Griesstetten
Raser und ausgeschwemmte Wege

Großes Interesse an Bürgerversammlung in Griesstetten Debatte über Tempo 70 vor Arnsdorf

17.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:12 Uhr

Foto: Alfred Zedelmaier

Griesstetten (khr) Die vierte Bürgerversammlung für die Dietfurter Ortsteile Arnsdorf, Hallenhausen, Griesstetten und Einsiedel hat Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD) nach Griesstetten geführt. Hierzu waren die Bürger zahlreich erschienen, um sich mit dem Stadtoberhaupt auszutauschen.

Als positiv hob Braun hervor, dass sehr viele Frauen zugegen waren. Bereits im allgemeinen Teil berichtete die Bürgermeisterin von den geplanten Neugestaltungen der Friedhöfe in Dietfurt, Zell und Arnsdorf. Sie erklärte, dass es für Arnsdorf bereits einen Vorentwurf für eine Neugestaltung des Friedhofs gebe. Für den 13. Januar sei ein Ortstermin mit dem Landschaftsarchitekten Martin Kölbl geplant. Ein Vorschlag von Kölbl sei es, den Weg zum Leichenhaus zu befestigen, auch Bereiche für Urnengräber habe der Planer vorgesehen. Da die Nachfrage nach dieser Bestattungsart in der Kernstadt enorm gestiegen sei, könnten die auch in Arnsdorf realisiert werden.

Im allgemeinen Teil brachte die Bürgermeisterin auch den Ausbau von Radwegen rund um Arnsdorf, etwa in Richtung Hallenhausen, nach Vogelthal oder Zell zur Sprache. Sie könnten im Zuge des Kreisstraßenausbaus gleich mitgeplant werden, sofern Interesse besteht.

Maximilian Meier, Ortssprecher von Griesstetten, rief in Erinnerung, was seit der jüngsten Versammlung vor einem Jahr alles geschehen ist. Er wies darauf hin, dass die Gefahrenstelle am Radweg bei der Brücke in diesem Jahr mit einer kompletten Baumaßnahme beseitigt wurde. Zudem hätten Mitarbeiter des Dietfurter Bauhofs an der Fischtreppe zum Überqueren mehrere Steine verlegt. Damit das Wasser besser hindurchfließen kann, sollten ein bis zwei Steine wieder entfernt werden, habe der Fischereiverein empfohlen. Auch eine neue Sitzbank sei dort aufgestellt worden.

Beim Biotop am Fahrradweg, wo bereits eine Hundetoilette steht, wurde noch dazu ein Schild "Hunde bitte anleinen" angebracht. Zudem haben freiwillige Helfer in Abstimmung mit der Stadt den Blick zur Wallfahrtskirche freigeschnitten. Meier informierte, dass es demnächst ein neues, kleineres Trafohäuschen gegenüber vom derzeitigen Standort geben werde. Er lobte die Zusammenarbeit mit der Stadt und mit den Mitarbeitern des Bauhofs: "Wenn man mit ihnen etwas bespricht, dann läuft das. Jeder kann froh sein, solche Mitarbeiter zu haben", meinte er.

Der Ortssprecher von Arnsdorf, Markus Sturm, stellte im Anschluss, direkt Fragen an die Bürgermeisterin. So wollte er wissen, ob in puncto Verkehrsschau schon etwas geschehen sei. Die Bürger wünschten sich, wie bei einer Ortsversammlung vor dieser Bürgerversammlung klar wurde, eine Entschärfung der Verkehrssituation in Arnsdorf. So könne eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 Kilometer in der Stunde etwa 200 Meter vor dem Ortsschild eine Möglichkeit sein, das Tempo der Autofahrer zu drosseln. Um ein solches Schild zu beantragen, sei zuvor eine Verkehrsschau notwendig, so die Bürgermeisterin. Sie sei diesbezüglich schon mit dem Landratsamt und der Polizei im Gespräch. Auch habe sie bereits neue Geschwindigkeitsmessgeräte bestellt, die ein exaktes Auslesen der Daten ermöglichten. Auch eine weitere Blitzeraktion werde angestrebt, so Braun. Dass eine solche am besten vorher in der Zeitung angekündigt sein sollte, damit sie etwas bringe, monierte ein Bürger.

Auch über das Versetzen von Ortsschildern wurde gesprochen sowie über eine mögliche Aufrüstung der Starkstromleitung bei Arnsdorf. Sollte diese auf 380 Kilovolt aufgerüstet werden, werde man sich dafür einsetzen, dass sie möglichst weit weg am Ort vorbeiführt. Hierfür seien dann allerdings neue Durchleitungsrechte erforderlich. Braun appellierte an die Grundstücksbesitzer, auch Zugeständnisse zu machen, wenn die Trasse vom Ort weggerutscht werden sollte und damit neue Durchleitungsrechte nötig würden.

Lösungen wurden auch für das 170 Meter lange Hohlwegstück am Deisinger Weg sowie den steilen Anstieg am Osterbügelweg beim Bolzplatz gesucht. An beiden Stellen wird bei Regen der Schotter ausgeschwemmt. Eine sinnvolle Befestigung des Weges sei etwa durch ein Ökopflaster möglich. Stadtbautechniker Erwin Rabl soll Angebote einholen, erklärte Braun. Auch weitere Varianten, wie das Wasser bei Regen abgeleitet werden könne, wurden diskutiert. "Wir werden versuchen, hierfür eine Lösung zu finden", versprach die Bürgermeisterin. Eine Frau erklärte, dass im Zuge der Verlegung des Glasfaserkabels die Teerstraße gewaltig abgebrochen sei. Dies müsse bei der Abnahme durch die zuständige Firma angesprochen werden, so Braun. Ein anderer Bürger sagte, dass die Rettungstreffpunkte bei der Brücke Griesstetten sowie beim Funkmasten noch markiert werden müssten. Eine Beschriftung der Hydranten in Arnsdorf und Hallenhausen sei ebenso erforderlich. Dies werde vom Wasserzweckverband Wolfsbuch ausgeführt, die Bürgermeisterin will bei der zuständigen Stelle in Wolfsbuch nochmals nachhaken.

Ebenso wurde über die noch nicht erfolgte Freischaltung des Breitbandanschlusses durch Inexio bei einem Hallenhausener Bürger sowie über den Hochwasserschutz diskutiert. Braun will noch in diesem Jahr ein Gespräch mit dem Wasserwirtschaftsamt führen, allerdings sei sie in den vergangenen Monaten schon mehrmals von diesem vertröstet worden.