Hainsberg
Dorf oder Weiler?

Umwidmung von Mitteldorf Thema bei Bürgerversammlung in Hainsberg – Schlechter Handy-Empfang

30.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:29 Uhr

Klar geregelt ist hier die Vorfahrt. Dennoch wir diese von aus Mitteldorf kommenden Fahrzeugen (rechte Seite) nicht eingehalten. - Foto: Patzelt

Hainsberg (pa) Auch in Hainsberg ist die Bürgerversammlung auf beachtliches Interesse gestoßen. Die Ortssprecherin und Stadträtin Martha Thumann (FW) begrüßte zur Aussprache mit Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD) eine große Anzahl an Bewohnern aus Hainsberg und Mitteldorf.

„Sie schaut gut aus.“ Mit diesem Satz ging die Rathauschefin in ihren allgemeinen Ausführungen über die Großgemeinde Dietfurt auf den Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße von Mitteldorf nach Hebersdorf ein. Braun betonte, dass die Grundstücksverhandlungen zwar schwierig gewesen seien, letztendlich aber „gut gelöst“ werden konnten. Die Bürgermeisterin bedankte sich bei allen Betroffenen für ihr Entgegenkommen. Im nächsten Jahr soll das noch ausstehende und letzte Teilstück der Gemeindeverbindungsstraße nach Mitteldorf ausgebaut werden.

Braun musste aber auch feststellen, dass trotz einer Breite von 4,50 Metern an vielen Stellen Schotter und Kies herausgefahren würden. „Das liegt wohl am schnellen Fahren“, mutmaßte sie. Ein Versammlungsteilnehmer nannte als möglichen Grund allerdings die landwirtschaftlichen Fahrzeuge und Gerätschaften, die „immer größer und breiter werden“. Zur Abhilfe wünschte er sich den Einbau von Rasengittersteinen an den betroffenen Stellen.

„Und wie sieht es mit den Zufahrten aus? Werden die noch gemacht“, lautete eine weitere Nachfrage zum Ausbau der Trasse. Braun antwortete, dass diese Zufahrten in der ursprünglichen Maßnahme nicht vorgesehen waren, man sich allerdings in der nächsten Bauausschusssitzung mit diesem Anliegen beschäftigen werde.

Mit den Worten „Das ist aller Ehren wert“ bedankte sich ein Hainsberger für den zügigen und umfangreichen DSL-Ausbau, den die Stadt Dietfurt anstrebe. Braun antwortete, dass man letztlich nicht erwarten könne, dass junge Leute im Dorf bleiben, wenn sie nicht ins Internet können.

Ein Feuerwehrler monierte den Verzug bei der Bestellung von neuen Stiefeln. Man habe bereits eine Sammelbestellung aufgegeben, jedoch noch keine Rückmeldung erhalten. Ferner sollten die Reifen am Feuerwehranhänger erneuert werden. Eine Hainsbergerin fragte nach, wie hoch der städtische Zuschuss für den Ausbau der Feldwege durch die Jagdgenossen sei. Braun nannte ihr die Zahl von 40 Prozent. „Bekommt eigentlich das Dietfurter Freibad bei seinem Ausbau noch die Holzpromenade im Bereich des Kinderplanschbeckens“, wollte ein Dorfbewohner wissen. Laut Braun ist diese nach wie vor in der Planung enthalten. Thumann sprach auch die „unfallträchtige Kreuzung“ in Mitteldorf an. Durch entsprechende Baumaßnahmen könnte bei einem Ausbau der Straße in diesem Bereich die Verkehrssituation verbessert werden. Laut einem Versammlungsteilnehmer wäre es sinnvoll, die Mulde, in der sich die Kreuzung befindet, etwas anzuheben.

Bezüglich des schlechten Handyempfangs konnte die Bürgermeisterin noch keine Möglichkeit einer Verbesserung nennen. Man sei von Seiten der Stadt allerdings „weiter dran“, dieses Problem in den Griff zu bekommen. „Das Positive daran ist, dass ich auch keine Handykosten habe, wenn ich keine Verbindung bekomme“, merkte ein Besucher mit einem Hauch von Ironie an.

„Ist nun Mitteldorf ein Weiler oder ein Dorf“, fragte anschließend Thumann nach. Die Stadträtin hatte 15 Wohnhäuser gezählt und ab zwölf Häuser könne man von einem Dorf sprechen. Dies sei vermutlich auch bei der Auslegung der 10-H-Regelung entscheidend. Laut Braun wurde Mitteldorf im neuen Flächennutzungsplan bereits als Dorfgebiet aufgenommen. Auch ein weiterer Versammlungsteilnehmer wünschte sich die offizielle Umwidmung vom Weiler zum Dorf: „Dann wird es nämlich digitalisiert und man kann es auch über das Navi ansteuern.“ Gerade für Lieferdienste, die nach dem Navi die Abgabestellen anfahren, sei dies wichtig.

Im Frühjahr soll mit der Errichtung eines Geräteschuppens begonnen werden und die Dorfbewohner wollen sich sowohl am Festzug als auch am Lagerleben anlässlich der 600-Jahrfeier der Stadt Dietfurt beteiligen. Als eine „wunderbare Sache“ bezeichnete Thumann den neuen Fahnenschrank und als „sehr geglückt“ die Innenrenovierung der Pfarrkirche. Und noch vor dem Weihnachtsfest soll ein weiterer Wunsch in Erfüllung gehen – das Omnibuswartehäuschen bekommt eine Beleuchtung.