Dietfurt
Das gesteckte Ziel übertroffen

Gregor Black aus Dietfurt rudert sich in Boston an die Weltspitze

16.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:38 Uhr

Blick in die Veranstaltungshalle: 2300 Athleten aus über 30 Nationen sind in Boston an den Start gegangen. - Fotos: Black

Dietfurt (grb) Unter dem ersten Drittel seiner Altersklasse zu sein, das war das Ziel des Mediziners Gregor Black aus Dietfurt. Bei den Weltmeisterschaften im Ergometerrudern in Boston schaffte er das. So schnell wird der passionierte Rudersportler den Aufenthalt in den USA nicht vergessen.

Am Mittwoch ist er wieder auf deutschem Boden gelandet. Im Gespräch mit unserer Zeitung erzählt er von seinen Erlebnissen. Insgesamt 15 deutsche Athleten, drei Trainer und drei Betreuer hatten sich von München aus auf den Weg über den großen Teich gemacht. Außer Black war aus Bayern nur ein weiterer Athlet dabei. Er kam aus Regen im Bayerischen Wald.

Bei einem schweren Schneesturm und minus zehn Grad kam die deutsche Gruppe in Boston an, der Flieger hatte schwer mit den Wetterverhältnissen zu kämpfen. Wegen des Blizzards fielen mehrere Inlandflüge aus, so dass ein Teil der Athleten nicht kommen konnte. In der Altersgruppe von Black waren 80 Personen angemeldet, doch nur 52 kamen. Neben Mannschaftsbesprechungen und dem Training wurden auch die berühmte Harvard-Universität und die Bootshäuser besichtigt.

Der Sonntag diente schließlich von 9 bis 17 Uhr dem Wettkampf in der Agganis Arena. 2300 Athleten verschiedener Altersklassen aus über 30 Nationen maßen bei der World Rowing Indoor Championship ihre Kräfte. In der Arena waren 96 Rudermaschinen aufgestellt, das Rennen ging über 2000 Meter. Vor dem Rennen wurde die amerikanische Nationalhymne gesungen, dann kämpften in der Eissporthalle die Athleten um die beste Zeit. Black hatte sich vorweg ein Limit von sechs Minuten und 42 Sekunden gesetzt, aber er schaffte es drei Sekunden schneller und war mit 6,39 Minuten als 17. noch im ersten Drittel. Über diese Leistung freute er sich natürlich sehr. Mit dem gemeinsamen Abschlussabend fanden auch für das Team Germany die 36. C.R.A.S.H.-B Sprints der World Indoor Rowing Championship 2017 - so lautet die vollständige Bezeichnung dieses Wettbewerbs - ihr offizielles Ende.

In der Gesamtwertung kam bei den Männern der Sieger aus Polen, ihm folgten Athleten aus der Ukraine und Kuba, bei den Frauen siegte eine Ukrainerin, die beiden weiteren Plätze belegten die USA. Unter den Zuschauern war auch eine Deutsche, die seit 20 Jahren in Boston lebt. Sie ging auf die deutschen Athleten zu und freute sich, dass Landsleute von ihr an dieser Weltmeisterschaft teilnehmen. In der Nacht von Sonntag auf Montag folgte in Boston das nächste heftige Unwetter. Die Amerikaner zogen Gummistiefel an, um zu ihren Arbeitsplätzen zu gelangen. "Die sind sicher an solche Unwetter gewöhnt", konstatierte Black.

Vor dem Flug nach Amerika hatte Black im Bootshaus des 1. Altmühltaler Ruderclubs am Ergometer regelmäßig trainiert, um festzustellen, welche Zeit er in etwa für die 2000 Meter brauchen würde.

"Das war für mich die bisher größte Herausforderung im Rudersport", sagt Black. Nach diesem Erfolg wird er in Kürze an den Deutschen Meisterschaften in Starnberg, die auch auf dem Ergometer ausgetragen werden, teilnehmen. Hier sind 30 Minuten als Zeitlimit festgelegt.

Erst vor acht Jahren hatte Black mit dem Rudersport angefangen. Er hat den Dietfurter Ruderverein gegründet, weil er den Main-Donau-Kanal für diesen Sport bestens geeignet fand. Der Verein entwickelte sich in den Folgejahren gut. Heute hat er sich längst etabliert in der Sieben-Täler-Stadt. Zuletzt hatten die Ruderer sich mit einem Entenrennen auf der Laber an der Festwoche "600 Jahre Stadtrechte" beteiligt. Und auch beim Jubiläum "25 Jahre Main-Donau-Kanal" ist der Verein wieder präsent, diesmal mit einem Drachenbootrennen auf dem Kanal.