Dietfurt (DK) Die zweitgrößte Glocke im Turm der Dietfurter Stadtpfarrkirche schweigt derzeit. Seit November bleibt die Marienglocke wegen eines Schadens stumm. Normalerweise läutet sie dreimal täglich zum Gebet.
Diese Aufgabe übernimmt derzeit die Friedensglocke. Der Uhrschlag ist von dem Schaden nicht betroffen: Er ist weiterhin im Viertelstundenschlag zu hören.
Laut Mitteilung der Dietfurter Stadtpfarrei ist eines der beiden Lager der 2220 Kilogramm schweren Glocke beschädigt. Begutachtungen haben ergeben, dass sich der Balken des Glockenstuhls, auf dem das Lager angebracht ist, im Lauf der Zeit deutlich verzogen hat, heißt es. Mittlerweile ruht das Holz in einer sichtbar schrägen Position im Turm von St. Ägidius. Dadurch entstanden zwischen dem horizontal verlaufenden Achszapfen der Glocke und dem nun schräg stehenden Kugellager so große Spannungen, dass das Lager schließlich zerstört wurde. Nach Entdeckung des Schadens schalteten die Verantwortlichen die Mechanik der Glocke sofort ab, ein weiterer Betrieb wäre zu gefährlich gewesen. Mittlerweile liegen Angebote von zwei Regensburger Fachfirmen für eine umfassende Reparatur vor. Voraussichtlich bis Ostern soll die Marienglocke wieder zu hören sein.
Die Reparaturkosten belaufen sich auf knapp 3000 Euro - ein stolzer Betrag, der durch den hohen Arbeitsaufwand zu erklären ist. Die Handwerker müssen die Glocke nämlich komplett ausbauen und in der Glockenstube abstellen. Die Pfarrei bittet nun um Spenden für die Reparaturarbeiten.
