Dietfurt
Freibad und Feuerwehr

Stadtrat vergibt weitere Gewerke Kritik am Bauausschuss

22.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:01 Uhr

Dietfurt (uke) Die Vorstellung des neuen Büchereikonzepts war der wohl wichtigste Punkt der Stadtratssitzung in Dietfurt am Montagabend. Weitere Themen waren die Meldung des Finanzbedarfs für die Städtebauförderung 2017 und die Freibadsanierung.

Erst im September im Kulturhaus der Stadt wiedereröffnet, hat die Bildungseinrichtung einen unerwarteten Aufschwung erfahren. Die Büchereileiterin Maria Hauk-Rakos hatte beeindruckende Zahlen mitgebracht. Waren es im vergangenen Jahr insgesamt 5289 Entleihungen, so waren es seit der Wiedereröffnung bereits 2037. Veranstaltungen wie die Büchereizeit, der Hörclub oder der Bibliotheksführerschein, mit denen Kinder an das Lesen herangeführt werden sollen, erfreuen sich laut Hauk-Rakos riesiger Beliebtheit. Alleine zur jüngsten Büchereizeit am Freitag seien 65 Kinder gekommen. Ab 2017 wird der Beitrag steigen, verriet Hauk-Rakos. Er bleibt aber mit zwölf Euro für Familien, acht für Einzelpersonen, ermäßigt sechs Euro, auch künftig moderat. Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD) und der Stadtrat hatten größtes Lob für Hauk-Rakos und ihr Team, deren Engagement in diesem Jahr mit der Verleihung des Kinderbibliothekspreises honoriert wurde.

Die Bestätigung von Michael Moser und Andreas Meier als Kommandanten der Feuerwehr Vogelthal war reine Formsache, bei der Feuerwehr Wildenstein stellt sich die Sachlage derzeit etwas anders dar. Beide Kommandanten sind bis zum nächsten Jahr kommissarisch im Amt. Dann soll sich entscheiden, ob die kleine Wehr umstrukturiert und einer anderen Ortsfeuerwehr zugeordnet wird. Die Verantwortlichen seien von selbst auf die Stadt zugekommen, wusste Werner Eberl, Stadtrat (CWU) und Kreisbrandmeister, auch eine Teilung sei denkbar. Es seien zu wenige Aktive, um das große Gebiet, das bis Haas und Parleithen reicht, abzudecken. Außerdem stehe derzeit für die Feuerwehrspritze kein Zugfahrzeug zur Verfügung. Denkbar sei der Anschluss an Eutenhofen oder Dietfurt, meinte Eberl auf die Frage von Oliver Kuhn (CSU).

Für die Freibadsanierung wurden weitere Gewerke vergeben. Den Zuschlag für die Schwimmbadtechnik erhielt die Firma WBG Wasserbau aus Kulmbach, die mit 339 442 Euro das günstigste von vier Angeboten vorgelegt hatte. Die Umzäunung wird für 14 875 Euro die Firma Draht Hörl aus Pommelsbrunn errichten. Über die Rasenfläche wird der Bauausschuss in seiner nächsten Sitzung entscheiden, da bis zum Submissionstermin kein Angebot eingegangen war, dafür drei mit einem Tag Verspätung abgegeben wurden.

Die Kritik von Ilse Werner (CSU) an der ihrer Meinung nach allzu großen Bereitschaft des Bauausschusses, Bauvorhaben großzügigst zu genehmigen, löste eine kurze Debatte aus. Werner regte sich über einen Neubau auf, der - obwohl einstimmig genehmigt - das Stadtbild massiv beeinträchtige. "Das ist ein Schildbürgerstreich", ärgerte sie sich über das genannte Objekt, und appellierte an den Stadtrat, seine grundsätzliche Generosität zu überdenken. Der Geschäftsführende Beamte Ernst Dietlmeier bestätigte, dass das Baurecht immer liberaler werde und auch so gehandhabt werde. Auch Johann Gietl von den Freien Wählern stimmte Werner zu, das genannte Bauvorhaben sei "eine Bausünde". "Wir müssen die Balance finden", betonte Bürgermeisterin Carolin Braun mit dem Hinweis, dass man ja vom Grundsatz wolle, dass möglichst viele Dietfurter hier bauen können.

Mit dem Schlusssatz der Rathauschefin, sich die Kritik von Werner ins Stammbuch zu schreiben, wurde das Thema erst einmal ad acta gelegt.