Beilngries
Wie soll das Freibad künftig aussehen?

Auf absehbare Zeit steht eine umfassende Sanierung an Viele offene Fragen

09.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:56 Uhr

Wenig einladend ist der Eingangsbereich des Beilngrieser Freibads - trotz schöner Fassadenbemalung am angrenzenden Gerätehaus. - Foto: Rieger

Beilngries (DK) Im Beilngrieser Freibad wird in den kommenden Jahren wohl eine umfangreiche Sanierung fällig. 2019 könnte man eventuell in die Arbeiten einsteigen, wie am Donnerstagabend im Stadtrat zu erfahren war. Im Raum steht aber eine große Frage: Wie viel Luxus wollen sich die Beilngrieser leisten?

Zwei Wochen vor Weihnachten gibt es an den Stammtischen sicher andere Themen als das Freibad. Die Informationen, die am Donnerstagabend im Stadtrat auf den Tisch kamen, dürften dennoch für Gesprächsstoff sorgen. Wie Bürgermeister Alexander Anetsberger erläuterte, hat sich die Verwaltung - allen voran Stadtbaumeister Thomas Seitz - Gedanken zur städtischen Freizeiteinrichtung an der Altmühl gemacht. Das Freibad wurde im Jahr 1968 gebaut und ist somit "nicht mehr taufrisch", wie der Rathauschef berichtete. "Es hat lange Zeit seinen Dienst getan, jetzt ist es aber in die Jahre gekommen", sagte auch der Stadtbaumeister.

Er berichtete dem Gremium, dass seit 2001 eine gute halbe Million Euro in das Freibad investiert wurde. Vorrangig ging es dabei um Maßnahmen am Hauptgebäude. Auf absehbare Zeit stünden aber auch am Becken und an der Technik viele Arbeiten an, so Seitz. Dabei mache es keinen Sinn, einzelne Maßnahmen herauszugreifen. Der Stadtbaumeister erläuterte das an einem Beispiel. Der Eingangsbereich könne dringend eine modernere und behindertengerechte Gestaltung vertragen. Allerdings verlaufen dort unterirdisch Rohre. Wenn man diese dann in einigen Jahren ersetzen würde, müsste man im neu gestalteten Eingangsbereich wieder in den Boden graben. "So greift das ineinander, man kann nichts vorziehen." Für den Stadtbaumeister steht also fest: Um eine komplette Sanierung des Freibads wird man nicht herumkommen.

Mit Blick auf die angespannten Finanzen und die anstehenden Großprojekte steht das Bad aber nicht ganz oben auf der städtischen Agenda, wie Anetsberger erläuterte. In der Finanzplanung habe man erstmals im Jahr 2019 entsprechende Mittel vorgesehen. Ob man dann tatsächlich in die Sanierung einsteigen kann, wird von der finanziellen Lage der Gemeinde abhängen. "Es gibt Handlungsbedarf, der ist aber noch nicht so dringend", sagte Anetsberger. Dementsprechend gestalteten sich auch die Beschlüsse, die im Gremium einstimmig getroffen wurden. Man nahm zur Kenntnis, dass Sanierungsbedarf besteht, und beauftragte die Verwaltung, rechtzeitig die Vorkehrungen für eine Sanierung in einigen Jahren zu treffen.

Einige grundsätzliche Gedanken äußerten Seitz und Anetsberger am Donnerstag trotzdem noch. Ein regelmäßig vorgetragener Kritikpunkt am Beilngrieser Bad bezieht sich laut Seitz auf die fehlenden Attraktionen. Wenn man eine umfassende Sanierung in Angriff nimmt, müsse man sich auch festlegen, wie das Bad danach über viele Jahre hinweg aussehen soll. Hier stecke man in einer gewissen Zwickmühle. Zum einen seien gerade die besonderen Attraktionen sehr teuer, so Seitz. Andererseits habe man in Berching, Kipfenberg und künftig Dietfurt moderne und gut ausgestattete Konkurrenz. Da ein Freibad für eine Stadt sowieso kaum wirtschaftlich zu betreiben sei, sollte man nicht auch noch Besucher verlieren, so Seitz.

Anetsberger sagte zu diesem Thema, dass man hierzu noch keine Richtung vorgeben und schon gar keine Entscheidung treffen werde. Er ließ allerdings durchblicken, dass er für eine luxuriöse Lösung mit vielen Attraktionen weder die finanziellen Mittel noch die Notwendigkeit sieht. Das Ziel könne nicht sein, alle Nachbarn zu übertrumpfen. Vielmehr könne man sich überlegen, wo es eventuell Nischen gibt, die man besetzen könnte. Mit einem von der Stadt gesteckten Rahmen könne man hier bei gegebener Zeit auch die Bürger mit einbinden, so der Rathauschef.