Grögling (rfs) Mit nur 49 Einwohnern feiert an diesem Samstag Grögling, der kleinste Ortsteil von Dietfurt, das Kirchweihfest. Die kleine Kirche wurde im Jahr 1781 zu Ehren der Märtyrerbrüder Johannes und Paulus erbaut.
Unter der heutigen Kirche finden sich noch Spuren von Vorgängerbauten.
Aufgrund ihrer Patrone spielte die Gröglinger Kirche in der Region eine besondere Rolle. Die umliegenden Pfarreien zogen in Bittprozessionen hierher, um für gutes Wetter zu bitten. 1601 berichtet der Eichstätter Generalvikar Priefer anlässlich einer Visitation von 15 "Fahnen" (Ortschaften), die an diesem Freitag zu Johannes und Paulus in Grögling pilgerten.
Als ehemalige Grafenresidenz zählt Grögling zu den ältesten Ansiedlungen des Altmühltales. Hier residierten bis zum 12. Jahrhundert die Grafen von Grögling. Ihre Wasserburg wurde um 1100 erbaut. Von dieser ehemaligen Burganlage, vermutlich einer Turmhügelburg, hat sich nur der etwa drei Meter hohe unregelmäßige Erdhügel neben der Kirche erhalten. Der ehemalige Wassergraben ist längst verlandet. Das Grafengeschlecht regierte über mehr als 100 Dörfer. Unter anderem geht auch das Kloster Plankstetten - gegründet 1129 - auf die Grafen von Grögling zurück. Die Wasserburg war durch ihre Lage auf einer kleinen Altmühlinsel in ihrer Ausdehnungsmöglichkeit sehr eingeengt und so bauten sich die Grafen um 1200 eine neue und viel größere Schlossanlage auf dem Hirschberg über Beilngries. In etwa ab dem Jahr 1200 nannten sie sich die Grafen von Hirschberg.
Mit Graf Gebhard VII. starb die Familie 1305 aus, wobei ein bedeutender Teil der Herrschaft - mit Grögling und Töging - an den Bischöflichen Stuhl in Eichstätt fiel, ein anderer Teil, zu dem die Stadt Dietfurt gehörte, kam zum Herzogtum Bayern.
Die Dorfgemeinschaft feiert zusammen mit den Pfarreien Kottingwörth und Töging bereits an diesem Samstag um 19 Uhr mit einem Festgottesdienst ihre Kirchenpatrone.
