Dietfurt (uke) Alles neu macht der Mai, heißt ein Sprichwort. Auch wenn das im konkreten Fall nicht für das Wetter gilt, wo sich lediglich eine Besserung, aber noch kein eindeutiger Durchbruch in Richtung Sommer abzeichnet, so startet Dietfurt dennoch am Maifeiertag in die Tourismussaison.
An Bewährtem wird festgehalten, aber auch einiges Neues hat die Tourismuschefin Pia Pritschet geplant. Um die Urlauber möglichst umfassend beraten zu können, verlängert zunächst die Tourist-Info im Erdgeschoss des Rathauses ihre Öffnungszeiten. Die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um den Fremdenverkehr ist ab Montag täglich von 8.30 bis 12.30 Uhr und von 15 bis 18 Uhr zu erreichen. Wenn die Touristinfo im Rathaus geschlossen hat, gibt es Informationen im Museum Hollerhaus zu folgenden Öffnungszeiten: mittwochs und samstags von 14 bis 18 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 14 bis 17 Uhr.
Die Ausstellung im Hollerhaus zeigt, wie der Mensch in den vergangenen 4000 Jahren, seit denen er im Altmühltal sesshaft ist, aus einer Natur- eine Kulturlandschaft machte. Die Ausstellung wird ergänzt durch eine umfassende Gesteins-, Mineralien- und Fossiliensammlung. Seit vergangenem Jahr gibt es die Möglichkeit, eine Führung mit einem Archäologen durch das Hollerhaus zu buchen, was auch heuer angeboten werden soll.
Die Attraktion im Hollerhaus schlechthin ist seit drei Jahren die Darstellung der Dietfurter Innenstadt im Maßstab 1:50, so wie sie vor rund 100 Jahren aussah. Geschaffen hat die Ministadt Franz Schmid. Dazu gibt es eine virtuelle Datenbank. Die kann über QR-Codes aufgerufen werden und verrät viel Interessantes über die damalige Nutzung der Häuser und die Berufe, die es früher in Dietfurt gab.
Am kommenden Dienstag starten auch wieder die wöchentlichen Gästebegrüßungen, die sich laut Christina Dietz von der Tourist-Info Dietfurt großer Beliebtheit erfreuen. Treffen ist jeweils um 9.30 Uhr am Chinesenbrunnen. Nach einem Gläschen Sekt geht es an die kostenlose Stadtführung. Als bewährte Stadtführer fungieren Anton Bachhuber, Christina Dietz, Sieglinde Hickl, Andreas Porschert, Rosi Semmler und Anna-Maria Sippl. Neu im Team ist heue Luitgard Reiner-Zacherl. Gesponsert wird der kostenlose Rundgang auch in diesem Jahr von der Gastronomie, den Museen und dem Fremdenverkehrsverein.
Am Maifeiertag findet die erste geführte Wanderung auf dem höhlenkundlichen Wanderweg statt. Er verläuft oberhalb der Mühlbachquellhöhle und verspricht spannende Informationen durch einen Forscher der Karstgruppe Mühlbach. Treffen ist um 10 Uhr am Kirchplatz, die Wanderung dauert vier bis fünf Stunden und kostet für Erwachsene fünf Euro, für Jugendliche ab zwölf Jahren zwei Euro und für Familien zehn Euro. Sie wird mehrfach in den Sommermonaten wiederholt.
Pritschet weist darauf hin, dass nach einjähriger Pause heuer wieder die Aktion "Altmühl-Jura wandert" stattfindet. Sie war im vergangenen Jahr wegen der Terminfülle anlässlich des Jubiläumsjahrs "600 Jahre Stadt Dietfurt" ausgefallen. Wegen der Bundestagswahlen im September wird der ursprüngliche Termin um eine Woche nach vorne auf den 17. September verlegt.
Erstmals im Angebot ist am 28. Mai eine zweistündige Geocaching-Tour im Stadtbereich von Dietfurt. Bei dieser Outdoor-Schatzsuche, bei der GPS-taugliche Geräte verwendet werden, müssen die Teilnehmer einen versteckten Behälter finden. In Planung ist auch eine Audio-Guide-Führung, wo mit dem eigenen Smartphone an markanten Punkten der Stadt und der Umgebung Informationen abgerufen werden können.
50 000 Euro investiert die Stadt Dietfurt jedes Jahr in den Fremdenverkehr, der mit rund 100 000 Übernachtungen ein nicht zu vernachlässigendes wirtschaftliches Standbein darstellt. Auch im jüngsten Haushalt, den der Stadtrat am vergangenen Montag verabschiedet hat, ist dieser Betrag enthalten. Als Verwendungszweck ist auch die Aufwertung des Touristik-Büros vermerkt, wo die Mitarbeiter mit beengten Verhältnissen zurechtkommen müssen. Nach dem Umzug der Bücherei in das neue Kulturhaus in der Klostergasse stehen die Räume im Erdgeschoss des Rathauses frei.
In diesem Sommer ist in den ehemaligen Räumen der Bücherei zunächst die Bilderausstellung zum Kanaljubiläum geplant. Mittel- bis langfristig könnte, wie bereits im Kultur- und Tourismusausschuss der Stadt besprochen, die kleine China-Ausstellung dort Einzug halten. Der dadurch frei gewordene Raum könnte dem Tourismus-Büro zugeschlagen werden. Wann das sein wird, stehe noch nicht fest, bislang gebe es nur erste Planungen, so Pritschet.
Aktuell ist sie mit der Vorbereitung des Bayrisch-Chinesischen Sommers befasst, der bei Einheimischen wie Gästen der Sieben-Täler-Stadt überaus beliebt ist. Zur Eröffnung des Spektakels, das am 1. und 2. Juli stattfindet, kommt, wie sie verrät erstmals eine Abordnung des Karnevalvereins Bönnsche Chinese vom Rhein ins Altmühltal. Die Delegation habe zugesichert, mit einem Löwentanz zum Eröffnung beizutragen.
