Grampersdorf
Raser in allen Ortsteilen ein Problem

Grampersdorfer klagen bei Bürgerversammlung vor allem über den Lkw-Verkehr

24.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:00 Uhr

Es besteht keine Möglichkeit, die Ortstafel zu versetzen, um die Raser auszubremsen. Schlecht ausgeleuchtet wird durch die neue Punktstrahltechnik der LED-Lampen die Bushaltestelle. Außerdem ist eine Scheibe des Häuschens defekt.

Grampersdorf (pa) Auf seiner Tour durch die Großgemeinde hat der Beilngrieser Bürgermeister Alexander Anetsberger auch die Grampersdorfer in ihrem schmucken Begegnungszentrum besucht. Den Dorfbewohnern lag dabei so einiges auf dem Herzen.

Das erste Thema betraf die Erweiterungspläne für das Grampersdorfer Gewerbegebiet. Hier entstehen neun Bauplätze. Der Grunderwerb soll heuer zum Abschluss kommen. "Es gibt eine Einigung, die allerdings noch nicht ganz beurkundet ist. Wir wollen so schnell wie möglich vorankommen. Wenn es nach Plan läuft, kann bereits im neuen Jahr gebaut werden", so Anetsberger.

Natürlich kam in Grampersdorf auch das Thema Windräder auf das Tablett. Durch den Nachweis einer geschützten Vogelart war die Grampersdorfer Fläche aus den Planungen herausgefallen. Seit 9. Mai ist auch der Teilflächennutzungsplan der Gemeinde abgeschlossen, der lediglich ein Areal bei Wolfsbuch für potenzielle Windkraftanlagen beinhaltet. "Damit hat sich für Grampersdorf das Thema erledigt", stellte Anetsberger fest. Allerdings laufe parallel dazu seit zwei Jahren das Klageverfahren eines Investors vor dem Verwaltungsgericht München. "Hier geht es um die Bewertung der seismologischen Messstation. Ein Ende ist nicht absehbar, der nächste Verhandlungstermin ist am 24. Januar", äußerte sich der Bürgermeister. Auch zum Flächennutzungsplan, aufgestellt von der Stadt Beilngries, habe sich das Gericht skeptisch geäußert. Anetsberger zeigte sich jedoch von der fundierten Planung überzeugt: "Ich bin sicher, dass unser Plan einer Überprüfung standhält."

Im nächsten Jahr soll es mit der Regenbeckensanierung weiter gehen. Für Amtmannsdorf, Neuzell und Grampersdorf liegt eine Kostenschätzung von 700 000 Euro vor. "Über kurz oder lang sind Gebührenbescheide zu erwarten. Ich gehe davon aus, dass die ersten Bescheide 2018 verschickt werden", so der Rathauschef.

In Grampersdorf leben zurzeit keine Flüchtlinge. Insgesamt sind es in der Großgemeinde 290 Asylbewerber. Dann ging Anetsberger auf die gewünschte zweite Überquerungshilfe der Hauptstraße auf Höhe der Bushaltestelle ein. Aufgrund der räumlichen Nähe sei eine Überquerung hier nicht möglich. "Direkt an den Busbuchten ist sie ohnehin nicht zulässig", stellte Anetsberger klar. Auch die Verkehrsschulung für Schülerlotsen kam zur Sprache. Grundsätzlich sei eine Schulung durch die Polizei möglich. Jedoch brauche man dazu eine ausreichende Zahl an Freiwilligen. "Es ist ein Team nötig, das sich dauerhaft den Dienst teilt. Und zwar fünf Tage in der Woche", so der Bürgermeister.

"Es wäre sinnvoll, in Grampersdorf eine feste Geschwindigkeitsanzeigentafel aufzustellen. Vor allem Laster donnern ohne Ende durch das Dorf", lautete eine Klage. Laut Anetsberger sind die Raser ein Dauerbrenner in sämtlichen Ortsteilen: "Wir nehmen das keinesfalls auf die leichte Schulter. Allerdings muss der Stadtrat entscheiden, ob neue Messtafeln angeschafft und wo sie dauerhaft aufgestellt werden." Stadträtin Pauline Hirschberger merkte dazu an, dass in Oberndorf die Vereine gemeinsam die Kosten übernommen haben. Eine kostet rund 4000 Euro.

Angesprochen wurde ebenso die Versetzung der Ortstafel in Richtung Gewerbegebiet, um die Raser auszubremsen. Dies sei nicht möglich, da zumindest eine einseitige Bebauung vorliegen müsse.