Bhaktapur
Der Schrecken nimmt kein Ende

Nach den schweren Erdbeben berichtet die Beilngrieser Nepalhilfe nun von überschwemmten Gebäuden

31.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:51 Uhr

Foto: DK

Bhaktapur/Beilngries (DK) Neue Schreckensnachrichten aus Nepal: Der Himalaya-Staat kommt nicht zur Ruhe. Während die Aufräum- und Aufbauarbeiten auf Hochtouren laufen, bereiten jetzt massive Regenfälle Probleme. Die Beilngrieser Nepalhilfe berichtet von Flutwellen in Krankenhaus und Altenheim.

Rund vier Monate ist es inzwischen her, dass die Nachrichten aus Nepal Menschen auf der ganzen Welt in tiefe Trauer versetzt haben. Schwere Erdbeben legten weite Teile des Landes in Schutt. Unzählige Nepalesen verloren ihre Heimat, Tausende wurden schwer verletzt oder getötet.

Bei den Vertretern der Beilngrieser Nepalhilfe war die Bestürzung riesengroß (wir berichteten). Viele ihrer Gebäude – beispielsweise Schulen – wurden zerstört. Umgehend begannen die Hilfsarbeiten, bis heute wird mit Beilngrieser Unterstützung aufgeräumt und aufgebaut. Jetzt vermeldet die Hilfsorganisation aber eine neue Tragödie.

Schwere Monsunregen ließen den eigentlich ruhig fließenden Hanumante-Fluss über die Ufer treten. Eine zum Teil zwei Meter hohe Flutwelle erreichte die alte Königsstadt Bhaktapur. Auch ein Krankenhaus sowie ein Altenheim, die seit Jahren von der Beilngrieser Nepalhilfe unterstützt werden, wurden getroffen. „Nicht nur die sechs Rettungsfahrzeuge verschwanden damit in den Fluten“, meldet die Organisation, „sondern auch Röntgen- und Ultraschallgeräte, mehrere große Dieselgeneratoren, Mobiliar und Nahrungsmittel – die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.“

Menschen wurden glücklicherweise nicht verletzt. Die Patienten des Krankenhauses sowie die Bewohner des Altenheimes, die jeweils unter der Leitung von Shyam Dhaubadel stehen, konnten rechtzeitig in die höheren Stockwerke gebracht werden. „Das Personal beider Einrichtungen versuchte zu retten, was zu retten war. Unverzüglich begannen die Reinigungsarbeiten“, teilt die Nepalhilfe mit. Die genaue Schadenssumme lässt sich derzeit noch nicht beziffern. Für die Helfer steht aber fest: „Zurückbleiben werden sicher total zerstörte hochwertige medizinische Geräte und ein funktionslos gewordener Fuhrpark.“ Krankenhausleiter Dhaubadel rechnet mit einem Schaden im sechsstelligen Bereich.

Weniger bestürzend ist die Lage im Shaligram-Kinderhaus der Beilngrieser Hilfsorganisation, das sich ebenfalls in der Nähe der Stadt Bhaktapur befindet. „Zwar stehen auch hier die Wassermassen auf dem gesamten Areal. Aber mit Sandsäcken und provisorisch errichteten Barrieren entlang des Grundstücks hat man es bis dato geschafft, ein Eindringen des Wassers in den unmittelbaren Wohnbereich zu verhindern“, melden die Helfer in einer Pressemitteilung.

Die Schäden an besagtem Krankenhaus sowie am Altenheim verschieben aber ein Stück weit die Prioritäten der Beilngrieser Organisation. Während der Hauptteil der finanziellen Mittel bislang für den Wiederaufbau der beschädigten und zerstörten Schulen verwendet werden sollte, müssen nun auch Gelder für Arbeiten an den überfluteten Gebäuden fließen.

Die Nepalhilfe ist daher nach wie vor auf Spenden angewiesen. Spendenadresse und weitere Informationen gibt es im Internet unter der Adresse www.nepalhilfe-beilngries.de.