Dietfurt
Flüchtlinge müssen umziehen

Ehemalige Jura-Pension wird saniert Bezirk Oberpfalz übernimmt das Gebäude

13.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:13 Uhr

Bald wird die ehemalige Jura-Pension saniert. 2018 will die Regierung der Oberpfalz dort bis zu 50 Personen unterbringen. - Foto: Hradetzky

Dietfurt (khr) Die Flüchtlingsunterkunft in der ehemaligen Jura-Pension in Dietfurt steht vor Veränderungen. Die derzeit dort untergebrachten 21 Personen aus Syrien, Irak und der Ukraine müssen das Haus in diesen Tagen räumen.

Grund dafür ist, dass die Unterkunft ab nächstem Jahr von der Regierung der Oberpfalz weitergeführt wird. "Der Mietvertrag der dezentralen Asylbewerberunterkunft mit dem Landratsamt Neumarkt läuft am 31. Dezember aus," hat die Regierung der Oberpfalz auf Anfrage unserer Zeitung mitgeteilt. Der derzeitige Vermieter, die Kunz und Sedlmeier Gbr, werde das Objekt ab Mitte November sanieren.

"Eine Übergabe an die Regierung ist voraussichtlich für den Februar 2018 geplant, hängt aber davon ab, wie die Sanierung voranschreitet," so heißt es in der Erklärung. Im Folgenden werde die Regierung die Unterkunft auch noch ausstatten, soweit das Mobiliar nicht übernommen werden könne wie etwa mit Tischen, Schränken, Küchen, Kühlschränken und Waschmaschinen.

Eine Wiederbelegung beider Häuser - sowohl des Haupthauses als auch des Neubaus - werde nach der Renovierung beider Häuser voraussichtlich im Frühjahr 2018 erfolgen. Derzeit werde noch geprüft, ob die Unterkunft statt als Wohnstätte für Asylbewerber als Übergangswohnheim etwa für Spätaussiedler oder Personen aus dem sogenannten Settlement-Programm genutzt werde. Die derzeit noch in der Unterkunft wohnenden Personen müssen demnach auf andere dezentrale Unterkünfte im Landkreis Neumarkt umverteilt werden, hierfür ist das Landratsamt Neumarkt zuständig.

Axel Kunz, der derzeitige Heimleiter und Integrationsbeauftragte der Stadt Dietfurt, ist zuversichtlich, was die Umverteilung der derzeitigen Bewohner anbelangt: "Wir haben versucht, dies so verträglich wie möglich zu gestalten, gerade, was die Bewohner mit Kindern anbelangt", sagt Kunz.

So werde ein Teil der alleinstehenden jungen männlichen Asylbewerber auf Häuser in Daßwang verteilt. Eine Familie aus der Ukraine, die mit ihren Kindern schon sehr gut in Dietfurt integriert ist, werde wieder nach Breitenbrunn zurückgehen, wo sie zuvor schon gewohnt hat. "Der Sohn wird weiterhin, sofern die Familie dies wünscht, die Grundschule Dietfurt besuchen, wo er schon viele Freunde gefunden hat", erklärt Axel Kunz. Die einzige Ausnahme werde Mohammad Dib Jehad sein. Der Syrer ist bereits seit April dieses Jahres bei der ortsansässigen Bäckerei beschäftigt (wir berichteten). Er besucht regelmäßig den Deutschkurs und ist schon sehr gut integriert.

Dem Sozialreferenten des Landratsamtes Neumarkt, Gero Bartsch, sei es gemeinsam mit Ottfried Schmidt vom Sozialamt Neumarkt und in Kooperation mit der Regierung der Oberpfalz gelungen, dass Mohamed Dib in Dietfurt wohnen bleiben kann. Im nächsten Jahr werde, so Kunz, das Asylbewerberheim wieder mit bis zu 50 Personen belegt werden.

Ob Kunz weiterhin als Heimleiter angestellt wird, das ist derzeit noch unklar. Er würde sich dies wünschen, verriet er im Gespräch mit unserer Zeitung, da in den vergangenen dreieinhalb Jahren, in denen er das Heim mit seinem Partner Reinhard Sedlmeier betreut, schon ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern gewachsen ist und er die Verhältnisse vor Ort gut kenne. Derzeit habe man nun mit den ersten Umbaumaßnahmen schon begonnen. Wie es weiter geht, werde sich Anfang nächsten Jahres zeigen.