Dietfurt (khr/uke) Den Höhepunkt der 600-Jahr-Feier der Stadt Dietfurt stellen der historische Festzug und das Lagerleben dar. Zahlreiche Vereine und Gruppen aus der Großgemeinde sind vertreten.
18 Gruppen werden am zweiten Juliwochenende, am 9. und 10. Juli ihre Lager aufschlagen an allen Ecken und Enden der Sieben-Täler-Stadt. "Kulinarisch und kulturell durch die Jahrhunderte" heißt es am Samstag ab 16 Uhr und am Sonntag ab 11 Uhr. Am Sonntag sammeln sich die Gruppen mit weiteren Beteiligten zu einem Festzug durch die Altstadt, der um 14 Uhr startet.
Seit Monaten treffen sich die Beteiligten, selten hat man außerhalb der Vorbereitungsphase für den Unsinnigen eine derartige Fülle von Planungen und Aktivitäten erlebt. Festausschüsse wurden gegründet, die sich regelmäßig in Dorfwirtshäusern treffen, in Scheunen wird gehämmert und gewerkelt, historische Kostüme geordert und probiert. Jetzt gehen die Vorbereitungen unter der Regie von Festorganisator Johann Dietz in die letzte Runde.
Von A wie Alcmona bis Z wie Zeller Dorfgemeinschaft reicht die Liste der Teilnehmer am Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten. Beim Festzug am Sonntag, 10. Juli, wird weit mehr abgedeckt als die vergangenen sechs Jahrhunderte. Die Zeitreise beginnt vielmehr bereits im Jahr 2500 vor Christus, dargestellt wird sie von Mitgliedern des Vereins Alcmona. Die Bogenschützen der Bavarian Bowmen treten eine Zeitreise ins Jahr 1000 an, der Ort Hainsberg erinnert an die geheimnisvolle Weiße Frau.
Die Geschichte der Stadt Dietfurt beginnt mit der Erhebung im Jahr 1416. Die Dietfurter Stadträte des Jahres 2016 nehmen in der Gewandung eines Magistrats aus dem 15. Jahrhundert am Festzug teil. Die Töginger erinnern an die Pest im Jahr 1722, auf welche die Tradition des Pfeiferjahrtags zurückgeht. Die Sportangler wollen das Fischerwesen im Jahr 1800 wieder aufleben lassen. Der Obst- und Gartenbauverein ist in der Biedermeierzeit unterwegs, die Feuerwehr Arnsdorf im Klassizismus. Die Ottmaringer wiederum erinnern an die Tradition des Torfstechens vor rund 150 Jahren. Die FC-Bayern-Fans kommen als Räuber und Beutelschneider daher, und der TSV Dietfurt versucht sich an historischen Sportarten. Auch die bayerischen Chinesen stellen ein wichtiges Kapitel der Dietfurter Stadtgeschichte dar, weshalb Kaiser Fu-Gao-Di mit seiner Garde den Zug beschließt.
Auch kulinarisch ist die Reise durch die Jahrhunderte - sogar Jahrtausende - möglich. Beim zweitägigen Lagerleben haben Gäste die Qual der Wahl. Angeboten werden zum Beispiel Keltengulasch, Backschinken, Räuberlocken Spanferkelbraten und Steckerlfisch. Zehn Stempelstellen gibt es, die sich auf das ganze Stadtgebiet verteilen. Wer alle Stände besucht hat und damit zehn Stempel auf einer Karte vorweisen kann, der kann sich zum Sonderpreis von drei Euro am Stand des Münzvereins Neumarkt eine Jubiläumsmedaille prägen lassen. Alternativ gibt es für den gleichen Preis eine Rennente am Stand des Ruderclubs Altmühltal. Die nimmt dann am Sonntagnachmittag am Entenrennen auf der Stadtlaber teil, wo es attraktive Preise zu gewinnen gibt.
Höhepunkt am kommenden Wochenende ist zunächst der Festakt am Samstag mit Ministerpräsident Horst Seehofer in der Sieben-Täler-Halle. Er beginnt um 18.30 Uhr und endet definitiv vor dem EM-Viertelfinale um 21 Uhr. Am Sonntag beginnt um 10 Uhr ein Open-Air-Gottesdienst mit Abt Thomas Freihart vom Kloster Plankstetten. Dann starten die gespielten Stadtführungen. Nach der Premiere um 15 Uhr werden diese mehrfach wiederholt. Termine sind noch frei am Sonntag um 20 Uhr sowie am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag um 18 und 20 Uhr. Anmeldungen sind wegen der beschränkten Teilnehmerzahl in der Tourist-Info erforderlich unter Telefon (08464) 64 00 19 und -39, die Teilnahmegebühr von fünf Euro wird bei der Führung kassiert.
