichen Anstieg bei den Ankunfts- und Übernachtungszahlen

16.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:41 Uhr

Viel geboten: Den Beilngriesern gefällt ihre Altstadt besonders gut, wenn bei Veranstaltungen jede Menge los ist (oben). Auch mit den Ankunfts- und Übernachtungszahlen für 2017 ist man sehr zufrieden. Das ist nicht zuletzt dem Campingplatz mit seinen Schlaffässern zu verdanken (links). Unerfreulich ist die Entwicklung in Sachen Schifffahrt, die Linie zwischen Beilngries und Berching wurde stillgelegt. ‹ŒArch - fotos: F. Rieger

Hirschberg/Beilngries (DK) Der Tourismus in Beilngries entwickelt sich weiterhin äußert positiv. Diese Nachricht ist im Mittelpunkt der Jahresversammlung des Touristikverbandes am Mittwochabend in Hirschberg gestanden. Sowohl die Ankunfts- als auch die Übernachtungszahlen sind gestiegen.

Einige Beobachter hatten dem Beilngrieser Tourismus deutliche Einbußen vorhergesagt, als Ende 2015 das Hotel Gallus den Betrieb einstellte. Schon 2016 zeigte sich aber dann, dass die anderen Hotels die Verluste gut auffangen konnten. Der erwartete deutliche Einbruch der Übernachtungszahlen blieb aus. Und für das Jahr 2017 steht jetzt sogar wieder ein sattes Plus, wie die hiesigen Touristiker um den Verbandsvorsitzenden Eduard Liebscher und den Geschäftsführer Christoph Raithel am Mittwoch erfreut mitteilten.

Die Zahlen in einem kurzen Überblick: Im Jahr 2017 wurden 113 239 Ankünfte verbucht, das sind zirka 3000 und somit 2,65 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Von einem Rekordwert kann nicht gesprochen werden, 2012 waren es beispielsweise sogar 116 000 Ankünfte. Seither war der Wert aber niemals mehr so hoch wie im vergangenen Jahr.

Bei den Übernachtungen ist eine ähnliche Entwicklung erkennbar. Auch da steht für das Jahr 2017 ein deutliches Plus im Vergleich zu 2016. Waren es damals noch 263 608 Übernachtungen, so steht diesmal die Zahl 275 730 in der Bilanz. Das ist ein Anstieg um 4,6 Prozent - in absoluten Zahlen ausgedrückt gut 12 000 Übernachtungen. Auch hier konnte der Höchstwert der jüngeren Vergangenheit aus dem Jahr 2012 nicht ganz erreicht werden, seither lag die Zahl der Übernachtungen aber stets unter dem 2017er Wert.

Wenn man sich die Zahlen des vergangenen Jahres noch etwas genauer ansieht, erscheint die Entwicklung umso erstaunlicher. Denn die Hotels mussten im Vergleich zu 2016 bei den Übernachtungen sogar einen leichten Rückgang verbuchen. Das erklärten aber gleich mehrere Redner damit, dass in diversen Häusern umfangreiche Umbauarbeiten anstanden und damit so manches Zimmer nicht durchgängig angeboten werden konnte.

Als Hauptgarant für das große Gesamtplus wurde derweil der Campingplatz unter der Leitung von Michael Müller ausgemacht. Das dortige "Fasshotel" komme bei den Urlaubern bestens an - und die ganze Gemeinde würde davon in Sachen Tourismus profitieren, so die Einschätzung der Redner.

Ebenfalls interessant ist eine andere Entwicklung. In der Großgemeinde gibt es heute 20 Prozent weniger Betten für Touristen als noch im Jahr 1999. Damals war mit 1962 Betten der Höchststand erreicht, heute sind es nur noch 1559. Laut Raithel und Liebscher liege ein Grund dafür in diversen Umstrukturierungen in den Hotels. Kleine Zimmer und Vielbettzimmer seien nicht mehr gefragt, stattdessen wünsche der Gast mehr Platz und Komfort. Und bei den Privatvermietern sind in den vergangenen Jahren auch einige Unterkünfte und Betten weggefallen, wenngleich dort für das Jahr 2017 sowohl bei den Ankünften als auch bei den Übernachtungen ein Plus zu verzeichnen war, wie Christiane Plank erläuterte.

Christoph Würflein ordnete die Beilngrieser Zahlen in seiner Funktion als Geschäftsführer des Naturparks Altmühltal in einen größeren Kontext ein. Beilngries sei nach wie vor ein touristischer "Leuchtturm" in der Region. Kein anderer Ort kommt auch nur annähernd an die Beilngrieser Zahlen heran. Darauf könne man in der Altmühlstadt stolz sein, so Würflein. Gleichzeitig forderte er die Versammelten aber auch auf, am Ball zu bleiben. Da sei ihm aber nicht bange, wenn er sich allein die große Investitionsfreude der hiesigen Hotels und Gaststätten vor Augen führe.

Ein paar Zahlen durften bei Würfleins Vortrag ebenfalls nicht fehlen, wenngleich bei ihm nur die Ankünfte und Übernachtungen in gewerblichen Betrieben aufgelistet waren. Dabei durfte man sich im Naturpark über Anstiege freuen. Bei den Übernachtungen steht ein Plus von 1,8 Prozent und bei den Ankünften ein Zuwachs um 1,5 Prozent.

Mit "einem weinenden Auge" ging Würflein dann noch auf das Thema Schifffahrt ein. Das Jahr 2017 sei zwar ganz im positiven Zeichen des Kanaljubiläums gestanden. Vor einigen Wochen habe man dann aber die Hiobsbotschaft erhalten, dass die Ausflugslinie zwischen Beilngries und Berching ab dieser Saison nicht mehr betrieben wird (wir berichteten). Deutlich erfreulicher sei derweil die Entwicklung beim Denkendorfer Dinopark, der für die ganze Region wichtig sei. Für 2019 kündigte Würflein bereits große Feierlichkeiten an. Der Naturpark wird dann 50 Jahre alt.