Grögling
Kirchenrenovierung ist abgeschlossen

Grögling feiert an diesem Wochenende Patrozinium Rund 60 000 Euro investiert

22.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:54 Uhr

Nach Abschluss der Innen- und Außensanierung feiert Grögling an diesem Wochenende das Kirchweihfest. - Foto: Stephan

Grögling (rfs) Der kleinste Dietfurter Ortsteil Grögling feiert am morgigen Samstag Kirchweih. Rechtzeitig zum Patrozinium konnte die umfangreiche Kirchenrenovierung abgeschlossen werden. 60 000 Euro wurden ausgegeben, um die Filialkirche wieder in einen guten baulichen Zustand zu bringen. Vor allem die Sanierung der Risse im Außenbereich fiel recht umfangreich aus, auch der Außenputz wurde teilweise erneuert. Im Innenbereich mussten ebenfalls Risse beseitigt werden, die Wände erhielten auch im Inneren einen neuen Anstrich.

Der Ort weist nicht nur in seiner jüngeren Geschichte einige Besonderheiten auf. Grögling gehört seit der Gebietsreform 1972 zu Dietfurt, kirchlich aber zur Urpfarrei Kottingwörth. Die den Märtyrern Johannes und Paulus geweihte Filialkirche wurde in den Jahren 1780 bis 1783 erbaut. Die Geschichte zeigt "Chregelingen" als eine bajuwarische Siedlung (6./7. Jahrhundert), die später zum Adelssitz der Herren von Grögling wurde. Im Mittelalter war Grögling ein sehr bedeutender Ort. Hier residierten im 12. Jahrhundert die Grafen von Grögling. Eine Informationstafel vor der Kirche weist auf die historische Bedeutung des Ortes hin. Dank der intensiven Nachforschungen des Dietfurter Heimatpflegers Franz Kerschensteiner können sich die Gäste über diesen geschichtlichen Hintergrund informieren.

Um das Jahr 1100 wurde dort eine Wasserburg gebaut. Von dieser ehemaligen Burganlage hat sich bis zum heutigen Tag ein etwa drei Meter hoher unregelmäßiger Erdhügel neben der Kirche erhalten. Er ist heute mit Gebüsch bewachsen. Der ehemalige Wassergraben ist längst verlandet, jedoch im Gelände noch gut erkennbar. Das Grafengeschlecht, das im oberpfälzisch-fränkischen Altmühlgebiet große Besitztümer hatte, nahm eine bedeutende Stellung ein. Es regierten über mehr als 100 Dörfer und zwar nicht nur in der selbstständigen Grafschaft, sondern über weitere Orte auch in der Grafschaft Sulzbach. Bezeichnend ist, dass Kloster Plankstetten 1129 von Grögling aus gegründet wurde. Die Grafen von Grögling haben sich damit ein bleibendes Andenken geschaffen. Die Stifter waren Graf Ernst IV. und seine Brüder Gebhard, Bischof von Eichstätt, und Hartwig, Bischof von Eichstätt. Die Wasserburg in Grögling wurde auf einer kleinen Altmühlinsel, in ihrer Ausdehnungsmöglichkeit sehr eingeengt und so erbauten sich die Grafen um 1200 eine neue und viel größere Schlossanlage auf dem Hirschberg und nannten sich deshalb etwa ab dem Jahre 1200 Grafen von Hirschberg.

Mit dem Grafen Gebhard VII. starb die Familie 1305 aus. In seinem Testament erscheint die Stadt Dietfurt als "Oppidum" (Markt). Mit dieser Nennung begründen die Dietfurter mit dem Jahr 1304 ihr Marktrecht. Die heutige Gröglinger Kirche, aus den Jahren um 1781, die den Märtyrerbrüder Johannes und Paulus geweiht wurde, hatte einen Vorgängerbau, der St. Kolomann zum Patron hatte. Diese Kirche war zur damaligen Zeit eine Wallfahrtskirche die am so genannten Sauerfreitag viele Gläubige anzog.

Die Gröglinger verstehen es, ihr Kirchweihfest nach dem Gottesdienst an diesem Samstag, der um 19 Uhr beginnt, gebührend zu feiern. Am Montagabend wird ebenfalls gefeiert.