Breitenbrunn
Mit der Erntekrone durch den Regen

"Der Mensch ist abhängig von der Natur": Staatssekretär Bernd Sibler in Breitenbrunn

04.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:44 Uhr

Die geschmückte und mit einem Kreuz verzierte Erntekrone wurde von der Landjugend durch Breitenbrunn getragen. Sogar die Ehrengäste, unter ihnen Landrat Willibald Gailler (v.l.), Staatssekretär Bernd Sibler, Bürgermeister Johann Lanzhammer und Staatssekretär Albert Füracker wurden nass. Die Grundschulkinder und ihre Rektorin Susanne Spangler ließen sich ihre gute Laune vom Regen nicht vermiesen - Fotos: Sturm

Breitenbrunn (swp) Auch vom teilweise strömenden Regen ließen sich die Breitenbrunner nicht aufhalten. Sie feierten gestern ein wunderbares Erntedankfest mit Gottesdienst und Festzug.

Davon zeigte sich der Festredner, Staatssekretär Bernd Sibler (CSU), beeindruckt: „Breitenbrunn mit seinen zahlreichen und mitgliederstarken Vereinen stellt heute unter Beweis, dass ehrenamtliches Engagement in Bayern tagtäglich gelebt wird.“ Der für die Bereiche Wissenschaft und Kunst zuständige Staatssekretär aus Plattling stellte in seiner Rede weiter fest: „Das Erntedankfest holt uns Jahr für Jahr ins Bewusstsein, wie abhängig der Mensch von der Natur ist.“ Gerade heuer, in einem Jahr, das zunächst von Dauerregen, dann von wochenlanger Hitze und letztlich von deutlichen Ernteausfällen geprägt worden sei, werde dies wieder einmal besonders deutlich. „Umso schöner ist es, dass das Erntedankfest und der Dank an den Herrgott hier in Breitenbrunn so einen hohen Stellenwert genießen“, meinte Sibler.

Das 64. Breitenbrunner Erntedankfest stand unter dem Motto „Vom Ehrenamt lebt unser Land.“ Dazu sagte der prominente Ehrengast: „Bürgerengagement, Freiwilligenarbeit und Ehrenamt sind der Kitt in unserer Gesellschaft und typisch für den ländlichen Raum. Die Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, machen Bayern so lebenswert.“

Der Staatsregierung sei es ein großes Anliegen, bestmögliche Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass auch künftig möglichst vielen Menschen in Eigenverantwortung und Eigeninitiative ein Engagement ermöglicht wird, versicherte Sibler. Dazu wolle man unter anderem die Wertschätzung und Anerkennung des Ehrenamts stärken, eine engagementfeldübergreifende Infrastruktur für alle Fragen rund um das Ehrenamt aufbauen und eine breite Öffentlichkeit für den Wert des bürgerschaftlichen Engagements sowie den gesellschaftlichen Zusammenhalt sensibilisieren.

Breitenbrunns Bürgermeister Johann Lanzhammer (FW) griff das Thema auf: „Vieles in unserer Gemeinde wäre nicht möglich gewesen oder überhaupt nicht machbar ohne die couragierte Mitarbeit von Ehrenamtlichen.“ Dieses Mittun von ganz unterschiedlichen Gruppen und Vereinen, von jungen und älteren Mitbürgern mache das intakte Gemeindeleben aus, sagte der Bürgermeister.

In Breitenbrunn wird Erntedank seit jeher besonders aufwendig gefeiert. Zu der Tradition gehört es, Gott für die Erntegaben Dank zu sagen. So war es auch heuer wieder. Am Sonntagmorgen läuteten die Glocken der Pfarrkirche zum Gottesdienst mit Pfarrer Jacek Machura und Diakon Franz Kraus. Die jungen Frauen und Männer trugen die Erntekrone in die Kirche und gestalteten die kirchliche Feier mit. Die Erntegaben wurden gesegnet.

Am Nachmittag war zunächst ein Standkonzert. Im Haus des Gastes und im Pfarrheim öffneten Erntedank-Cafés ihre Pforten. Was die hohe Politik in ihren Reden ausdrückte, das zeigten die mit viel Einfallsreichtum gestalteten Motivwagen sowie die bunten Fußgruppen in einem tollen Festzug.

Leider öffnete pünktlich mit dem Start desselben der Himmel seine Schleusen. Das war schade. Denn was Hunderte von Akteuren in 22 Gruppen auf die Beine gestellt hatten, war wieder einmal sehens- und erlebenswert: Die Musikanten der Blaskapellen aus Dietfurt, Mühlbach und Breitenbrunn spielten auf, die Mädchen und Buben der Kindergärten und der Grundschule und all die anderen vielen Fußgruppen ließen sich vom Regen die Freude nicht vermiesen. Auf den zehn Festwagen wurde das Ehrenamt in vielen Bildern und Facetten dargestellt.