Dietfurt
Pfarrer stirbt bei der Messe

20.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:27 Uhr

Dietfurt (grb/DK) Bestürzung bei den Gottesdienstbesuchern anlässlich des Trauergottesdienstes am Freitagnachmittag in der Dietfurter Stadtpfarrkirche: Plötzlich starb Professor Antonellus Elsässer. Er gehörte zu den Zelebranten beim Trauergottesdienst für eine Verwandte aus Neumarkt, die in ihrer Heimatstadt Dietfurt ihre letzte Ruhestätte fand.

Während Dekan Monsignore Richard Distler aus Neumarkt die Traueransprache hielt, fiel Professor Elsässer vom Priesterstuhl. Sein Zusammenbruch ging den Gottesdienstbesuchern sehr nahe. Mehrere Männer trugen den Priester in die Sakristei und leisteten Erste Hilfe. Trotz intensiver Reanimierungsmaßnahmen bis zum Eintreffen eines Notarztes und auch trotz dessen Bemühungen gelang es nicht, das Leben des Geistlichen zu retten. Er starb im Alter von 83 Jahren in der Sakristei der Dietfurter Kirche.

Danach herrschten Sprachlosigkeit und Bestürzung. Elsässer war wiederholt und gerne in Dietfurt, unter anderem als Prediger. Die Beerdigung ist am Mittwoch in Neumarkt.

Die Diözese Eichstätt bestätigte den Tod des Pfarrers. Als Hochschullehrer und Seelsorger wirkte Elsässer über Jahrzehnte im Bistum.

Antonellus Elsässer wurde am 25. September 1930 in Kirchhausen (Kreis Heilbronn am Neckar) geboren. Im Jahr 1950 trat er in den Franziskanerorden ein und wurde sechs Jahre später in München zum Priester geweiht. Nach einem Promotionsstudium in der Landeshauptstadt und einer Lehrtätigkeit an der ehemaligen Franziskaner-Hochschule in München kam er im Jahr 1969 nach Eichstätt.

Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1998 lehrte er als Professor für Moraltheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule und späteren Katholischen Universität Eichstätt. Zugleich arbeitete er in der Pfarrseelsorge des Bistums Eichstätt mit: von 1972 bis 1982 in Pfalzpaint und von 1982 bis 2010 als Pfarradministrator in Preith.

Im Jahr 2008 erfolgte seine Inkardination in die Diözese Eichstätt. Die Großgemeinde Pollenfeld, zu der Preith gehört, würdigte 2006 seinen Dienst mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde. Seit November 2010 lebte er im Ruhestand in Neumarkt.

Das Requiem wird am Mittwoch um 14 Uhr in der Pfarrkirche Zu Unserer Lieben Frau in Neumarkt gefeiert. Zuvor wird um 13.30 Uhr der Rosenkranz gebetet. Die Beisetzung erfolgt nach dem Requiem im Priestergrab auf dem Friedhof an der Regensburger Straße in Neumarkt.