Dietfurt
Unvergessliche Erinnerungen im Fotoalbum

Anna-Maria Hengl blickt auf ein ereignisreiches Jahr als Sieben-Täler-Königin zurück

23.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:26 Uhr

 

Dietfurt (DK) Es ist wieder so weit: Morgen Abend wird die Krone der Dietfurter Sieben-Täler-Königin weitergereicht. Vorher lässt Anna-Maria Hengl ihre Amtszeit mit all den Erfahrungen noch einmal Revue passieren.

„Ich habe mir für die Zeit als Volksfestkönigin extra drei Fotoalben angelegt. Da habe ich alle meine schönen Erinnerungen drinnen“, sagt die 17-Jährige und blättert durch die Seiten.

Weil Anna-Maria Hengl sich vor knapp einem Jahr als einziges Mädchen für die Wahl zur Sieben-Täler-Königin aufstellen ließ, hatte sie zu Anfang noch einige Bedenken. Ganz alleine war sie auf der großen Bühne im Dietfurter Festzelt, um sich vorzustellen. Doch all ihre Freundinnen und auch die vorherige Sieben-Täler-Königin, Simone Nicklas, hatten sie bei ihrem Vorhaben ermutigt. Schließlich traute sie sich doch. Den Schritt hat sie bis heute nicht bereut: „Es ist eine einmalige Erfahrung, und auch wenn es manchmal stressig war, hat es immer riesig Spaß gemacht“, sagt die Auszubildende. Das Preisgeld sei natürlich in ein schönes Dirndl investiert worden, was sie für ihre Auftritte immer gut gebrauchen konnte.

Auf mehr als 35 Veranstaltungen war sie während ihrer Amtszeit unterwegs. Die Wochenenden waren meist komplett ausgebucht und sogar Termine unter der Woche kamen vor. Nur in der Winterzeit sei es etwas ruhiger gewesen. Für viele Veranstaltungen musste sie ihre Arbeitsstelle früher verlassen oder sogar freinehmen. „Meine Chefin war da zum Glück sehr kulant. Weil sie vor 16 Jahren selbst auch einmal Sieben-Täler-Königin war, konnte sie die Verpflichtungen gut verstehen“, sagt Anna-Maria Hengl. Die zahlreichen Anstecknadeln auf ihrer Schärpe zeigen, wie viel die scheidende Regentin herumgekommen ist. Auf fast jeder Veranstaltung hatte sie ein kleines Andenken erhalten.

Der schönste Ausflug habe die Sieben-Täler-Königin bis nach Südtirol geführt. Dort fand ein Apfelblütenfest statt. Sie und andere Volksfestköniginnen der Region durften eine Apfelplantage besichtigen und später wurde ein traditioneller Tiroler Abend gefeiert. „Auch die Rosentage in Traunstein waren ein tolles Erlebnis“, sagt Anna-Maria Hengl. Bei diesem Ausflug waren die anderen Königinnen aus der Umgebung auch wieder mit dabei. Man lernte sich schnell kennen und echte Freundschaften entstanden. „Wenn meine Amtszeit vorbei ist, werde ich die anderen Königinnen leider nicht mehr so oft sehen. Ich glaube, an den Wochenenden wird mir erst einmal richtig langweilig sein“, sagt die Auszubildende fast wehmütig.

In dem spannenden Jahr hat Anna-Maria Hengl auch zahlreiche Politiker getroffen, wie zum Beispiel Christian Ude (SPD) beim Jurafest in Lenting oder Joachim Herrmann (CSU) bei der Befreiungshalle in Kelheim.

Selbst für ihre Eltern sei das Jahr eine tolle Erfahrung gewesen, erzählt Anna-Maria Hengl. Weil sie erst 17 Jahre alt ist, mussten die Eltern oft als Fahrdienst einspringen und waren so bei den meisten Veranstaltungen auch mit von der Partie. Ähnlich wie unter den Volksfestköniginnen selbst, haben sich während eines Jahres auch unter den Eltern Freundschaften gebildet. „Die Familie hat mich immer unterstützt. Meine beiden Schwestern mussten manchmal zurückstecken, weil die Amtszeit viel Zeit in Anspruch genommen hat. Trotzdem waren sie alle stolz auf mich“, sagt die scheidende Regentin.

Umso bedauerlicher findet sie es, dass sich immer weniger Freiwillige für die Wahl zur Dietfurter Volksfestkönigin finden: „Es wäre doch traurig, wenn diese Tradition verloren ginge, nur weil sich niemand mehr zur Wahl aufstellen lässt. Ich kann die Erfahrung als Sieben-Täler-Königin nur jedem jungen Mädchen empfehlen“, sagt die 17-Jährige.

Ihrer Nachfolgerin gibt Anna-Maria Hengl einen wichtigen Tipp mit auf den Weg: „Sie soll alles mitmachen, denn die Zeit als Königin vergeht leider viel zu schnell.“

Der Einstieg in die Amtszeit war für die Auszubildende allerdings gar nicht so leicht. Weil sie sich gleich die ersten beiden Wochen nach ihrer Krönung eine schwere Sommergrippe eingefangen hatte, musste vorübergehend die Vorgängerin Simone Nicklas für die neue Sieben-Täler-Königin einspringen. „Ich glaube, Simone hatte nichts dagegen, dass sich ihre Amtszeit so noch einmal spontan um zwei Wochen verlängert hat“, sagt Anna-Maria Hengl und schmunzelt. Ihr geht es jetzt ähnlich: „Das Jahr ist viel zu schnell vergangen. Ich bin schon etwas traurig, dass die Zeit als Sieben-Täler-Königin bald zu Ende sein wird“, sagt sie.

Die unvergesslichen Erinnerungen, Fotos und anderen kleinen Andenken bleiben der 17-Jährigen aber für immer erhalten. Die Fotoalben wird sie noch so manches Mal aus dem Schrank holen und an ihre aufregende Zeit als Regentin zurückdenken.