Dietfurt
"Stütze für Religion und Sittlichkeit"

03.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:41 Uhr

Dietfurt (rat) Die schlimmste Krise in den 350 Jahren seines Bestehens erlebte das Dietfurter Franziskanerkloster zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Im Zuge der im Jahr 1803 einsetzenden Säkularisation wurde das Dietfurter Haus zum Zentralkloster erklärt, in dem die alten Franziskaner bis zum Tode bleiben sollten.

Tatsächlich lebten laut Chronik im Jahr 1809 nur noch zwei Patres hinter den Klostermauern.

Um das drohende Ende franziskanischen Wirkens in Dietfurt zu verhindern, verfasste die Stadtgemeinde 1827 eine Bittschrift an Bayerns König Ludwig I., in der um "den Fortbestand und die neue Auflebung" des Klosters gefleht wurde. Man benötige unbedingt die Erlaubnis, wieder Novizen einkleiden zu dürfen. Andernfalls würde Dietfurt eine der "stärksten Stützen für Religion und Sittlichkeit" einbüßen, hieß es in dem Gesuch an die Majestät. Der König zeigte sich einsichtig und der Orden wurde neu begründet.

Morgen berichten wir, welchen Heimsuchungen das Dietfurter Kloster während des Ersten und Zweiten Weltkriegs ausgesetzt war.