Beilngries
Wenn musikalisch die Sektkorken knallen

Das Symphonische Blasorchester feiert das 15-jährige Bestehen mit einem starken Herbstkonzert

20.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr
Vater, Sohn und ein mitreißendes Orchester-Ensemble: Michael Haas trat mit seiner Posaune und dem Stück "Hey Jude" als Solist auf, während sein Vater Hans Haas dirigierte. Mehrmals beim Herbstkonzert des Symphonischen Blasorchesters Beilngries trat Haas senior dann aber den Dirigentenstab an seinen Sohn ab: Michael Haas hatte erst 2017 die Prüfungen zum staatlich geprüften Dirigenten für Laienorchester bestanden. Dafür erhielt er an dem Abend die offizielle Urkunde überreicht. −Foto: Adam

Beilngries (DK) Ein Riesenerfolg ist wieder das Herbstkonzert des Symphonischen Blasorchesters Beilngries in der Bühler-Halle gewesen. Rund 50 Musiker im Hauptorchester unter der Leitung von Hans Haas standen auf der Bühne, ebenso viele im Nachwuchsorchester mit Dirigentin Regina Hausner.

Moderatorin Stefanie Schmidt versprach nicht zu viel: "Sie werden es hören, wie wir jetzt bei dem folgenden Stück musikalisch die Sektkorken knallen lassen", sagte sie, als sie die Polka "Leichtes Blut" von Johann Strauß Sohn ankündigte. Und die Korken knallten, schwungvoll und mitreißend erst einmal musikalisch - nach dem Abend hoffentlich noch bei den Verantwortlichen ganz real. Denn zu feiern hätten sie einiges gehabt nach diesem wieder überaus erfolgreichen Konzert. Zum einen die Besucherzahlen. Bis auf den letzten Platz besetzt war die Bühler-Halle, weit über 800 Gäste waren zu dem Herbstkonzert gekommen, darunter auch viele Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft, von Schulen und Banken. Kerstin Emmerich, die Vorsitzende des Orchestervereins, begrüßte das Publikum und verriet, dass mit diesem Konzert "Geburtstag" gefeiert wird, denn vor 15 Jahren wurde das Symphonische Blasorchester gegründet. Ein guter Grund zu feiern also. Genauso wie das abwechslungsreiche Programm, zusammengestellt von Orchesterleiter Hans Haas und Jugendorchesterleiterin Regina Hausner. Von Klassik über Musical, Polka und Marschmusik blieben keine Wünsche offen.

Gefeiert werden durften auch die hochkarätigen Solisten, wie Jürgen Bär, der mit dem "Trinklied aus La Traviata" von Guiseppe Verdi für die erste Gänsehautstimmung des Abends sorgte. Begeistertes Raunen gab es nach den Auftritten von Sängerin Kristin Schmidt und ihrem gefühlvollen Lied "Ich gehöre nur mir" aus dem Musical Elisabeth oder ihrem perfekt intonierten Song "It's raining men". Solist Andreas Flierl sorgte mit seinem "You raise me up" für romantische Seufzer im Publikum und gemeinsam mit Kristin Schmidt bei "Tanz der Vampire" für gefühlvolle Gruselstimmung im Saal.

Die Überraschung des Abends war allerdings Solist Fabian Graf. Frech und charmant sang er den Song "Bad, bad Leroy Brown" und erntete dafür tosenden Applaus. Orchesterleiter Hans Haas griff als Solist erst in der Zugabe zu seiner Trompete, mittlerweile eine Tradition, auf die das Publikum schon wartet, und überließ dafür seinem Sohn Michael das Dirigentenpult. Ein Platz, an dem der junge Mann wohl künftig öfter zu sehen sein wird, denn auch er hatte noch einen guten Grund zu feiern: Erst dieses Jahr hat er den Abschluss zum staatlich geprüften Dirigenten für Laienorchester geschafft. Dafür erhielt er nicht nur viel Lob von Alexander Dorr, dem Kreisvorsitzenden des Nordbayerischen Musikbundes, Kreisverband Neumarkt, sondern auch die offizielle Urkunde überreicht.

Mit einem sanften "Guten Abend, gute Nacht" verabschiedete Kristin Schmidt das Publikum, das sich für die Glanzleistungen des Abends minutenlang mit Standing Ovations bedankte. Und so zumindest symbolisch weitere Sektkorken knallen ließ.