Dietfurt
Zwei Anlässe, ein Gottesdienst

Franziskaner feiern Portiunkulafest und das goldene Priesterjubiläum von Pater Raphael

04.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:57 Uhr

Foto: Anton Bachhuber

Dietfurt (grb) Im Franziskanerkloster gab es gleich doppelten Grund zum Feiern. Zum einen ist das Portiunkulafest für die Franziskaner ein sehr wichtiges kirchliches Ereignis, zum anderen feierte Pater Raphael Konrad sein goldenes Priesterjubiläum.

Die Klosterkirche war bis zum letzten Platz besetzt, es kamen neben den vielen auswärtigen Bekannten des Jubilars auch viele Gläubige aus Dietfurt und Umgebung. In einem festlichen Zug wurde Pater Raphael in das Gotteshaus geleitet, der sich sichtlich freute, „dass sich so viele treue Gläubige Zeit genommen haben, um mit mir Gott für 50 Priesterjahre zu danken“. Unter ihnen waren auch viele Gläubige aus München, Dettelbach und vom Kloster Kreuzberg, wo Pater Raphael früher wirkte, aber auch von Griesstetten und den Nachbarorten, für die er seit 2007 Seelsorger ist. Als Vertreterin der Stadt war Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD) anwesend.

Zu Beginn des Gottesdienstes erinnerte der Jubilar daran, dass er am 25. Juli 1965 in München St. Gabriel zum Priester geweiht wurde und er in den fünf Jahrzehnten viele Erfahrungen gesammelt habe. „Es gab auch Wermutstropfen im Leben, wie der Tod meiner Eltern und im vergangenen Jahr meiner Schwester.“

Die Festansprache hielt Pater Samuel Heimler, Guardian des Franziskanerklosters. Er zeigte sich davon überzeugt, dass jeder, der auf Gott setze, immer wieder nach ihm hungere und dürste. „So dürfte es auch dem Jubilar ergangen sein, sonst hätte er es in den ihm anvertrauten Pfarreien, vielleicht auch mit seinen Mitbrüdern im Orden, nicht ausgehalten.“ Der Prediger stellte fest, dass es seit 2000 Jahren Frauen und Männer gebe, die nicht satt seien, Christus zu folgen, auch in den Wirren der Zeit von heute. „Das tat auch der heilige Franziskus, der Ordensgründer, der wegen Hunger und Durst nach dem Glauben, der Portiunkula den kleinen Flecken unterhalb Assisi mit der Kapelle Maria von den Engeln aufsuchte.“ Portiunkula stehe für Einfachheit, auch im Glauben. In Stille zu Gott zu gehen. Ähnlich wie die heilige Klara oder der jetzige Papst, der den Namen Franziskus gewählt habe. Auch er verzichtet auf Privilegien.“ Ebenso sei Pater Raphael immer wieder ein Stück Portiunkula, möge dies so bleiben und sein Tatendrang und Hunger nach Gott erhalten bleiben, sagte Pater Samuel.

Am Ende des Gottesdienstes, den der Kloster-Männer-Chor unter der Leitung von Max Bauer gestaltete, gratulierte Pfarrer Peter Chidi Okuma, der für Mühlbach, Zell und Altmühlmünster und damit auch für Griesstetten zuständig ist, dem Jubelpriester. Okuma dankte für seinen wertvollen Dienst am Wallfahrtsort schon seit acht Jahren und hob die Drei-Heiligen-Prozession vor drei Jahren hervor. „Ich danke für deine Dienste im Namen von Bischof Rudolf Voderholzer, der drei Pfarreien und auch persönlich.“ Pater Raphael erwiderte den Dank und sagte schmunzelnd, dass er in Dietfurt dem Bischof von Eichstätt und in Griesstetten dem Bischof von Regensburg diene. Er schloss auch den Männerchor und alle ein, die zum Gelingen des Festtages beigetragen haben. Besonderer Dank ging an die Konzelebranten Stadtpfarrer Gerhard Schlechta, Pater Samuel Heimler, Pater Gregor Huber (alle Dietfurt), Pater Johannes Thum (Vierzehnheiligen), Prälat Bernold Rauch (Bad Neustadt an der Saale), Pfarrer Martin Garmaier (München, künftig Erding), Pfarrer Okuma und Pater Krzysztof Butowski (Polen), der in den nächsten Wochen in Dietfurt die Urlaubsvertretung übernimmt. Danach gratulierten viele Gläubige, darunter auch eine Abordnung des Pfarrverbandes Altmühlmünster, Zell und Mühlbach.