Beilngries
Wasserspaß mit Neptun und Nemo

Motoryachtclub Altmühltal gestaltet unterhaltsames Wochenende am Beilngrieser Hafen

28.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:25 Uhr

Rasante Fahrten standen am Wochenende beim Motoryachtclub Altmühltal auf dem Programm - unter anderem mit dem Schiff Nemo. Unter dem Motto »Kontrollierter Wasserspaß pur auf dem Kanal hatten Bootsbesitzer und Gäste ihren Spaß - Fotos: Nikolaus Rieger

Beilngries (DK) Herausgeputzt und liebevoll mit Blumen geschmückt liegen vier Motorboote am Gästesteg des Beilngrieser Yachthafens. Als plötzlich eine schaurig anmutende Gestalt erscheint, geht ein Raunen durch die wartende Zuschauermenge. Kein geringerer als der sagenumwobene Meeresgott Neptun ist extra den Tiefen des Main-Donau Kanals entstiegen, um den stolzen Bootseigentümern ihren sehnlichsten Wunsch zu erfüllen: die Taufe ihrer neuen oder namenlosen Schiffe.

„Wollt ihr euch stets den Regeln der christlichen Seefahrt unterwerfen“ Bevor der Gott der Meere und des fließenden Wassers mit der althergebrachten Zeremonie der Schiffstaufe beginnt, will er von jedem Kapitän ein eindeutiges Bekenntnis zur Einhaltung der in der Seefahrt geltenden Gepflogenheiten hören. Nacheinander zertrümmert Neptun anschließend je eine Flasche spritzigen Schaumweins an den Bootsrümpfen.

Die Taufe von Charly, Morgenstern, Nemo und Scheriff ist damit besiegelt und kann per Unterschrift in der Taufurkunde bezeugt werden. So schnell, wie er erschienen ist, entschwindet Neptun – natürlich nicht, ohne mit den Schiffseigentümern auf die amüsante Zeremonie angestoßen zu haben – mit einem beherzten Sprung in das kühle Nass des Kanals.

Die Schiffstaufe stellte am Wochenende einen der Höhepunkte der zweitägigen Veranstaltung des Motoryachtclubs Altmühltal (MYCA) mit dem Motto „Kontrollierter Wasserspaß pur auf dem Kanal“ dar. Wie deren Vorsitzender Ewald Grimm zu erzählen wusste, wird diese Zeremonie seit einigen Jahren für Neumitglieder oder Besitzer neuer Boote gepflegt. Nach der Mythologie der „Christlichen Seefahrt“ sollen damit die lästigen Klabautermänner und böse Wassernixen von den ungetauften Schiffen vertrieben werden. Eine durchwegs unterhaltsame Zeremonie mit mystischem und historischem Hintergrund, die sich viele Besucher nicht entgehen lassen wollten.

Bei idealem Sommerwetter konnten auf dem Kanalabschnitt zwischen der Ottmaringer Brücke und dem Wendehammer bei Gösselthal aber noch viele weitere Attraktionen bestaunt werden. Auf Antrag hatte das Wasser- und Schifffahrtsamt die sonst geltende Geschwindigkeitsbeschränkung von 13 Kilometern pro Stunde für beide Tage aufgehoben. Dies erlaubte es den Hobbykapitänen eindrucksvoll, die Leistungsfähigkeit ihrer Motorboote zur Schau zu stellen. Die höheren Geschwindigkeiten ermöglichten zudem Wasserskifahrern, ihr Können zu präsentieren. Aufsehen erregten zudem die rasanten Fahrten auf einer von einem schnellen Boot gezogenen „Banane“.

Am Sonntag standen außerdem für jedermann die Tore der gesamten Hafenanlage des Yachtclubs offen. Interessierte hatten die Möglichkeit, sich die darin liegenden Boote anzusehen, sich über den Erwerb eines Bootsführerscheins zu informieren oder sich nach der Mitgliedschaft beim Motoryachtclub zu erkundigen.

Am Sonntagnachmittag fand das Spektakel allerdings ein jähes Ende. Das starke Gewitter zwang die Bootsführer dazu, den sicheren Hafen anzulaufen und die Boote durch Schließen der Verkleidungen vor den heftigen Regenschauern zu schützen. „Wir konnten einmal mehr zeigen, dass wir ein ebenso aktiver wie attraktiver Verein mit viel Kameradschaft sind. Der Aufwand für die Veranstaltung hat sich gelohnt“, lautete das positive Fazit von Clubleiter Ewald Grimm.