Dietfurt
Seit zehn Jahren auf Zeitreise

Archäologiepark Altmühltal feiert heuer einen runden Geburtstag Programm in Dietfurt vorgestellt

25.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:46 Uhr

Ausschließlich positive Worte haben die Redner bei der Vorstellung des Jahresprogramms für den Archäologiepark Altmühltal in Dietfurt gefunden. Heuer kann auch der zehnte Geburtstag des Archäologieparks gefeiert werden. - Foto: Hradetzky

Dietfurt (DK) Der Archäologiepark Altmühltal (APA) feiert heuer bereits seinen zehnten Geburtstag. Seit der Eröffnung im Sommer 2008 ist der längste Archäologiepark Europas ein fester touristischer Baustein zwischen Kelheim und Dietfurt.

Auch diesmal bietet der APA ein umfangreiches und abwechslungsreiches Jahresprogramm mit über 60 Veranstaltungen. Die Vorstellung erfolgte am Freitag im Dietfurter Kulturhaus. Die Dietfurter Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD) begrüßte neben dem stellvertretenden Kelheimer Landrat Willi Dürr (SPD) den Bürgermeister der Stadt Kelheim sowie den zweiten Vorsitzenden des Tourismusverbands im Landkreis Kelheim Horst Hartmann (SPD), den Geschäftsführer des Tourismusverbands Kelheim Florian Beste, den Projektkoordinator des APA Bernd Sorcan und Bürgermeister aus den beteiligten Kommunen. Außerdem kamen Touristiker sowie APA-Akteure und -Führer zur Vorstellung des Jahresprogramms.

Carolin Braun bezeichnete den APA als eine ausgesprochen wichtige Institution. So sei zum Beispiel das Keltendorf Alcmona in Dietfurt als Teil des APA sowohl für Touristen als auch die Dietfurter eine absolute Bereicherung. Dürr blickte kurz auf die Entstehungsgeschichte des APA zurück und betonte, dass dessen Realisierung durch Leader-Fördermittel möglich geworden sei, woran der Landkreis Kelheim einen erheblichen Anteil gehabt habe. Mit seinen 18 Stationen sei der APA ein fester touristischer Baustein zwischen Kelheim und Dietfurt, der Radfahrer, archäologisch Interessierte, Einheimische und Touristen gleichermaßen erfreue. Dürr bedankte sich bei allen Beteiligten für die Unterstützung. "Ich wünsche unserem APA für die kommende Saison alles Gute, viele Besucher und den Akteuren eine gehörige Portion Spaß bei ihrem Engagement", schloss Dürr sein Grußwort.

Hartmann erklärte in seiner Rede: "Wir haben im Vergleich zu anderen Regionen unverschämtes Glück, hier bei uns eine so reiche Vergangenheit zu haben, gepaart mit einem sehr hohen Wissensstand darüber. Generationen von Archäologen haben uns diese Kenntnisse zur Verfügung gestellt und somit dieses Potenzial be- und ergreifbar gemacht." Nun gelte es, das touristische Potenzial des APA weiterzuentwickeln. Auch Aktivitäten und Ereignisse außerhalb des Archäologieparks seien wichtig, zum Beispiel das Römerfest im Kastell von Eining oder das Keltenfest in Landersdorf. "Der Gast, der diese Attraktionen und Aktivitäten nutzt und schätzt, unterscheidet nicht zwischen Archäologiepark, Geländedenkmal, Museum oder Erlebnisdorf, er schätzt das Gesamtpaket Archäologie-Erlebnis", so der Vize-Vorsitzende des Tourismusverbandes.

Projektkoordinator Sorcan stellte im Anschluss das Jahresprogramm vor und erklärte, dass sich der APA "in Kombination mit dem Naturraum, dem Kulturraum und dem Genussraum inzwischen zu einem beliebten Ausflugsziel" entwickelt habe. "Familien, kleine und eher individualistisch geprägte Reisegruppen, sogar Einzelpersonen und vor allem Exkursionen von Universitäten und archäologischen Gesellschaften und immer wieder Schulklassen" seien häufig zu Gast. "Anfragen für Besuche - oft in Kombination mit geführten Wanderungen und im Anschluss mit individuellen Workshops - lassen die Qualität des APA und des dazu entwickelten Programms als außerschulischen Lernort weiter hervortreten", betonte Sorcan. Auch in der Schule sei der APA etwa mit den Archäologietagen am Donau-Gymnasium Kelheim wieder präsent, mittlerweile zweimal im Jahr an acht Tagen für die Jahrgangsstufen fünf und sechs in den Fächern Kunst und Geschichte. Bei der Zusammenstellung des Programms habe man neben Neuem auch auf Altbewährtes zurückgreifen können. Beim Erlebnisdorf Alcmona sei von Korbflechtkursen über die Herstellung von Pfeilen bis hin zum Bronzeguss wieder alles dabei. Dieses Angebot mit über 20 Veranstaltungen sei eine hervorragende Leistung des Vereins, lobte Sorcan.

Auch "Evergreens" unter den APA-Veranstaltungen wie die Wanderung durch das keltische Oppidum Alkimoennis mit dem Landschaftspflegeverein VöF oder die Höhlenwanderung "Mammutzahn und Höhlenbär", die wieder fünfmal im Angebot sei und wie schon in den Vorjahren jedes Mal ausgebucht sei, gehören wieder zum Programm. Sorcan erwähnte die mystische Zeitreise von St. Agatha nach Oberhofen durch den Verein Historisches Riedenburg sowie die archäologisch-naturkundlichen Wanderungen und Radtouren. "Sicherlich ein weiteres besonderes Highlight in diesem Jahr ist in Oberhofen die Beobachtung der Sterne. Wer schon einmal an einem wolkenlosen Sommerabend in Oberhofen war, wird mir zustimmen - einfach ein grandioser Anblick. Ich danke hier der Donau-Sternwarte besonders," so Sorcan weiter. Auch viele Feste wie etwa das elfte Kelheimer Keltenfest am 5. August oder das keltische Erntefest Lugnasadh in Alcmona am 12. August gibt es wieder. Bei vielen Kursen und Mitmachaktionen könnten Jung und Alt sozusagen von der Vergangenheit die Nachhaltigkeit lernen. Ebenfalls im Kalender zu finden seien Vortragsabende wie zum Beispiel über das Kelheimer Mitterfeld oder über Mammuts im Altmühltal. Attraktiv seien auch die Konzertveranstaltungen: Im Rahmen der Astronacht tritt etwa die Musikband Wamaluru auf. Die Musikgruppe Omwoldon sei heuer fast schon auf APA-Tournee und in Oberhofen, in Alcmona und Kelheim zu hören.

Das diesjährige Programm können Interessierte dem Flyer entnehmen, der in einer Auflage von 25 000 Exemplaren gedruckt wurde. Natürlich ist das Programm im Internet unter www.tourismus-landkreis-kelheim.de einsehbar und bei allen Tourist-Informationen sowie beim Naturpark Altmühltal erhältlich.