Beilngries
Ein Parkhaus mit zwei Etagen

An der Beilngrieser Maria-Hilf-Straße könnten zahlreiche neue Stellplätze entstehen

14.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:03 Uhr

Große Pläne hat die Stadt Beilngries für dieses Areal in der Nähe des Betreuten Wohnens. Bereits jetzt wird dort geparkt, außerdem steht noch eine alte Scheune (links im Bild). Die Lokalpolitiker könnten sich die Errichtung eines Parkhauses mit zwei Etagen vorstellen, wie jüngst im Stadtrat zu erfahren war. Die Zufahrt in die obere Etage könnte über den Ausläufer des Föhrenwegs erfolgen, sodass keine teure und platzraubende Auffahrtsrampe nötig wäre. - Foto: Fabian Rieger

Beilngries (DK) Die Beilngrieser Stadträte planen einen Befreiungsschlag in Sachen Parkplatzangebot. Wie jüngst im Gremium zu erfahren war, könnte an der Maria-Hilf-Straße ein zweigeschossiges Parkhaus entstehen. Dort könnten 44 Autos Platz finden.

Einen Blick in die Zukunft haben die Beilngrieser Stadträte am vergangenen Donnerstagabend geworfen. Wie berichtet, befasste sich das Gremium mit Plänen für die Sanierung der Altstadtgassen. Außerdem stellte das Architekturbüro Dömges ein Konzept zur Errichtung eines Parkhauses an der Maria-Hilf-Straße vor. Sowohl Besucher des Seniorenzentrums als auch des Sulzparks und der Innenstadt könnten dort ihr Fahrzeug abstellen, so die Überlegung.

Diese Gedankenspiele sind nicht neu, wie der Fraktionssprecher der Bürgerliste, Anton Bauer, erläuterte. Bereits unter dem früheren Bürgermeister Franz Xaver Uhl habe es entsprechende Überlegungen gegeben, so das langjährige Mitglied des Gremiums. Nun könnte ein neuer Anlauf in diese Richtung genommen werden, wie der amtierende Rathauschef Alexander Anetsberger und Marcus Wohlfromm als Vertreter des Planungsbüros berichteten.

Die Planungen beziehen sich auf das Areal an der Maria-Hilf-Straße, das an das Betreute Wohnen - in Richtung evangelische Kirche - angrenzt. Dort sind aktuell bereits einige Parkplätze angelegt. In direkter Nachbarschaft steht eine alte Scheune, die abgerissen werden könnte. Auf dieser Gesamtfläche könnte dann ein Parkhaus mit zwei Etagen entstehen, so die Überlegung. Hier könnte Platz für maximal 44 Autos sein - 22 unten und 22 oben. Der Clou an der Sache: Die obere Etage wäre über den Ausläufer des Föhrenwegs - dieses Teilstücke wurde vor Kurzem namentlich der Maria-Hilf-Straße hinzugefügt - direkt angefahren werden. Eine eigene Auffahrtsrampe, die teuer wäre und viel Platz beanspruchen würde, würde im Parkhaus nicht benötigt. Außerdem sind auf dem Areal zwei Busparkplätze vorgesehen, was laut Wohlfromm aber nicht so einfach umsetzbar wäre. Neben dem Parkhaus in Richtung Betreutes Wohnen gebe es verschiedene Varianten, wie der dortige "Grünstreifen" genutzt werden könnte, so der Experte. Man könne hier das Grün unberührt lassen, aber auch weitere Parkplätze - maximal sechs Stück - errichten. Stadtrat Bauer appellierte, hier maximal vier Stellplätze vorzusehen. Er sehe sonst die Gefahr, dass man zu weit in Richtung Eingangsbereich des Betreuten Wohnens rückt. Dies könne er nachvollziehen, so Anetsberger. Roland Bauchhuber schlug ebenfalls vor, an dieser Stelle nur vier Parkplätze zu errichten. Diese würde er sich dafür in behindertengerechter Größe wünschen, so der CSU-Mann. "Das ist ein guter Hinweis", antwortete der Bürgermeister.

Mit dem Gesamtkonzept zeigten sich die Stadträte durchaus zufrieden. Anetsberger betonte, dass es sich hier zunächst nur um eine grundsätzliche Überlegung handle, ob ein solches Bauwerk an dieser Stelle vorstellbar sei. Vor einer Umsetzung müsse man sich noch intensiver mit dem Thema auseinandersetzen - zumal es "natürlich eine Stange Geld kosten würde", wie der Bürgermeister sagte. Selbst ohne die Fassadengestaltung spreche man nach Berechnung des Architekturbüros von etwa einer halben Million Euro. Allerdings seien 60 Prozent Förderung über Städtebaumittel zugesichert, so der Bürgermeister.

Wie hoch die Kosten am Ende ausfallen würden, sei stark von der Fassadengestaltung abhängig, erklärte Wohlfromm. Hier gebe es viele Möglichkeiten, um das Bauwerk optisch in die Umgebung zu integrieren. Diese seien aber nicht immer ganz billig. Stadtrat Josef Schneider (BL/FW) fragte, ob man sich das vorgesehene Dach über dem oberen Parkdeck nicht sparen könne. Damit lasse sich der Preis sicher deutlich senken, so seine Überlegung. Das sei richtig, antwortete der Fachmann. Man müsse aber bedenken, dass angrenzend in Zukunft eine Wohnbebauung möglich sei. Es könne daher passieren, dass Anwohner dann von ihrem Fenster direkt in Richtung Parkhaus schauen. Ob den Bürgern der permanente Blick auf eine "Blechlawine" zuzumuten sei oder man doch lieber ein Dach darüber machen wolle, müssten letztlich die Stadtpolitiker abwägen.

Ob das Projekt Parkhaus tatsächlich umgesetzt wird, muss erst noch entschieden werden. Die Stadträte werden sich auf jeden Fall noch eingehender mit der Thematik beschäftigen.