Dietfurt
Exquisite musikalische Bescherung

Dietfurter Chöre und Musikgruppen stimmen auf die Festtage ein

22.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:50 Uhr

 

Dietfurt (DK) Einen harmonischen Höhepunkt adventlicher Erlösersehnsucht hat das Konzert am Sonntag in der Stadtpfarrkirche Dietfurt gesetzt.

Chor und Schola der Stadtpfarrkirche Dietfurt, Gesangs- und Instrumentalsolisten stimmten eine große Zuhörerzahl auf die kommenden Tage ein. Mit deutlichem Gestaltungswillen agierte Dirigent Armin Reinsch, der die Ausführenden zu motivieren wusste. Frühe Musik verkündete im Gregorianischen Choral das religiöse Geheimnis der Menschwerdung des Erlösers, dem der mächtige sechsstimmige Choraufruf zu adventlicher Bereitschaft folgte. Aufgenommen wurde die Freudenbotschaft im Wechselgesang von Chor und Solistenquartett und mit anmutigen Tönen dargebracht.

In einer weiteren Passage zeigte sich der Chor anspruchsvoller Literatur von Georg Friedrich Händel gewachsen, als ein Chorsatz aus dem „Messias“ ein besonderes Klangerlebnis bescherte. Volkstümliche Töne wurden im Aufruf an die Hirten und bei der freudig bewegten Verkündigung „Der Heiland ist geboren“ angeschlagen. Auf schwingende Melodik gebettet erwärmte die „Heil’ge Nacht“.

Musikalischen Glanz entfalteten die Instrumente, als Elisabeth Staudigl auf der Querflöte mit Orgelbegleitung eine Aria von Telemann erklingen ließ. Mit perfektem Spiel der Orgel setzte Peter Sillner die alttestamentliche Bitte „O Heiland, reiß die Himmel auf“ beeindruckend in Szene.

Die Geigerin Jennifer Schröder-Johnson lieferte mit der Violinsonate e-Moll von Johann Sebastian Bach einen Ohrenschmaus in überlegener Technik und makellosem Klang der Saiten. Innige Zwischentöne erfreuten die Zuhörer, als die Vokalsolisten ihr Können zeigten. Bariton Karl Mayerhöfer lobte die Gottesmutter und sang dem Christkind ein inniges Schlaflied. Eva-Maria Betz pries mit großer Sopranstimme in ihrer Arie die erhabene Mutter des Erlösers und stimmte eine Hymne zum Lob Gottes an. Altsolistin Christina Sommer-Kamann erzeugte warmen, runden Ton bei „Jesus ist geboren“. Als umsichtige Begleitung agierten Stephan Gottschalk an der Orgel und das Streichquartett Jennifer Schröder-Johnson (Violine I), Marlene Donaubauer (Violine II), Lukas Hanauska (Viola) und Fatima Vaillancourt (Cello).

Nachdem sich die Streicher mit einem heiteren Pastorale vorgestellt hatten, gestalteten sie effektvoll im Einklang mit dem Chor den letzten Teil des Programms. Pauken (Eva Goldschmidt) und Trompete (Herbert Amler) ergänzten den festlichen Klangkörper. Neuere Kompositionen aus England begannen mit „How far is it to Bethlehem“, arrangiert von Armin Reinsch, in dem Chor, Instrumente und Alt-Solistin Christina Sommer-Kamann in zarten Melodien zur Krippe geleiteten, wo der achtstimmige Chor anschließend zur Anbetung aufforderte. Eine anrührende Krippenszene gelang mit dem „Nativity Carol“ von John Rutter im Zusammenwirken von Chor und Instrumenten.

Das Weihnachtsidyll verstärkte sich im Jubel der Chorstimmen, als es hieß „Christ erschien in Bethlehem“. Der Weihnachtsklassiker „Tochter Zion“ hallte im Glockengeläut weiter. Der Beifall der Zuhörer wurde mit der alten Weise vom „Kindelwiegen“ belohnt. „Die Botschaft ist angekommen“, freute sich Reinsch.