Dietfurt
"Unendlich viel geleistet"

Klaus-Josef Knaus verlässt das Caritas-Seniorenheim – Gerhard Binder kommissarischer Leiter

28.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:52 Uhr

Blumen und jede Menge guter Wünsche erhielt Klaus-Josef Knaus (3.v.l.) von seinen Mitarbeiterinnen und von Hedwig Kenkel (rechts). Neuer vorläufiger Heimleiter ist Gerhard Binder (rechts). - Foto: grb

Dietfurt (grb) Für Klaus-Josef Knaus war es eine schwere Stunde – aber auch für alle anderen, die mit ihm während der vergangenen 19 Jahre zusammengearbeitet haben. In dieser Woche nahm der Leiter des Dietfurter Seniorenheims offiziell seinen Abschied.

Aus gesundheitlichen Gründen musste er „seine Familie im Seniorenheim“ aufgeben, für die er immer mit ganzem Herzen und enormer Tatkraft da war. Alle Redner würdigten die Verdienst von Knaus, der das Heim in eine Einrichtung umgewandelt hatte, in dem die Menschen qualitativ hochwertige Betreuung und Pflege erfahren.

Zu der Verabschiedung war auch Hedwig Kenkel vom Caritasverband Eichstätt gekommen. Sie ist Leiterin sämtlicher stationärer und ambulanter Einrichtungen des Verbandes. Kenkel berichtete, dass nicht nur Knaus seinen Dienst beendet. Auch Verena Gradl, die ihn bisher vertreten hat, wird eine Auszeit nehmen, sie geht am 15. Oktober in Mutterschutz. Gradl hatte seit der schweren Erkrankung des Heimleiters das Haus in seinem Sinne weitergeführt. Die Nachfolge ist bereits geklärt: Ab September wird Gerhard Binder, Leiter des Seniorenheimes Berching, auch die Dietfurter Einrichtung vorläufig übernehmen.

Knaus betonte, dass er nicht gerne Abschied nehme. Es falle ihm sehr schwer, das Haus zu verlassen. „Ich biete meinem Nachfolger meine Unterstützung an und werde ihm, soweit es mir möglich ist, mit Rat und Tat zur Seite stehen“, versicherte Knaus. Die letzten Jahre im Seniorenheim seien seine schönsten gewesen, betonte er. Er sei zufrieden mit der Einrichtung gewesen und nach dem Umbaustress habe er Wertschätzung von allen Seiten erfahren.

Es sei ein großer Vertrauensbonus des Caritasverbands gewesen, blickte der scheidende Heimleiter zurück, als der Caritasverband dem damals 26-Jährigen im November 1996 das Dietfurter Seniorenheim anvertraute. „Das war damals eine ganz andere Einrichtung, es gab keine Demenzkranken im Haus“, erinnerte er sich. In den Folgejahren mussten immer mehr Demente aufgenommen werden. Schon 1997 führte er ein Qualitätsmanagement ein. Viele Verbesserungsvorschläge seien auch von den Mitarbeiterinnen gekommen. Nach der Sanierung des Hauses kam das Umweltmanagement hinzu. Worte des Dankes richtete er an Hedwig Kenkel, die ihn immer unterstützt habe. So sei das Wohngruppenkonzept gelungen, die Tagespflege erfreue sich großer Beliebtheit. Er erinnerte sich noch gut an den Festakt zur Einweihung, bei der das Lied „Ein schöner Tag“ gesungen wurde. „Es war ein sehr schöner Tag“, betonte er.

Seit der Einstellung von Verena Gradl als Pflegedienstleiterin vor fünf Jahren habe er es leichter gehabt. Alle Mitarbeiterinnen seien den von ihm eingeschlagenen Weg mitgegangen, wo immer der Mensch im Mittelpunkt stand. Auch während seiner Krankheit habe er noch ein Konzept für die Zukunft entwickelt und an Kenkel weitergegeben. Es heißt „Wohnen mit Service“.

Bewegende Worte des Dankes sprach Knaus an seine beruflichen Wegbegleiter. Viele persönliche Schicksalsschläge seien gemeinsam gemeistert worden. Das Sprichwort „Wenn man krank ist, werden die Freunde rar“, habe auf ihn nicht zugetroffen. Er dankte den Geistlichen der Pfarrei, den Bürgermeistern und Stadträten der vergangenen 18 Jahre, allen Ehrenamtlichen, den Bewohnern und deren Angehörigen, den Ärzten und Kliniken und der Altenpflegeschule und vor allem seiner Ehefrau Doris, die ihm stets den Rücken frei gehalten hat und ihn unterstützt habe während seines Studiums und auch im Seniorenheim, das seine Familie gewesen sei.

Dankes- und Genesungswünsche übermittelten Hedwig Kenkel vom Caritasverband, seine Stellvertreterin Verena Gradl und für die Mitarbeitervertretung Rosina Grad. „So ein junger Heimleiter war etwas ganz Besonders“, betonte Kenkel. Aber Knaus habe alles hervorragend gemeistert, viele innovative Projekte eingeführt und neue Kräfte eingestellt. „Knaus hat unendlich viel für das Seniorenheim und die Bewohner geleistet.“ Sie würde sich freuen, ihm eine weniger stressige Aufgabe im Caritasverband geben zu können, wenn es seine Gesundheit wieder erlaubt.