Dietfurt
Die edle Kunst der Musik

Chöre und Instrumentalisten feiern das Dietfurter Stadtjubiläum mit einem schwungvollen Abend

01.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:53 Uhr

Mit "Thank you for the music" hat Marietta Baier (oben, vorne) begeistert, als sie mit dem Projektchor "Mixed Voices" auftrat. Mit flotten Rhythmen in vielseitigen Beiträgen unter der Leitung von Konrektor Alexander Pöppl erfreuten die Grundschüler (links). Moderator Jochen Vatter begrüßte als Stargast Udo Jürgens, in dessen Rolle Chorleiter Armin Reinsch schlüpfte. - Fotos: Götz

Dietfurt (DK) Eine gewaltige Geburtstagsgala haben Chöre und Instrumentalisten zum 600-jährigen Stadtjubiläum auf die Beine gestellt. Mit Stippvisiten in verschiedenen musikalischen Epochen ging es wohltönend durch die Nacht.

Der launigen Begrüßung von Rektor a. D. Jochen Vatter schloss sich der Chor der Stadtpfarrkirche mit "Grüß euch Gott!" aus dem "Vogelhändler" an, ließ als stimmungsvollen Auftakt Loblieder auf die edle Kunst der Musik hören und machte Vorfreude auf die "maienhellen Tage". Nostalgische Huldigung an den schönen Wald, inniges Werben um "Ännchen von Tharau" und überzeugende Melancholie im Volkslied "Zogen einst fünf wilde Schwäne" verkörperte der Männerchor mit souveränen Darbietungen.

Gute-Laune-Songs des vergangenen Jahrhunderts, die längst Evergreens sind, gelangen dem Projektchor "Mixed Voices". "Wir machen Musik", hieß es schmissig nach einem Song von Ilse Werner. "Have a nice day" wünschte die Formation. Mit dem Hit von Louis Armstrong konnte von der wunderschönen Welt geträumt und die Vorfreude auf "Wochenend' und Sonnenschein" im Stil der Comedian Harmonists ausgekostet werden. Schmachtende Töne besangen den "Kleinen Teddybär".

Erfolgreich eiferten die Sänger mit Marietta Baier als Solistin der unvergessenen Popgruppe Abba nach, unter der schwungvollen Stabführung von Elke Meiser, die eine gelungene und maßgeschneiderte Auswahl an Titeln für ihre Formation getroffen hatte. Mächtige Klänge von Richard Wagner inszenierte der Männerchor mit "Steuermann, lass die Wacht!". Von Jägervergnügen, "fürstlicher Freude und männlich Verlangen" berichteten die Sänger wandlungsfähig in Ausdruck und Lautstärke im "Jägerchor" aus dem "Freischütz". "Teure Heimat, nach dir geht mein Sehnen" aus "Nabucco" schmetterten Chöre und Publikum als krönenden Abschluss des ersten Teils.

Schüler der Klassen sieben bis neun stellten sich nach der Pause mit einem Mix zwischen Klassik und Moderne, verbrämt mit mittelalterlichen Motiven in hörenswerter instrumentaler Begleitung vor. Sorgen und Nöte der Schulkinder schilderte der Chor der Grundschule in einem Lied von Alexander Pöppl. Auf einen Stern, der vom Himmel fällt, wartete Lehrerin Gabriela Killer, unterstützt vom Grundschulchor und den Kolleginnen Uschi Nitschmann und Xenia Stephan. Der Barockmusik gefrönt wurde im Canon in D von Johann Pachelbel.

Ein Potpourri aus Schlagern stellten junge Solisten ins Rampenlicht. Heimatkunde gab es bei "Kennst du Dietfurt", von Michael Waldmüller, von Musikern, Sängern und Rappern in Szene gesetzt. Begeistert applaudiert wurde dem Nachwuchs unter der Leitung des kreativen Entertainers Alexander Pöppl. Mit Schwung machte sich der Männerchor unter dem dynamischen Dirigat von Ehrenbürger Max Bauer auf den Weg nach "Amarillo", besang "Fremde in der Nacht" und verabschiedete sich mit dem Sängermarsch in schneidiger Interpretation.

"Der kirchliche Chorherr und enthusiastische Musiker" Armin Reinsch, wie ihn der Moderator titulierte, trat wieder ans Pult und ließ sein Ensemble mit leichter Muse zur Klavierbegleitung die Vorzüge der Musik loben. "Heaven is a wonderful place", hieß es im Swing-Rhythmus, afrikanisch klang es zur Trommelbegleitung durch bei Florian Bachhubers "Siyahamba". Weil das Gute-Nacht-Lied nach einem Betthupferl verlangte, erwies der Kirchenchor Udo Jürgens seine Referenz und servierte charmant "Aber bitte mit Sahne". "Barbara Ann", der große Hit der Beach Boys, sprühte vor Temperament und Lebensfreude. Nach der Verabschiedung durch Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD), die die Mitwirkenden für ihre Darbietungen lobte, stimmten Akteure und Besucher in der voll besetzten Halle "Ein schöner Tag zu Ende geht" an. Alexander Bauer ließ Geschick und Können walten und meisterte professionell sämtliche Ansprüche einer aufwendigen Tontechnik.