Dietfurt
Der Blick über den Zaun

Bewertungskommission des Landkreises sucht die schönsten Gärten

07.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:06 Uhr

Drei Tage dauert die Tour der Bewertungskommission durch den Landkreis. Auch in Ottmaring schaute sie am Montag vorbei. Die Besitzer der schönsten Gärten werden bei der Jahresabschlussfeier des Kreisverbands für Gartenbau im Oktober geehrt. - Foto: Götz

Dietfurt (gtz) 111 Teilnehmer aus 38 Gartenbauvereinen haben sich heuer für den Vorgarten- Fassaden- und Blumenschmuckwettbewerb des Neumarkter Kreisverbands für Gartenbau und Landschaftspflege angemeldet.

In dieser Woche begann die Rundreise der Jury. Trotz der großen Hitze der vergangenen Tage machten die Gärten einen gepflegten Eindruck, die sich der Bewertungskommission präsentierten. Ihr gehören Kreisfachberaterin Susanne Flach-Wittmann, Marianne Stadler, Georg Haubner, Daniela Partl und Hildegard Rackl an. Am ersten Tag führte die Rundreise in den südlichen Landkreis und damit auch nach Dietfurt und Breitenbrunn.

Bis zu 100 Punkte können nach einer strengen Kriterienliste erworben werden. Die Kreisfachberaterin macht von jedem Garten einige Aufnahmen, die dann in eine Präsentation einfließen. Die Grundstücke werden nicht betreten, höchstens auf der Gartenmauer stehend kann man sich einen Gesamtüberblick verschaffen. Dann schaut die Jury sich die Einzelheiten an, Flach-Wittmann wies auf die eine oder andere Besonderheit hin. „Balkonpflanzen werden immer weniger, für viele ist das zu zeit- und arbeitsintensiv“, wusste die Fachfrau. Taglilien, Stockrosen, Hortensien und weitere Stauden sind zu sehen, ausgetrocknete Rasenflächen – kein Wunder nach der Hitze – Buchsbaumkugeln, Hausbäume wie Hainbuche oder Eberesche, oder Lavendel, an dessen blauen Rispen sich Hummeln und Bienen tummeln. Trockenmauern, aus denen Grün sprießt, Thymian, der eine Betonmauer kaschiert, alles, was natürlich wächst, ist gern gesehen, übertriebener Sauberkeitswahn ist fehl am Platz. „Es ist schwierig, den Leuten gerecht zu werden, sie geben sich Mühe und machen, was ihnen gefällt“, wusste Marianne Stadler und Georg Haubner nickte zustimmend.

Der Bauernhof von Ottmar Stiegler im Dietfurter Ortsteil Ottmaring ist gut eingegrünt. Er punktete mit einem Gemüsegarten, mit Blumen und Stauden vor der Terrasse und einer gut gestalteten Hofeinfahrt. „Ein paar Balkonkästen wären das i-Tüpfelchen gewesen“, fand die Kreisfachberaterin. Der pflegeleichte Garten sei im Kommen. Dadurch könne viel gärtnerisches Wissen verloren gehen. Ganz anders hier in Ottmaring: Der Garten wirkte einladend mit vielen Geranien und Petunien an Balkon und Terrasse, blühenden Lilien und Rosen in vielen Farben, einen kleinen Teich mit Wasser speienden Tieren entdeckten die Juroren. „Für mich ist das keine Arbeit, es macht Spaß und Freude, im Garten kann ich mich erholen und entspannen“, verriet Stiegler. Nahtlos geht sein Garten über in den öffentlichen Raum mit dem Anger und Wassergraben am Main-Donau-Kanal. Was können Gärtnerin und Gärtner überhaupt nicht leiden? Klar, Schnecken! Hier verputzen zwei Laufenten die Übeltäter und erst wenn sie gar keine mehr finden, gehen sie auch an den Salat.

Das Grundstück von Walter List in Dietfurt hat mit Haus und Garten über 1700 Quadratmeter, ein Großteil ist Hanglage. Man sieht die gute Raumaufteilung, immer wieder kleine Inseln mit Bäumen, Blühendes dazwischen und eine Einfahrt mit handgehauenem Kopfsteinpflaster. Das hat der passionierte Gärtner in Berlin aufgetrieben. „Der Garten macht viel Arbeit, aber sie hält fit“, sagte List und lachte. Üppige Balkonblumen auf jeder Etage beim nächsten Haus, der Gartenzaun mit Efeu eingewachsen, „hier stimmt schon das Gesamtkonzept“, bemerkt Daniela Partl, während sie ihre Punkte vergab.

Noch heute ist die Kommission unterwegs im Landkreis und vergibt Punkte. Dann wird zusammengezählt und jeder Garten eingeordnet. Bei der Gartenabschlussfeier des Kreisverbandes am 9. Oktober in Pyrbaum werden die Urkunden überreicht.