Beilngries
Dicke Eisschollen auf dem Main-Donau-Kanal

Schifffahrt soll so lange wie möglich aufrecht erhalten werden Spaziergänger dürfen die zugefrorene Wasseroberfläche nicht betreten

17.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:47 Uhr

Eine Eisschicht bedeckt den Main-Donau-Kanal auch auf Höhe Gösselthal und Biberbach. Der Eisbrecher soll dafür sorgen, dass die Schiffe möglichst lange fahren können. - Foto: Fabian Rieger

Beilngries (DK) Der vorherrschende Dauerfrost hat die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes dazu veranlasst, eine Pressemitteilung herauszugeben. "Die Eisschicht auf dem Main-Donau-Kanal breitet sich immer weiter aus", heißt es darin.

In den höher gelegenen Kanalstufen sei das Wasser inzwischen fast vollständig mit Eisschollen bedeckt.

Damit die Schifffahrt ungehindert weiterlaufen kann, sind seit gestern drei verwaltungseigene Eisbrecher im Einsatz. "Besonders in den oberen Schleuseneinfahrten wird das Eis mit jeder Schleusung angesaugt. Hier fahren die Eisbrecher und schaffen damit eine freie Fahrrinne", heißt es in der Mitteilung. Sollte ein Schiff dennoch stecken bleiben, wird es durch den Eisbrecher befreit.

"Besonders beansprucht werden derzeit die Schleusen von Hausen bis Bachhausen durch das Eis", so die zuständige Behörde. Damit die Schleusentore trotz des Eises, das bei jeder Schleusung hineingeschoben wird, weiterhin bewegt werden können, müssen die Beschäftigten des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Nürnberg das Eis immer wieder aus dem Torbereich entfernen. Die körperlich anspruchsvollen Arbeiten werden mit langen Stangen von Arbeitsschiffen, aber auch direkt von Land aus erledigt. Nachts wurde der Schleusungsbetrieb in diesem Kanalbereich jedoch mittlerweile eingestellt, da die Arbeit für die Eisstoßer sonst zu gefährlich wäre. Die übrigen sieben Schleusen arbeiten dagegen wie immer rund um die Uhr.

Man werde mit dem Eisbrechereinsatz und dem Freihalten der Tore alle Anstrengungen unternehmen, damit die Schiffe auf dem Main-Donau-Kanal so lange wie möglich fahren können, betont das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt. Bei anhaltender Kälte mit Minusgraden in zweistelliger Höhe sei im Laufe der Woche aber zwangsläufig mit weiteren Einschränkungen zu rechnen. "Auch eine Einstellung der Schifffahrt ist hierbei nie ganz ausgeschlossen", heißt es in der Pressemitteilung.

Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt warnt darüber hinaus eindringlich davor, das Eis auf dem Main-Donau-Kanal zu betreten. Es ergeht der eindringliche Hinweis: "Auch wenn sich bei anhaltender Kälte auf dem Main-Donau-Kanal eine geschlossene Eisdecke bildet, ist das Betreten der Eisflächen äußerst gefährlich." Bei jeder Schleusung könne sich der Wasserspiegel um zehn bis 30 Zentimer heben oder senken, erklären die Experten. Dadurch könne das Eis entweder aufbrechen - "oder es bildet sich eine Luftschicht unter dem Eis, das dann beim Betreten schlagartig einbrechen kann". Selbst dann, wenn die Schifffahrt auf dem Kanal nicht mehr möglich ist, müssen in unregelmäßigen Abständen Schleusungen vorgenommen werden, um die Anlagen gegen das Eis zu sichern. Für den Spaziergänger ist folglich nicht erkennbar, wann eine Schleusung erfolgt und er sich in Gefahr bringt.

Außerdem erteilt das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt einen Hinweis zum Eis unter den Brücken. Dort sei die Schicht häufig dünner als auf dem übrigen Kanal. Der Grund dafür sind von der Fahrbahn herabtropfende Streusalzlauge und Sprühnebel, die das Eis schwächen.