Beilngries
Zuversicht und ein bisschen Wehmut

Altmühltal-Realschule Beilngries verabschiedet ihre Abschlussschüler Lob für gute Prüfungsleistungen

27.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:43 Uhr

Beilngries/Greding (HK) Die Altmühltal-Realschule Beilngries hat ihre Absolventen in einen neuen Lebensabschnitt verabschiedet. Rektor Harald Schuster durfte stolz sein: Von den 103 Abschlussschülern erzielten 20 eine Durchschnittsnote mit einer Eins vor dem Komma.

Alle Schüler, die vor einigen Wochen zu den Prüfungen angetreten waren, durften stolz den Lohn ihrer - mindestens - zehnjährigen Arbeit in Empfang nehmen: das Abschlusszeugnis, das den jungen Leuten die Mittlere Reife bescheinigt.

Dass dieses Zeugnis allen Absolventen das Tor zur Welt öffnet, betonten die Festredner in der Bühler-Halle in Beilngries. Die stellvertretende Landrätin Rita Böhm betonte, dass die Realschule ihre Schützlinge umfassend auf die Bedürfnisse vorbereite, die im Berufsleben an sie gestellt werden könnten. Gleichzeitig werde aber auch die Grundlage für eine schulische Weiterbildung geschaffen. Auch denjenigen, die ihre Traumnoten nicht erreicht hätten, stellte Böhm einen erfolgreichen Berufsweg in Aussicht: "Die Möglichkeiten, die Sie heute haben, sind mit denen von früher nicht zu vergleichen. Ich beneide Sie um diese Möglichkeiten."

Der Beilngrieser Bürgermeister Alexander Anetsberger zitierte Johann Wolfgang von Goethe: "Alles, was uns begegnet, lässt Spuren zurück. Alles trägt unweigerlich zu unserer Bildung bei." Er verdeutlichte den Absolventen, dass es im Leben immer weitergehe mit dem Lernen. Und dass es dabei nicht nur um das Büffeln von mathematischen Formeln und Grammatik gehe. Das Lernen trete im menschlichen Leben in vielen Formen auf - sogar in solchen, die Spaß machen könnten, wie er mit einem Schmunzeln erläuterte. Die Jugendlichen hätten beispielsweise ganz ohne Hilfe der Lehrer und Eltern gelernt, wie man ein Smartphone bedient. "Wir leben in Zeiten, wo das Lernen kein Ende mehr nimmt", fasste er zusammen. An der Realschule - "eine gute Schule" - hätten die jungen Leute eine hervorragende Grundlage erhalten. Jetzt müsse jeder von ihnen seinen eigenen Weg gehen. "Wir setzen große Hoffnungen in euch, ihr seid unsere Zukunft", so Anetsberger.

Schulleiter Harald Schuster wählte einen naheliegenden Vergleich. Die Abschlussschüler seien wie Sportler, die sich jahrelang auf eine große Herausforderung vorbereitet hätten. Allerdings sei es bei den Prüfungen nicht darum gegangen, die Mitschüler hinter sich zu lassen. Vielmehr sollte jeder Prüfling den Schritt über die Ziellinie schaffen - was den 55 Mädchen und 48 Jungen auch gelang, wie Schuster zufrieden feststellte. "So gesehen seid ihr alle Sieger. Zu diesem Erfolg gratuliere ich euch von ganzem Herzen", sagte der Rektor.

Dass zur Ausbildung auch das regelmäßige Üben von Referaten und Reden vor größerem Publikum gehört, stellten Katharina Paulus und Johannes Wiest unter Beweis. Im Namen ihrer Mitschüler blickten sie souverän auf die gemeinsamen vergangenen Jahre zurück. Johannes Wiest ging darauf ein, dass man nicht nur zusammen gelernt habe. Unvergesslich werde für alle beispielsweise die Abschlussfahrt nach London bleiben - und das gleich in mehrerlei Hinsicht. Die Schüler waren genau zu dem Zeitpunkt in der Stadt, als ein Terroranschlag verübt worden ist. Obwohl die Gruppe von den schrecklichen Momenten nichts direkt mitbekam, waren die folgenden Stunden sehr aufwühlend. Die gesamte Fahrt über habe man als Jahrgang aber auch ein besonderes Gemeinschaftsgefühl erlebt, wie Johannes Wiest erläuterte. Darauf ging auch seine Mitschülerin Katharina Paulus ein. Mit dem letzten Schultag heiße es Abschied nehmen von der Klassengemeinschaft. "Es sind enge Freundschaften entstanden, die uns hoffentlich noch sehr lange erhalten bleiben", sagte sie.

Zu diesen Worten passte das herzliche Rahmenprogramm. So gab es vom Elternbeirat für alle Absolventen ein "Pfiat di"-Herzchen, das die jungen Leute stolz umhängten. Das Fernsehteam der Schule, ARS-TV, bot einen Livestream der Feier an. Die Schulband übernahm gekonnt die musikalische Gestaltung, während die Gruppe Honks die ganze Halle zum rhythmischen Klatschen brachte. Schulfamilie, Absolventen, Angehörige und die Ehrengäste ließen sich nicht lange bitten, das allseits bekannte Lied "Wenn der Maibaum wieder aufm Dorfplatz steht" mitzugestalten. Und so blieb Konrektorin Marlies Körner nur zu sagen: "An Tagen wie diesen gibt es allen Grund zur Freude."