Dietfurt
Politik am Drachenbrunnen

Staatssekretär Florian Pronold informiert sich in Dietfurt über städtebauliche Themen

28.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:03 Uhr

Politischer Besuch: Eine wohltuende Erfrischung hat es für Staatssekretär Florian Pronold (von links), die Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder und die Dietfurter Bürgermeisterin Carolin Braun am Drachenbrunnen gegeben. Pronold stattete der Sieben-Täler-Stadt am vergangenen Freitag einen Besuch ab. - Foto: Patzelt

Dietfurt (DK) Florian Pronold (SPD), Mitglied des Bundestags, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, hat am Freitag neben dem Kloster Plankstetten auch der Stadt Dietfurt einen Besuch abgestattet.

Der Staatssekretär wollte sich vor Ort über einige Projekte der Städtebauförderung informieren. Die Dietfurter Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD) stellte unter anderem das Kulturhaus und den Stadtplatz als Beispiele städtebaulichen Denkmalschutzes vor und thematisierte einige Probleme - vor allem die Leerstände innerhalb der Stadt.

Pronold ist seit 2002 Mitglied des Deutschen Bundestages. Von 11. Juli 2009 bis 20. Mai 2017 war er Vorsitzender der SPD in Bayern. Jüngst wurde er von Natascha Kohnen abgelöst. Seit dem 17. Dezember 2013 wirkt Pronold als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit mit der Zuständigkeit für Bau und Stadtentwicklung.

Begleitet wurde Pronold am vergangenen Freitag von der Bundestagsabgeordneten Marianne Schieder, dem Bürgermeister der Gemeinde Berg, Helmut Himmler, und dem Listenkandidaten der SPD aus Amberg, Martin Seibert. Schon bei der Begrüßung des Staatssekretärs am Chinesenbrunnen merkte die Bürgermeisterin an, dass die Stadt Dietfurt bereits einiges an Mitteln aus der Städtebauförderung abgerufen habe. Jedoch gebe es noch etliche weitere Projekte, viele allerdings im privaten Bereich. Laut Pronold seien die aktuellen Handlungsschwerpunkte der städtebaulichen Erneuerung mit Hilfe der Städtebauförderung die Stärkung der Innenstädte und Ortsmitten, die Fortentwicklung von Stadt- und Ortsteilen mit besonderem sozialem, ökonomischem und ökologischem Entwicklungsbedarf sowie die Herstellung nachhaltiger städtebaulicher Strukturen bei Funktionsverlusten, insbesondere bei Brachflächen und Gebäudeleerständen.

Beim gemeinsamen Rundgang durch die Stadt machte Carolin Braun als Erstes auf das unebene Pflaster im Bereich des Kirchenvorplatzes aufmerksam. "Wir wollen es abschleifen lassen, um auch älteren und behinderten Mitbürgern das Gehen zu erleichtern", erläuterte die Rathauschefin. Danach ging es weiter zum neuen Schmuckkästchen Dietfurts - dem Kulturhaus. Auch bei der Realisierung dieses Projekts habe man auf städtebauliche Mittel zurückgreifen können, wie zu erfahren war. Die Stadtbücherei stellte Maria Hauk-Rakos gemeinsam mit der Bürgermeisterin vor. Besonders beeindruckt zeigte sich Pronold von den oberen Räumen des Kulturhauses. "Den mit dem Umbau beauftragten Architekten ist es gelungen, durch die Sichtbarmachung der ursprünglichen Raumstruktur, den sorgfältigen Erhalt alter Bauteile und durch die Wiederentdeckung des alten Fassadenschmucks aus dem bis zur Unkenntlichkeit heruntergekommenen Gebäude wieder ein stattliches, im Ort präsentes Jurahaus zu machen", stellte Braun zu dieser Maßnahme erfreut fest. Die Bürgermeisterin wies jedoch auch darauf hin, dass es einige Gegner der Restaurierung gegeben habe.

Am Hollerturm und Drachenbrunnen vorbei ging die Führung weiter durch die engen Gassen der Stadt. Dabei wurden auch einige Leerstände sichtbar. Laut Braun hat man hier vor allem mit den hohen Auflagen, zum Beispiel bezüglich des Brandschutzes, zu kämpfen. "Wer soll bei diesen Vorgaben überhaupt noch in eine Renovierung investieren", fragte die Rathauschefin. Braun monierte auch die hohen Planungs- und Vorbereitungskosten für das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (Isek). "Das Geld könnte man woanders dringender brauchen", so die Bürgermeisterin. Auf eine Grünanlage innerhalb der Stadt angesprochen, meinte Braun: "Ich könnte mir als Stadtgrün so eine Art chinesischer Garten vorstellen. Geeignete Flächen wären bestimmt vorhanden."

Die Rathauschefin sparte auch die großen Probleme der Stadt bei der Ausweisung von Baugebieten, was vor allem auf die Hochwassersituation zurückzuführen sei, nicht aus. Seinen Ausklang fand der Rundgang, an dem auch einige Stadträte teilnahmen, in einer Dietfurter Eisdiele.