Dietfurt
Tendenz leicht sinkend

Erste Zahlen zur Tourismussaison in Dietfurt liegen vor Rückgang von 4,6 Prozent bei den gewerblichen Übernachtungen

13.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:30 Uhr

Stadtführungen und Gästebegrüßungen sind Angebote, die von den Urlaubern gerne angenommen werden. Noch sind nicht alle Zahlen bekannt, auch ist die Saison nicht zu Ende, doch zeichnet sich bisher kein Zuwachs bei den Übernachtungszahlen ab. - Foto: Stadt Dietfurt

Dietfurt (uke) Die Tourismussaison in Dietfurt ist noch nicht gelaufen. Der Sieben-Täler-Stadt steht ein hoffentlich goldener Oktober ins Haus. Doch erste Zahlen liegen bereits vor. Denen ist auf den ersten Blick zu entnehmen, dass heuer von einem leichten Rückgang auszugehen ist.

"Wir gehen 2017 - wie auch schon im vergangenen Jahr - von einer minimal rückläufigen Statistik aus", sagt Pia Pritschet, die Leiterin der Tourist-Info. Bislang liegen ihr allerdings nur die Zahlen vor, welche die gewerblichen Vermieter ab zehn Betten von Januar bis Ende Juli gemeldet haben. Hier waren es mit 15 418 Ankünften 3,9 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Gleichzeitig sank die Zahl der Übernachtungen. Genau 35 443 waren es in den ersten sieben Monaten, was ein Minus von 4,6 Prozent gegenüber 2016 ergibt.

"Der Juli mit den vielen Veranstaltungen hatte einen recht positiven Einfluss auf die Übernachtungen", beleuchtet Pritschet die positiven Seiten dieser Bilanz. "Allein im Juli haben wir im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 3,4 Prozent und auch im April waren die Buchungen sehr gut, 6,3 Prozent Plus waren es im Vergleich mit dem Vorjahr." Sie rechnet mit "recht guten Zahlen" für den Ferienmonat August und für den September, sodass es "vermutlich ähnliche Zahlen wie im vergangenen Jahr bei den gewerblichen Vermietern" geben werde. Die Zahlen der privaten Vermieter sind in den vorläufigen Saisonbericht nicht eingeflossen. Die Stadt hat auf die einfachere Form der jährlichen Meldung nach Saisonende umgestellt. Doch auch hier geht Pritschet von einem leichten Einbruch aus. Für den hat sie ebenfalls eine Erklärung. So wie in den anderen Kommunen sei auch in Dietfurt Wohnraum knapp, Mietwohnungen seien dringend gesucht. "Da sind einige weggefallen, die auf Dauer vermietet haben." Das werde sich auch so schnell nicht ändern, ist sich Pritschet sicher. "Wir werden immer an der Saison 2015 gemessen", schaut sie zurück. Damals summierte sich die Zahl der Übernachtungen auf 107 439. "So ein Spitzenergebnis werden wir so schnell nicht mehr erreichen", ist sie überzeugt. Bereits 2016 gingen die Ankünfte und Übernachtungen etwas zurück. Bei den Übernachtungen (gewerblich und privat) waren es zum Saisonende 103 693, was 3,7 Prozent weniger bedeutet.

Auch hier sei das Positive erwähnt: So blieb laut Tourismuschefin die durchschnittliche Aufenthaltsdauer mit 33 923 Ankünften (gewerblich und privat) mit 3,06 Tagen erfreulich konstant. 3,16 Tage waren es im Rekordjahr 2016. Das gilt auch für die Zahl der Ankünfte. Das rechnerische Minus beträgt hier gerade einmal 0,35 Prozent, was bedeutet, dass 2016 genauso viele Urlauber nach Dietfurt kamen, wie in den vergangenen Jahren. Die Zahl enthält allerdings auch die Monteure, die bei Dietfurter Firmen in Brot und Lohn stehen und die somit nicht als Urlauber im klassischen Sinn gewertet werden können, auch wenn sie den Vermietern das gleiche Geld bringen.

Den Urlaubern, die hier die schönste Zeit im Jahr verbringen, wird viel geboten. Das Angebot reicht von der Gästebegrüßung mit kostenloser Stadtführung bis zur wöchentlichen Ausflugsfahrt nach Regensburg. Das wird auch noch ein paar Wochen so bleiben, denn der Oktober als beliebter Wandermonat hat ja noch nicht begonnen.

Und für das nächste Jahr haben Pritschet und ihre Kolleginnen schon Pläne. So soll der Dietfurter Wasserweg in Zusammenarbeit mit der Nachbarstadt Beilngries neu beschildert werden, was sicher "ein paar Tausend Euro" kostet. Deshalb ist sie auch gerade auf der Suche nach Fördertöpfen. Die Serie "China im Kulturhaus" wird fortgesetzt, sie ist sowohl bei Einheimischen als auch bei Urlaubern gut angekommen. Und auch speziell die Kinder sollen noch mehr im Mittelpunkt stehen.

Eines ärgert Pritschet immer noch. Seit zwei Jahren ist die Schiffsanlegestelle draußen vor den Toren der Stadt verwaist, da die Linienschifffahrt hier nicht mehr anlegt. Dass hier touristisches Potenzial brachliegt, wenn die Touristen an Dietfurt vorbeischippern, statt an Land zu gehen, müsste sich auch noch ändern.