Dietfurt
Bald gibt es Strafzettel

Stadtrat beschließt kommunale Parküberwachung in der Dietfurter Innenstadt

31.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:44 Uhr

Dietfurt (uke) Der teilweise chaotischen Parksituation in der Dietfurter Altstadt soll nun definitiv ein Ende bereitet werden. Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung am Montag eine kommunale Parküberwachung mit der Kontrolle des ruhenden Verkehrs beauftragt.

Seit Wochen und Monaten hatten sich die Klagen über die Parkmoral der Autofahrer gehäuft, die Situation hatte sich zugespitzt. Vor allem Dauerparker blockieren freie Parkplätze, die eigentlich nach zwei Stunden geräumt werden müssen. Die Schilder an beiden Ortseingängen, die auf die damit verbundene Parkscheibenpflicht hinweisen, werden allzu häufig ignoriert oder gar nicht mehr wahrgenommen.

Bereits in der jüngsten Klausursitzung hatte sich der Stadtrat zusammen mit Peter Gotteswinter, Dienststellenleiter der Polizei Parsberg, mit diesem Thema befasst. Dass Handlungsbedarf besteht und es so nicht mehr weitergehen könne, da waren sich alle einig.

Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD) hatte sich zwischenzeitlich bei der Nachbarkommune Riedenburg informiert, wo schon seit einigen Jahren eine Mitarbeiterin regelmäßig die geparkten Fahrzeuge kontrolliert. Die Ergebnisse ihrer Recherchen trug die Rathauschefin vor. Demnach würde eine Fachkraft, die 20 Stunden im Monat Strafzettel verteilt, 560 Euro - 28 Euro pro Stunde - kosten. Für die Abwicklung waren weitere fünf Stunden, also 140 Euro, eingerechnet. Für die Anfahrt standen pauschal 50 Euro in der Kalkulation, dazu eine Leasinggebühr von 55 Euro für das Datenerfassungsgerät.

Dass man ohne eine kommunale Parküberwachung die Situation nicht mehr in den Griff bekommen werde, war unstrittig. Das weitere Angebot zur Erstellung eines Parkkonzepts für 4200 Euro netto löste jedoch eine längere Diskussion aus. Während die Bürgermeisterin für das Konzept warb, vertrat die überwiegende Mehrheit der Stadträte die Meinung, dass man es zuerst mit der Parküberwachung alleine versuchen solle und eventuell die rund 5000 Euro sparen könne. "Das Geld sollten wir besser in die Parküberwachung investieren", sagte der Dritte Bürgermeister Bernd Mayr (FW). Das Konzept sei erst als zweiter Schritt sinnvoll, meinte Vize-Bürgermeister Oliver Kuhn (CSU), sollten die Kontrollen nicht fruchten. "Jeder Autofahrer weiß, dass ihm in Dietfurt nichts passiert", sagte Harald Uhl (FW). Die Vision des alten Stadtrats von einer "gleichberechtigten Verkehrsfläche" für Fußgänger und Fahrzeuge habe ihre Tücken. In zweiter oder gar dritter Reihe geparkte Pkw, blockierte Hofeinfahrten und Fluchtwege seien tagtäglich zu beobachten. Karl Ferstl (CSU) hingegen sah die Situation nicht so dramatisch. Es seien immer Parkplätze da, meinte er, und bei Verkehrsbehinderungen könne die Polizei eingreifen. Auch Andreas Porschert (CWU) sah die Situation ähnlich. Es würde sich immer noch ein Parkplatz finden, meinte er. Porschert konnte der zugeparkten Innenstadt noch etwas Positives abgewinnen. Schließlich würden diese Autos zu einer Verkehrsberuhigung beitragen, die man ja gewollt habe, meinte er.

Mit vier Gegenstimmen wurde schließlich die Parküberwachung beschlossen. Der Vertrag läuft vorerst für ein Jahr, eventuell soll die Fachkraft nur 15 Stunden unterwegs sein. Für das Parkkonzept fand sich dagegen keine Mehrheit. Es wurde mit 15 Nein- und zwei Ja-Stimmen ganz klar abgelehnt. Erst einmal wird getestet, ob Knöllchen alleine Wirkung zeigen.