Dietfurt
Hitzeschlacht der Automobilveteranen

Donau Classic macht Station in Dietfurt Wertungslauf rund um das Rathaus

24.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:37 Uhr

Foto: Anton Patzelt

Dietfurt (pa) Eine der bekanntesten Oldtimer-Rallyes im deutschsprachigen Raum hat am Freitag in Dietfurt einen Zwischenstopp mit einer Wertungsprüfung eingelegt. Rund um das Rathaus versammelten sich viele Oldtimerfreunde.

Das beeindruckende Großaufgebot automobiler Klassiker umfasste rund sieben Jahrzehnte. Über 40 Marken waren in der Startaufstellung vertreten - rassige Exoten der Marken Lamborghini, Ferrari oder Jaguar, Fahrmaschinen wie Audi Sport quattro, Renault Alpine A 110, sportliche Porsche der 1960er- und 1970er-Jahre, Mercedes-Klassiker sowie Brot- und Butter-Autos aus dem vergangenen Jahrhundert. Als die beiden ältesten Fahrzeuge erwiesen sich zwei Opel Bentleys Tourer aus dem Jahr 1928. Die Teilnehmer kamen nahezu aus dem gesamten Bundesgebiet sowie aus Luxemburg, Österreich, Spanien und der Schweiz.

Und die diesjährige Donau Classic war zudem prominent besetzt. Wer 1982 bei der Rallye Monte Carlo mitgefiebert hatte, der konnte sich noch sehr gut an die bis zur Col de Turini-Prüfung bestehende Führung von Walter Röhrl und Christian Geistdörfer erinnern. Die Donau Classic bildete einen der seltenen Anlässe, wo dieses Paar von früher wieder einmal gemeinsam unterwegs war. Das Team Röhrl/Geistdörfer startete mit einem knallgrünen Audi Sport quattro, Baujahr 1984 mit 306 PS. Mit einem NSU Prinz 1000 war der Fernsehmoderator und "Wetterfrosch" des Hessischen Rundfunks Thomas Ranft unterwegs.

22 Wertungsläufe hatten die Teams auf ihrem rund 660 Kilometer langen Weg durch die malerischen Landschaften des Donaumooses, des Naturparks Altmühltal und der Hallertau zu absolvieren. Das "rollende Automobilmuseum" machte neben Dietfurt auch Halt in Aschbuch und Riedenburg.

Die Moderation in Dietfurt lag in den Händen, besser gesagt in den Stimmen des RadioIN- Sprechers Bernhard Mahler und des Neuburgers Klaus Benz. Die Hitze hatte so manchem Boliden zu schaffen gemacht. "In einigen Fahrzeugen wurden heute Mittag sogar 50 Grad gemessen. Klimaanlagen Fehlanzeige", so Mahler bei der Anmoderation. Die Metropole von Bayrisch-China erreichten allerdings immerhin noch 210 Autos.

"Es ist schön,wenn sich in Dietfurt was rührt. Beim Betrachten dieser Oldtimer fühle ich heute wieder richtig jung", stellte die Dietfurter Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD) fest. Natürlich musste sie den Gästen auch den Zusammenhang ihrer Stadt mit den Chinesen erklären. Und wie es sich für die Donau Classic gehört, standen auch in diesem Jahr wieder eine Vielzahl zuschauerträchtiger Wertungsprüfungen und Durchfahrtskontrollen an. Anstatt wie bei Rennen auf einer Rundstrecke immer im Kreis zu fahren und um Positionen zu kämpfen, tragen die Rallye-Teilnehmer Wertungsprüfungen auf abgesperrten Strecken aus, wobei sie einzeln in einem gewissen Abstand starten. "Die Teilnehmer müssen vom Start zu Lichtschranken exakt in einer vorgegebenen Sollzeit fahren", so Alexander Arold vom Veranstalter zu den Regularien.

In Dietfurt musste das Rathaus eineinhalbmal umrundet und dabei exakt drei Lichtschranken durchfahren werden. Die Fahrer starteten im Abstand von 30 Sekunden.

Aber auch beim Start streikten so einige Fahrzeuge. "Mensch, das hat mir gerade noch gefehlt. Jetzt muss ich ihn erst mal abkühlen lassen", ärgerte sich Roland Hörner, als aus dem Motorraum seines Mercedes Benz, Baujahr 1963, dicker Qualm aufstieg. Keine Probleme hatte die Prominenz. Sowohl Alexander Arold und Gunter Wanger als auch Walter Röhrl und Christian Geistdörfer absolvierten die Wertungsprüfung in gewohnter Souveränität. "Wir lassen es eher langsam und gemächlich angehen und genießen vor allem die wunderbare Landschaft", freute sich Antonia Bahlmann, die ihren MG PB Q aus dem Jahr 1936 durch die Straßen von Dietfurt steuerte. Nach der Wertungsprüfung ging es für die Teilnehmer sofort weiter Richtung Kevenhüll, Schweigersdorf und Plankstetten.