Griesstetten
Die Auferstehung aus Körnern

In der Wallfahrtskirche Griesstetten liegt wieder ein besonderer Erntedankteppich

25.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:27 Uhr

Der Körnerteppich in der Griesstettener Wallfahrtskirche zeigt heuer die Auferstehungsszene. 

Griesstetten (grb) Nächsten Sonntag feiern die Christen das Erntedankfest. Ab diesem Tag bis Allerheiligen ist die Wallfahrtskirche zu den Drei Elenden Heiligen in Griesstetten wieder das Ziel für zahlreiche Besucher aus der gesamten Region.

Der Grund dafür liegt schon jetzt auf dem Boden der Wallfahrtskirche. Wie in jedem Jahr haben die Mesnersleute Resi und Siegfried Schweiger auch heuer keine Arbeit und Mühe gescheut, einen Teppich aus Tausenden von Körnern zu legen. Das machen sie seit 24 Jahren alljährlich. Unzählige Arbeitsstunden sind dazu nötig gewesen, was man sofort erkennt, wenn man vor dem Kunstwerk steht und es näher betrachtet.

Die Schweigers sind jedes Jahr auf der Suche nach einem neuen Motiv. War es im Vorjahr anlässlich des Tags der Barmherzigkeit, den Papst Franziskus ausgerufen hat, das Motiv des Barmherzigen Samariters, so haben sie heuer die Auferstehungsszene dargestellt.

Längst ist im weiten Umkreis bekannt, dass es jedes Jahr um diese Zeit beim Erntedankfest in Griesstetten einen Körnerteppich gibt, jedes Jahr mit einem anderen Motiv. Die Suche danach beginnt bei den Schweigers schon lange vorher. Das ist nicht immer so einfach.

Das Motiv von der Auferstehung Christi haben die Schweigers in der Kirche zum heiligen Zeno in Isen im Landkreis Erding bei der Taufe ihrer Enkelin gesehen. Dort ist der Sohn als Gemeindereferent tätig. Siegfried Schweiger entdeckte die Auferstehung als Deckengemälde. Das Motiv faszinierte ihn und so fuhr er erneut nach Isen, um das Deckengemälde zu fotografieren. Somit war das Motiv für den diesjährigen Körnerteppich gefunden. Es zeigt die Auferstehung nach dem Matthäusevangelium und stellt dar, wie die Wächter vor dem Grab stehen und erschrocken nach oben auf den Engel schauen.

Als nächster Schritt musste das Bild so vergrößert werden, dass es eine Platte von 1,80 auf zwei Meter abdeckte. Dies erleichterte es, die Konturen des Bildes auf der Platte anzubringen, die als "Leitlinien" zum Anbringen der Körner erforderlich sind.

Das Auflegen der Körner unterschiedlicher Größen und Farben erledigte er zusammen mit seiner Frau. Mit viel Fingerspitzengefühl und unendlicher Geduld müssen die Körner und Samen farblich passend gelegt werden. Während die Platte mit den Konturen zu Hause gefertigt wird, können die Körner erst in der Kirche gelegt werden. Zur Verwendung kamen unter anderem Pfefferkörner, Mungobohnen, schwarze Bohnen, Wacholderbeeren Raps, Oregano, Majoran, Dill, Petersilie, Fenchel, Buchweizen, Brombeere, Sesam geschält und ungeschält, Koriander, Senf, Grieß, Blaumohn, Kümmel und Basilikum.

Rechtzeitig zum Erntedankfest am nächsten Sonntag kommen noch ein paar Früchte der diesjährigen Ernte dazu. Die bleiben allerdings nicht so lange liegen wie der Körnerteppich. Schließlich haben Obst und Gemüse keine so lange Haltbarkeit.