Hebersdorf
Ein Walnussbaum zur Erinnerung

Einweihung in Hebersdorf: Erster Waldkindergarten im Kreis Neumarkt bekommt kirchlichen Segen

25.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:54 Uhr

Vor vielen Gästen hat Pater Samuel am Sonntagnachmittag den neuen Waldkindergarten und seine Kinder gesegnet. - Fotos: Stephan

Hebersdorf (rfs) Bereits im September hat der Dietfurter Waldkindergarten seinen Betrieb aufgenommen. Am Sonntag erhielt die Einrichtung im Stadtwald bei Hebersdorf den kirchlichen Segen.

Der stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins als Träger der Einrichtung, Wolfgang Stadler, begrüßte die Ehrengäste. Gekommen waren Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD), Landrat Willibald Gailler (CSU), Forstdirektor Harald Gebhard und der Dietfurter Förster und Vizebürgermeister Oliver Kuhn. Sein besonderer Gruß galt Pater Samuel vom Dietfurter Franziskanerkloster, der den Waldkindergarten bei der Andacht am Nachmittag segnete. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von einer Bläsergruppe der Weiß-Blauen Musikanten und der Gitarrengruppe Kuffer-Stadler.

Stadler informierte eingangs über die Besonderheiten eines Waldkindergartens. Sowohl Eltern als auch Kinder müssten sich täglich den Herausforderungen des Wetters stellen. Die zehn Drachenkinder könnten ihrem Forschergeist in der Natur freien Lauf lassen, sie würden spielerisch den sorgsamen Umgang mit der Natur, mit ihrer Vielfalt an Käfern, Schnecken, Vögeln, allen anderen Tieren mit Blumen und Pflanzen lernen. Der Vorsitzende dankte allen, die eifrig mitgeholfen und auch gespendet hätten, damit diese Einrichtung ermöglicht werden konnte. Sein besonderer Dank galt der Stadt Dietfurt, die den Wald zur Verfügung gestellt hat, Jagdpächter Max Koller, der ohne Zögern zugestimmt und dem Landratsamt, das die Einrichtung genehmigt habe.

Bürgermeisterin Braun bezeichnete den Waldkindergarten als "Bereicherung und zusätzliches Angebot" neben der gemeindlichen Einrichtung in Dietfurt und dem kirchlichen Kindergarten in Töging. Sie freute sich ganz besonders, dass auch alle Erzieherinnen von Dietfurt und Töging zur Einweihung gekommen waren. Die Rathauschefin sah keine Konkurrenz zu anderen Einrichtungen, sie gehe davon aus, dass die drei Kindergärten zusammenarbeiten und sich gegenseitig ergänzen.

Der Landrat, der bei der Einweihung des ersten Waldkindergartens im Landkreis dabei sein wollte, bezeichnete den Kontakt und den Umgang mit der Natur als eine der wichtigsten Säulen im Leben. So werde den Kindern in dieser Einrichtung spielerisch der Umgang mit den vielen Lebewesen und Pflanzen beigebracht. Die täglichen Herausforderungen an die Erzieherinnen, die kaum planbar seien, lobte der Landrat besonders.

Auch der Chef des Landwirtschaftsamtes Neumarkt, Forstdirektor Harald Gebhard, war zum Einweihungsfest gekommen, um Förster Oliver Kuhn zu unterstützen. Er habe sich unermüdlich - auch in seiner Funktion als Vize-Bürgermeister - für den Waldkindergarten eingesetzt. Der Wald sei unverzichtbar und Grundlage für saubere Luft und gutes Grundwasser. Pater Samuel spendete den kirchlichen Segen. Er freue sich, dass hier in der freien Natur eine Einrichtung entstanden sei, so ganz ohne Baufirma, ohne große Planung, nur mit Eigenleistung und großem Gemeinschaftssinn.

"Die Pflege und der Erhalt der Schöpfung Gottes müssen bei all unserem Tun im Mittelpunkt stehen", so der Pater. Die Kinder hatten selbst gefertigte Tafeln mitgebracht, auf denen die Tiere und Pflanzen des Waldes abgebildet waren. Pater Samuel segnete die Kinder, die Eltern und die gesamte Einrichtung und wünschte allen viel Erfolg bei der Bildung und Erziehung der Kinder. Im Anschluss durfte jedes der zehn "Drachenkinder" seinen eigenen Baum pflanzen.

Gemeinsam mit den Ehrengästen wurde von den Kindern noch ein großer Walnussbaum zur Erinnerung an das Einweihungsfest gepflanzt.