Beilngries
Eine Stunde des Innehaltens im Advent

Vorweihnachtliches Singen und Musizieren in der Pfarrkirche mit vielen einheimischen Akteuren

11.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr

Das vorweihnachtliche Singen und Musizieren in Beilngries hat die Zuhörer auf die bevorstehenden Festtage eingestimmt. Unter anderem beteiligten sich der Chor Cantabile (oben), der Männergesangverein (links) und Solistin Maria Siegl. - Fotos: Hieke

Beilngries (DK) Wetterbedingt sind die Besucherreihen beim vorweihnachtlichen Singen und Musizieren in der Beilngrieser Stadtpfarrkirche St. Walburga dieses Jahr etwas lichter als üblich geblieben: Die Daheimgebliebenen verpassten aber eine hochkarätige musikalische Adventstunde.

"Schön, dass Sie sich trotz des Schneetreibens auf den Weg gemacht haben", begrüßte Domkapitular Josef Funk Mitwirkende und Gäste. Der Dirigent des Männergesangvereins 1861 Beilngries (MGV), Alois Vieracker, hatte das vorweihnachtliche Singen und Musizieren in bewährter Weise organisiert. Die Original Altmühltaler Blaskapelle Beilngries, dirigiert von Peter Zimmer, machte den Anfang mit dem traditionellen Eröffnungsruf und einer adventlichen Weise und war später noch mit einem Hirtenlied zu hören.

Zwischen den Darbietungen führte Funk durchs Programm. Dabei bildeten Texte aus Gotteslobliedern den roten Faden, beginnend mit "Tauet Himmel den Gerechten" und "Ave Maria gratia plena" über "Kommet ihr Hirten" und "Wie schön leuchtet der Morgenstern" bis zu "O Jesu Christe wahres Licht". "Die Verheißung Gottes wird in der Menschwerdung seines Sohnes konkret", führte der Priester aus. "Er beweist mit himmlischer Logik, dass er seine Schöpfung nicht allein lässt. Das tut er nicht als Außerirdischer, sondern er fragt bei Maria an, ob sie bereit ist zur Mitwirkung am Heilsplan", meinte Funk und schilderte das Anbrechen der Morgenröte in der Wüste. "Über diese kurze Zeitspanne wacht gleichsam der Morgenstern, Symbol für das Licht der Welt, Christus. In der Begegnung mit ihm entsteht eine neue Sichtweise. Er rückt uns ins rechte Licht und lässt sich von uns nicht blenden", so der Domkapitular.

Die dargebotenen Lieder und Musikstücke unterstrichen jeweils thematisch den vorgetragenen Text. Unter Peter Sillner sang der Chor Cantabile das von ihm gesetzte Lied "Siehe Finsternis bedeckt die Erde", begleitet von Winfried Siegl (Gitarre), Helga Liebold (E-Piano) und Doris Schneider (Querflöte). Auch ein Weihnachts-Wiegenlied gehörte zum Chorrepertoire. Als Organist spielte Sillner "Wachet auf ruft uns die Stimme" von Johann Sebastian Bach und er begleitete die Solistin Maria Siegl beim "Ave Maria" von Giulio Caccini und beim Wiegenlied von Franz Schubert. Diese sehr zarten Darbietungen wechselten sich ab mit stimmgewaltigem "Rorate, ach tauet ihr Himmel herab" vom MGV, der auch das Adventslied aus Kärnten "Aus einer schönen Rose" zu Gehör brachte. Sehr gut ins Gesamtbild passten die erstmals agierenden Lenza Moila (Steirische: Martina Hobl, Gitarre: Silvia Wittmann) mit Weisen von Claudia Schaborak. Das schon bewährte Beilngrieser Blockflötenquartett Marlene Appelmeier, Katharina und Brigitte Taffner und Katharina Maget trug mit der Weihnachtspastorale von Antonio Vivaldi und "The First Noel" aus England zur geistlichen Erbauung bei. Ihr Musikstück "Heiligste Nacht" von Christoph B. Verspoell bildete den ruhigen Ausklang der Adventsstunde.

Domkapitular Funk bat, auf Applaus zu verzichten, und mangels Glockengeläut ließen die Teilnehmer das Gehörte eine Minute lang in der stillen, dunklen Kirche nachwirken. Der Spendenaufruf für die Glockenanlage ergab 627,20 Euro.