Dietfurt
Ordensgemeinschaft wieder komplett

Gläubige bereiten neuem Guardian des Franziskanerklosters einen feierlichen Empfang

10.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:12 Uhr

Feierlicher Auftakt: Die Ministranten und die Dietfurter Geistlichkeit zogen in das Gotteshaus ein.

Dietfurt (grb) Die vakanten Posten im Franziskanerkloster Dietfurt sind wieder besetzt. Bei einem Festgottesdienst am Sonntag haben sich die Nachfolger von Guardian Pater Samuel Heimler den Gläubigen vorgestellt.

Nach dem Weggang des Klosteroberen fehlte zum einen ein Guardian und zum anderen auch der geistliche Begleiter im Meditationshaus. Neuer Guardian ist Bruder Johannes Matthias Trumpach, geistlicher Begleiter des Meditationshauses Pater Rolf Fleiter.

Nach dem Einzug des kirchlichen Dienstes begrüßte Pater Raphael Konrad die beiden neuen Mitbrüder, deren Angehörige, die zur Einführung gekommen waren, die Vertretung der Stadtpfarrei Dietfurt mit Stadtpfarrer Gerhard Schlechta und Ruhestandsgeistlichen Markus Harrer sowie zahlreiche auswärtige Franziskaner. Unter den zahlreichen Gottesdienstbesuchern waren auch Landrat Willibald Gailler und Vizebürgermeister Oliver Kuhn (beide CSU). Pater Raphael meinte, es lägen turbulente Wochen hinter den Patres und Brüdern im Kloster. Umso erfreulicher sei es, dass die Ordensleitung rasch gehandelt habe und das Dietfurter Kloster mit zwei Ordensangehörigen beschenkte, einem Pater und einem Frater. Bruder Johannes Matthias Trumpach wird als neuer Guardian die Leitung des Klosters innehaben, Pater Rolf Fleiter fungiert vorrangig als geistlicher Begleiter im Meditationshaus. Er dankte der Ordensleitung für dieses Geschenk.

Der neue Guardian stellte sich kurz vor. Er gehört dem Franziskanerorden seit 25 Jahren an, stammt aus einer Großfamilie und wurde in Pfaffenhausen im Kreis Hammelburg geboren. Der gelernte Maschinenschlosser trat als Spätberufener in den Orden ein. 1999 kam er auf den Kreuzberg in der Rhön, wo er zwölf Jahre lang Geschäftsführer der letzten noch bestehenden Franziskanerbrauerei Deutschlands war.

Pater Rolf Fleiter ist seit 1966 Franziskaner. Der gebürtige Westfale kommt aus einer Musikerfamilie. Er hat schon verschiedene Stationen in seinem priesterlichen Wirken hinter sich, darunter auch in den neuen Bundesländern mit sehr wenig Katholiken. Zuletzt war er im Franziskanerkloster auf dem thüringischen Hülfensberg.

Pater Rolf hielt die Predigt. Darin ging er zunächst auf die Entwicklung in der Welt ein. Noch nie habe es eine so rasante technische Entwicklung wie in den vergangenen 50 Jahren gegeben. Wenn man daran denke, dass heute auf einem kleinen Stick ganze Bücher und Serien von Bildern abgespeichert werden können, dann sei dies nur ein Bruchstück dessen, was der Fortschritt alles brachte. Doch alles bekomme der Mensch nicht in den Griff, denn hinter allem stehe einer, der auch bei der Erschaffung der Welt bereits stand - Gott. "Es ist nicht selbstverständlich, dass wir leben und fühlen, jedes kleine Lebewesen ist ein Wunder. Wir alle haben Grund, dankbar zu sein." Dazu gehöre auch, dass man sich Zeit gönne für Stille und Ruhe - ohne Fernsehen, Computer, Radio oder Handy. "In der Stille erfahren wir die Nähe Gottes, im Gebet und beim Gottesdienst." In Dietfurt werde diese Stille im Meditationshaus praktiziert. In den 1970er Jahren, als das Meditationszentrum noch im Aufbau war, sei er schon einmal in Dietfurt gewesen. Dies sei mit ausschlaggebend gewesen für seine Bereitschaft, nach Dietfurt zu gehen. Er bat alle Anwesenden, sich täglich etwas Zeit zu nehmen zur Stille und zum Gebet und sich an den Sonntagen eine Stunde zu nehmen, um den Gottesdienst zu besuchen. Am Schluss dankte er den Mitzelebranten und den Gottesdienstbesuchern und wünschte sich ein weiterhin gutes Miteinander der klösterlichen Gemeinschaft in Dietfurt.