Hebersdorf
Fällaktion im Waldkindergarten

Mehrere vom Borkenkäfer befallene Bäume auf dem Gelände nahe Hebersdorf entfernt

24.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:23 Uhr

Zum Abtransport bereit liegen die Stämme, die auf dem Gelände des hinter dem Hebersdorfer Bolzplatz liegenden Waldkindergartens gefällt worden sind.

Hebersdorf (rat) Ausgerechnet im Dietfurter Waldkindergarten ist es zu einer umfangreichen Baumfällaktion gekommen. Wie Bürgermeisterin Carolin Braun erklärte, waren etwa zehn Festmeter Stämme vom Borkenkäfer befallen und mussten deshalb rasch entfernt werden.

Auf dem idyllisch gelegenen Gelände hinter dem Hebersdorfer Bolzplatz, wo sich sonst die "Drachenkinder" tummeln, waren kürzlich die Motorsägen im Einsatz. Die Eltern müssen sich aber keine Sorgen machen, dass der Waldkindergarten seinem Namen nun nicht mehr gerecht wird. Der Eingriff erfolgte nur punktuell und ringsum stehen noch unzählige Bäume.

Wie erst jetzt bekannt wurde, mussten vor rund drei Wochen allerdings mehrere große Bäume mitten auf dem Gelände gefällt werden. "Das war notwendig und es musste schnell gehen", berichtete Carolin Braun auf Anfrage unserer Zeitung. Denn wegen der Trockenheit im vergangenen Jahr habe sich der Borkenkäfer rasant vermehrt. Um einem noch größeren Kahlschlag vorzubeugen, habe man sofort reagieren müssen, sagte die SPD-Kommunalpolitikerin. Denn andernfalls hätte der Borkenkäferbefall auf noch mehr Stämme übergegriffen. Das geschnittene Holz ruht nun nahe des Zubringer-Feldwegs zum Waldkindergarten und wartet auf den Abtransport.

Die Fläche, auf welcher die Einrichtung seit einem Jahr betrieben wird, gehört der Stadt Dietfurt. Die Arbeiten wurden nach den Worten von Braun von städtischen Arbeitern erledigt. Sie wurden von Förster Oliver Kuhn angeleitet, der gestern in Urlaub und deshalb für eine Stellungnahme nicht erreichbar war.

Glücklich über die Fällaktion ist Andreas Steiger, der Vorsitzendes des Fördervereins Waldkindergarten Dietfurt und Umgebung, nicht. Die Eltern seien jedoch informiert gewesen, die Maßnahme sei in Absprache mit dem Verein erfolgt. Manches Kind werde aber seinen gewohnten Platz unter einem bestimmten Baum nicht wiederfinden, bedauerte Steiger. Man werde sich demnächst mit Förster Kuhn treffen und über die Situation beraten. Bis zum Beginn der Sommerferien hätten zwölf Kinder die Einrichtung besucht, die für maximal 20 Mädchen und Buben ausgelegt ist. Am 5. September geht der Betrieb weiter. Laut Steiger gibt es für das kommende Kindergartenjahr eine Reihe von Neuanmeldungen, sodass der Fortbestand des Dietfurter Waldkindergartens gesichert sei. "Es ist keine Frage, dass es weitergeht", betonte Steiger. Einige Plätze seien aber noch frei. Generell zieht der Vereinsvorsitzende eine rundum positive Bilanz des ersten Jahres Waldkindergarten. Der Betrieb laufe hervorragend. "Vor allem den Kindern gefällt es super, die sind voll dabei."

Der Waldkindergarten ist neben dem in der Stadt und dem kirchlichen Kindergarten in Töging die dritte Einrichtung dieser Art in der Großgemeinde. Der Betrieb läuft bereits seit September, die offizielle Einweihung war im April vorgenommen worden. Verfolgt wird ein klares pädagogisches Konzept. Durch die enge Verbindung mit der Natur und die Spürbarkeit des Wetters sollen die Kinder für die Umwelt und die natürlichen Ressourcen sensibilisiert werden.