Beilngries
Wenn's mal wieder länger dauert

Ergebnisse zu Verkehrserhebungen an Knotenpunkten im Beilngrieser Stadtgebiet veröffentlicht

05.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:44 Uhr
Die Ergebnisse der Verkehrserhebungen an drei Knotenpunkten in Beilngries sind jetzt vorgestellt worden. −Foto: Rieger, Fabian, Beilngries

Beilngries (DK) Wer im Berufsverkehr am frühen Abend schon einmal an der Brand-Kreuzung gestanden oder von Paulushofen kommend auf die Ampel zugefahren ist, der weiß: Im Beilngrieser Stadtgebiet kann es schon mal ein bisschen dauern, bis man als Verkehrsteilnehmer vorankommt. Vor allem drei Gebieten haftet diesbezüglich ein recht unrühmlicher Ruf an: besagter Brand-Kreuzung, der Abzweigung am Seniorenzentrum sowie der Deutsch-Hof-Kreuzung.

An diesen drei Knotenpunkten wurden Verkehrserhebungen gemacht. Bürgermeister Alexander Anetsberger stellte im Stadtrat die Ergebnisse und mögliche Lösungswege vor.

BRAND-KREUZUNG

"Es ist bekannt, dass es an der Brand-Kreuzung teilweise Überlastungen gibt - vor allem nachmittags", betonte der Rathauschef. Dass ein Kreisverkehr hier die beste Lösung wäre, sei unstrittig. Ob ein solches Bauwerk kommt, steht aber noch in den Sternen. Unklar ist laut Anetsberger, ob dafür der Platz reicht. Das werde vom Staatlichen Straßenbauamt derzeit überprüft. Sollte ausreichend Platz vorhanden sein, sehe er zumindest eine realistische Chance, dass das Straßenbauamt tatsächlich einen Kreisel baut, ließ Anetsberger wissen. Für die Stadt wäre dies eine angenehme Baustelle, müsste sie doch keinen Cent selbst bezahlen.

 

SENIORENZENTRUM

Den geringsten Handlungsbedarf sehen die Fachleute von Stadt, Straßenbauamt und Polizei an der abknickenden Vorfahrtsstraße beim Seniorenzentrum. Natürlich müsse man als Verkehrsteilnehmer mal ein paar Augenblicke warten. "Dort von einem Stau zu sprechen, fällt mir aber schwer", so der Rathauschef. Eine Baumaßnahme sei dort eher nicht nötig - und auch kaum umsetzbar. Für eine Linksabbiegespur von der Kelheimer Straße kommend, die bisweilen gefordert wird, fehle schlicht und ergreifend der Platz. Von einem Kreisverkehr müsse man da erst gar nicht sprechen. "Hier sehen wir den geringsten Handlungsbedarf", fasste Anetsberger zusammen.

 

DEUTSCH-HOF-KREUZUNG

An der Ampelkreuzung ist die Lage hingegen recht verzwickt. Die Fachleute haben zwar durchaus festgestellt, dass es hier bisweilen recht lange dauern kann. Vor allem dann, wenn am späten Nachmittag der Berufsverkehr vom Paulushofener Berg auf die Stadt zurollt, ist einiges an Geduld gefragt. Eine schnelle Lösung sei an dieser Kreuzung aber nicht in Sicht, so der Bürgermeister. Durch den Bau des ersten Umgehungsstraßenabschnitts sei allenfalls eine geringe Entlastung zu erwarten. Erst der zweite Abschnitt, der eine direkte Verbindung zwischen Ingolstädter und Kelheimer Straße schaffen würde, könnte die Belastungen an der Deutsch-Hof-Kreuzung spürbar lindern, meinte der Bürgermeister. Eine kleine Neuerung kündigte er dann aber doch an. Wie bei einigen Bürgerversammlungen gefordert, soll die Ampel künftig nachts abgeschaltet werden - in einer ersten Testphase von 23 bis 5 Uhr, später vielleicht noch etwas länger. Nachtschwärmer dürften sich darüber freuen, die grundlegenden Verkehrsprobleme in diesem Kreuzungsbereich können dadurch aber freilich nicht gelöst werden.

Betriebserweiterungen und Photovoltaik

Beilngries (rgf) Mehrere private Bauvorhaben haben die Beilngrieser Stadträte in ihrer jüngsten Sitzung beschäftigt. Es mussten jeweils Beschlüsse zu den entsprechenden Flächennutzungs- und Bebauungsplänen getroffen werden.

Zunächst ging es um ein Vorhaben der Firma Asam in Aschbuch. Wie berichtet, soll dort an das bestehende Betriebsgelände angebaut werden. Dazu muss eine landwirtschaftliche Fläche/Grünfläche im Flächennutzungsplan künftig als Gewerbegebiet Teilfläche geführt werden. Den entsprechenden Aufstellungsbeschluss für diese Änderung fasste das Gremium einstimmig. Josef Schneider (BL/FW) merkte kritisch an, dass es durch den vielen Lastwagen-Verkehr und die parkenden Mitarbeiter für Landwirte bisweilen problematisch sei, den an die Firma angrenzenden Weg zu nutzen. Das soll sich nach Auskunft des Unternehmers durch das aktuelle Vorhaben bessern, berichtete Bürgermeister Alexander Anetsberger. Alle stimmten der Änderung des Flächennutzungsplans zu. Gleiches galt anschließend für die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans sowie für einen städtebaulichen Vertrag mit dem Unternehmen, der regelt, dass die Firma die Planungskosten übernehmen muss.

Das identische Prozedere war für ein Vorhaben des Paulushofener Landgasthofs Euringer nötig. Dort soll an den bestehenden Betrieb in Richtung Am Roten Weg angebaut werden. Dadurch sollen weitere Flächen zur Bewirtung von Hochzeitsgesellschaften und Busgruppen sowie ein Freisitz geschaffen werden. Es sei grundsätzlich zu begrüßen, wenn ein örtlicher Betrieb einen solchen Ausbau plane, sagten die beiden Paulushofener Stadträte Christian Gerner (CSU) und Bernhard Merkl (BL/FW). Letzterer merkte aber auch an, dass es im Sommer regelmäßig zu nächtlichem Lärm komme. Durch diesen Neubau würden sich die Belastungen wohl vom Ortskern in Richtung Am Roten Weg verlagern. Auch Gerner merkte an, dass man dieses Thema im Blick haben müsse, wenn zu einem späteren Zeitpunkt ein konkreter Antrag für das Vorhaben gestellt wird. Er gab dem Unternehmer den Tipp, vorher schon mal mit den Anwohnern zu reden, "das hat noch nie geschadet". Letztlich stimmten alle der Änderung des Flächennutzungsplans, der Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans sowie dem Abschluss eines städtebaulichen Vertrags zur Übernahme der Planungskosten für den Bebauungsplan zu.

Letzteres geschah auch für die geplante Errichtung einer Photovoltaik-Freiflächen-Anlage bei Wolfsbuch, die bereits mehrfach im Gremium vorgestellt worden war. Hierzu wurde ebenfalls eine Änderung des Flächennutzungsplans einstimmig abgesegnet.