Dietfurt
Fast ein halbes Jahrhundert die Register gezogen

Erwin Mühlbauer bei einem Grillfest aus dem Organistendienst verabschiedet

25.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:30 Uhr

Für beinahe 50 Jahre verdienstvolles Wirken als Organist in Stadtpfarr- und Klosterkirche bedankten sich bei Erwin Mühlbauer (3.v.l.) Ehrenbürger Max Bauer, Pfarrgemeinderatsvorsitzende Monika Bäumler, Stadtpfarrer Gerhard Schlechta, der Leiter des Chors der Stadtpfarrkirche Armin Reinsch und Pater Raphael Konrad vom Franziskanerkloster. - Foto: Götz

Dietfurt (gtz) Bei einem sommerlichen Grillfest des Kirchenchores ist Organist Erwin Mühlbauer feierlich in den Orgel-Ruhestand verabschiedet worden. Chorleiter Armin Reinsch würdigte das verdienstvolle beinahe 50-jährige ehrenamtliche Wirken des Mediziners auf der Orgelbank, sein "engagiertes Spiel", bei dem er "mit Leib und Seele bei der Sache" war.

Unzählige Gottesdienste und viele Orchestermessen habe er begleitet, es ergeben sich rechnerisch in der aktiven Zeit über 1000 Dienste in der Kirchenmusik, das verdiene "Respekt und Anerkennung". In "wunderbarer Komposition" habe er als "Musiker und Mediziner" für körperliches und seelisches Wohl gesorgt.

Die Kirchenmusik als Lob Gottes habe viele Menschen im Inneren berührt. Ehrenbürger Max Bauer blickte auf 45 Jahre gemeinsames Musizieren mit Mühlbauer zurück und schwelgte in Erinnerungen an große musikalische Darbietungen mit anspruchsvoller Literatur von Mozart über Haydn bis Gounod, erwähnte LP-, Cassetten- und CD-Produktionen mit Mühlbauers Mitwirkung, besondere Herausforderungen, die mit Bravour gemeistert wurden, bevor er zur Erinnerung ein Bild schenkte. Die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Monika Bäumler, bedankte sich mit einem Konzertgutschein und zitierte Vladimir Horowitz, der das Klavierspiel als Zusammenwirken von Vernunft, Technik und Herz betrachtete. Ein Lob gab es auch für den "sehr beeindruckenden" Chor. Pater Raphael Konrad vom Franziskanerkloster erinnerte sich an die gute Kooperation mit Mühlbauer als Klosterorganist, dessen Rückzug er persönlich bedauere. In seinen Dank schloss er die Klosterkirchenbesucher ein und wünschte, dass Gott die treuen Dienste dem lohnen möge, dem er so "gute Talente mitgegeben" habe. Als Geschenk hatte er süße Arbeitsergebnisse der fleißigen Klosterbienen mitgebracht und zur Erbauung eine Lektüre zum Aufheitern für den Mann, der sich als Organist "so viele Predigten habe anhören müssen", meinte er mit einem Augenzwinkern.

Mit einem guten Tropfen wurde der verdiente Musiker verabschiedet vom Chor der Stadtpfarrkirche, der in drei Liedern die Musik als besondere Kunst mit großer Kraft und den persönlichen Einsatz Mühlbauers würdigte.