Dietfurt
Der Lückenschluss rückt näher

Radweg von Dietfurt nach Breitenbrunn soll nächstes Jahr gebaut werden

17.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:25 Uhr

Vorbei an historischen Laberschwallen führt die bei Radlern und Wanderern beliebte Labertal-Tour. Nächstes Jahr hat der Lückenschluss des Radwegs auf Dietfurter Gebiet gute Karten. - Foto: Mederer

Dietfurt (uke) Schon im kommenden Jahr könnte der Radwegbau von Dietfurt nach Breitenbrunn endlich realisiert werden. Mit dieser Nachricht hat Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD) in der jüngsten Stadtratssitzung das Gremium überrascht.

Auf eine entsprechende Nachfrage konnte sie sich vorstellen, dass die Lücke im Radwegenetz der Region bereits nächstes Jahr geschlossen oder die Schließung zumindest in Angriff genommen wird.

Nachdem die Sieben-Täler-Stadt erheblich vom Radwandern profitiert, das sich steigender Beliebtheit erfreut, war es schon lange das Bestreben der Kommune, das verbliebene Teilstück im landschaftlich äußerst reizvollen Tal der Weißen Laber endlich fertigzustellen. Durch dieses Tal führt zum Beispiel die Labertal-Tour, die am Chinesenbrunnen startet. Über grüne Wiesen und vorbei an den einzigartigen und unter Denkmalschutz stehenden historischen Laberschwallen geht es über Haas und Parleithen nach Breitenbrunn. Die Labertal-Tour ist gleichzeitig Teil des Naab-Altmühl-Radwanderwegs. Der beginnt bei Rohrbach in der Gemeinde Kallmünz und führt über Hohenfels, Lupburg, Parsberg und Breitenbrunn nach Dietfurt.

Nicht zuletzt deshalb laufen schon seit Längerem Bemühungen, die Strecke zu verbessern, damit Staub und Schlaglöcher endlich der Vergangenheit angehören. Nun war im Vorjahr die Nachbargemeinde Breitenbrunn vorgeprescht und hatte das rund 1,5 Kilometer lange Teilstück auf ihrem Gemeindegebiet asphaltiert. Mehr als 200 000 Euro kostete die Befestigung, für die es Fördermittel von insgesamt 150 000 Euro gab. Doch die asphaltierte Strecke endet immer noch am Wasserwerk Parleithen. Dahinter geht es auf einem unbefestigten Weg weiter Richtung Dietfurt. Drei Trassen hatten ursprünglich zur Wahl gestanden. Die erste, nach wie vor von der Stadt favorisierte, führt entlang der Staatsstraße. Sie hätte den Charme, dass - wie im Fall Breitenbrunn - erhebliche Finanzmittel aus einem Programm des Bunds fließen, der Radwege entlang von Staatsstraßen mit einem Zuschuss von rund 50 Prozent fördert. Probleme hatten sich allerdings durch die Tatsache ergeben, dass die Trasse diverse Feuchtbiotope wie Quellwasseraustritte quert, der Triebwerkskanal bei Parleithen verlegt und eine aufgelassene Fischzucht rückgebaut werden müsste.

Trasse zwei führt durch den Wald und wäre grundsätzlich relativ einfach zu realisieren. Allerdings müsste hier eine Einigung mit den Besitzern erzielt werden, da es sich hier um private Waldwege handelt. Auch sei hier nicht mit Zuschüssen aus besagtem Programm zu rechnen, da der Weg ja nicht entlang der Staatsstraße verläuft. "Hier müssten wir andere Fördertöpfe ausloten", sagt Braun. Variante drei ist im Prinzip vom Tisch. Sie wäre in Fahrtrichtung Breitenbrunn rechts der Staatsstraße verlaufen, Radfahrer müssten hier zweimal die gefährliche Staatsstraße überqueren, um zu dem Anschluss an die fertiggestellte Teilstrecke auf Breitenbrunner Boden zu gelangen. Die Umweltverträglichkeitsprüfung durch die Behörden ist zwischenzeitlich abgeschlossen, die auch grünes Licht gegeben haben. Und nachdem die Betonbecken der ehemaligen Fischzucht zwischenzeitlich im Besitz der Stadt sind, ist ihre Beseitigung vom Grundsatz her kein Problem mehr, geht allerdings wegen der gewaltigen Betonbauten erheblich ins Geld.

Auf welcher Strecke die Radfahrer künftig von Dietfurt nach Breitenbrunn gelangen, ist damit immer noch nicht final geklärt, doch der Wille, die Lücke zu schließen, ist nach wie vor gegeben. "Wir müssen jetzt nachrechnen, was am günstigsten wäre", gibt Braun die weitere Marschroute vor: Die Strecke entlang der Staatsstraße mit staatlicher Förderung, aber erheblichem finanziellen Aufwand, oder die durch den Wald, für die es weniger oder keinen Zuschuss gibt. Welche auch immer das Rennen macht, an einem Datum will Braun auf jeden Fall festhalten. "Wir streben die Umsetzung im kommenden Jahr an", sagt sie.